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Würzburg
OB der Würzburg Partnerstadt Caen in häuslicher Quarantäne
Joël Bruneau, seit 2014 Oberbürgermeister von Caen, Würzburgs Partnerstadt, erreichte mit seiner Liste 50,8 Prozent der Stimmen
Foto: Wolfgang O. Hugo | Joël Bruneau, seit 2014 Oberbürgermeister von Caen, Würzburgs Partnerstadt, erreichte mit seiner Liste 50,8 Prozent der Stimmen
Wolfgang Hugo
 |  aktualisiert: 28.03.2020 02:10 Uhr

Auch der Oberbürgermeister von Würzburgs Partnerstadt Caen muss nicht in die Stichwahl, denn Joël Bruneau und seine Liste wurden mit 50,79 Prozent wiedergewählt. Dann aber gab es Probleme: Bruneau erhielt bei einem Test auf Corona einen positiven Befund und hält seither häusliche Quarantäne.

Die für vergangenen Freitag Nachmittag (20. März) angesetzte OB-Wahl wurde vom Rathaus in den größeren Sitzungssaal des Stadtumlandverbandes Caen-la-Mer verlegt, damit die 55 Ratsmitglieder mit Abstand sitzen können. Bruneau selbst hätte an der Sitzung nicht teilnehmen können, da aber seine Liste „Continuons Caen ensemble“ (etwa: Gemeinsam weiter für Caen) bereits im ersten Wahlgang nach dem Mehrheitswahlrecht 43 der 55 Sitze im Stadtrat stellt, gab es angesichts der Mehrheitsverhältnisse keinen Zweifel daran, dass Bruneau wieder an die Spitze des Rathauses von Caen gewählt wird.

OB-Wahlen landesweit ausgesetzt

Nur wenige Stunden vor der Wahl dann die Nachricht: Premierminister Edouard Philippe setzte alle OB-Wahlen landesweit aus. Derzeit plant man, notwendige Stichwahlen auf den 21. Juni zu verlegen.

Der Corona-Virus hat in Würzburgs Partnerstadt Caen die Wahlbeteiligung gedrückt: Sie lag bei 38,29 Prozent, fast 20 Prozent weniger als im März 2014 (58,57 Prozent). Da es in Frankreich keine Briefwahl gibt (es gibt nur die Möglichkeit, sein Wahlrecht einem anderen Wähler zu übertragen, „procuration“), gingen auch in Caen viele Bürger, vor allem Senioren, nicht zur Wahl. Sieben Listen warben um die Stimmen der Caennaisen, Bruneau erreicht seine zweite Amtszeit ohne Stichwahl.

Grüne sind zweitstärkste Kraft im Rat

Enttäuscht wurden die Hoffnungen der Grünen in Caen, die nach ihrem Durchbruch bei den Europawahlen im Mai 2019 (18,70 Prozent) mit Spitzenkandidat Rudi l’Orphelin ins Rennen gingen. Mit 25,57 Prozent erreichten sie ihr bislang bestes Ergebnis in der Universitätsstadt Caen und sind damit zweitstärkste Kraft im Rat. L’Orphelin und sieben Kandidaten seiner Liste kommen in den Stadtrat.

Abgeschlagen auf Platz 3 landete der Spitzenkandidat der Sozialisten Gilles Deterville, bisher Oppositionsführer im Rathaus von Caen und Fraktionschef der Sozialisten im Départementsrat von Calvados, vergleichbar dem Bezirkstag von Unterfranken. Seine Liste erreichte 9,3 Prozent, das sind zwei Sitze im Stadtrat von Caen.

Je einen Sitz erreichte eine Linke Liste mit Aurelien Guidi (5,28 %) und die des rechtsextremen Rassemblement National (5,29 %).

 
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