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Würzburg
Nussknacker, Krippen und Christbaumkugeln
Stammkunde Klaus Mangold stöbert mit Brauchbar-Geschäftsführer Thomas Johannes im kürzlich eröffneten Weihnachtsmarkt des Grombühler Sozialkaufhauses.
Foto: Brauchbar | Stammkunde Klaus Mangold stöbert mit Brauchbar-Geschäftsführer Thomas Johannes im kürzlich eröffneten Weihnachtsmarkt des Grombühler Sozialkaufhauses.
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 17.11.2019 02:10 Uhr

In den vergangenen Wochen war das Team des Sozialkaufhauses „Brauchbar“ fleißig. Galt es doch auch heuer wieder, zwei Weihnachtsmärkte mit gebrauchten Krippen, Nussknackern, Weihnachtspyramiden und Christbaumkugeln aufzubauen. Am 2. November war es soweit: Die beiden Märkte im „Brauchbar“-Mutterhaus in Grombühl und der Filiale „Pfundgrube“ in Lengfeld luden zur Eröffnung ein. 400 Menschen besuchten an diesem Tag allein das Grombühler Kaufhaus – so viele wie nie zuvor.

Auch Klaus Mangold, seit Jahren treuer „Brauchbar“-Kunde, schätzt die beiden Weihnachtsmärkte sehr. Der 72-Jährige ist pensionierter Kunstlehrer und nach wie vor aktiver Künstler. Im Sozialkaufhaus zu stöbern, liebt er: „Für mich wohnt gebrauchten Dingen ein Zauber inne.“ Das gilt nicht zuletzt für adventliches Accessoire. Soeben hat Mangold in der Grombühler Weihnachtsabteilung eine alte Krippe entdeckt. „Ach, ist die schön“, ruft er aus. Vermutlich hat ein Vater oder Großvater die Krippe vor 30 Jahren oder auch noch viel früher selbst angefertigt. „Sie verlockt, weiter an ihr zu basteln“, schmunzelt der Künstler und zieht ein Strohbüschel aus dem Miniaturspeicher der Krippe hervor.

Sachen kommen aus Wohnungsauflösungen

Das „Brauchbar“-Team verwendet sehr Mühe auf die Gestaltung der weihnachtlichen Abteilungen. „Wir sammeln das ganze Jahr Dekoartikel ein“, erklärt „Brauchbar“-Geschäftsführer Thomas Johannes. In einer Kammer des riesigen Lagerbereichs hinter den Kulissen des Grombühler Kaufhauses stapeln sich ab Januar die Kisten mit Adventsschmuck: „Die Sachen kommen zum Beispiel von Wohnungsauflösungen.“ Kiste für Kiste wird in der Adventszeit ausgepackt, sortiert und in den Weihnachstabteilungen ausgestellt.

Für Klaus Mangold ist nicht nur die gezimmerte Krippe ein Schmuckstück. Bewundernd nimmt der Künstler einen bunten Nussknacker in die Hand. Danach schweift sein Blick über die kleinen Deko-Artikel, die vielleicht in wenigen Wochen an irgendeinem Christbaum schimmern werden. Auch Mangold wird seinen Tannenbaum wieder schön schmücken: „Und zwar für meine Enkel, die am zweiten Weihnachtsfeiertag zu mir kommen.“

Beschäftigte freuen sich auf die Aktion

Klaus Mangold fragt sich oft, wieso sich die Menschen jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit in einen Konsumrausch stürzen. Bergeweise kaufen sie einander Sachen, die sie am Ende weiterverschenken, verscherbeln oder gar fortwerfen. Das geht für Klaus Mangold gar nicht. Der Künstler bedauert, dass Dinge so stark an Wert verloren haben. Was an der Massenproduktion liegt. Er selbst findet keinen Gefallen an Massenware: „Ich mag einfach nichts Standardisiertes.“ Im Sozialkaufhaus zu stöbern, liebt der Aquarellist und Acrylmaler deshalb so sehr, weil er hier auf kleine Schätze stößt.

Für die „Brauchbar“-Crew gehört es zum festen Ritual im Jahreslauf, die Weihnachtsmärkte aufzubauen und zu bestücken. Lange im Vorfeld freuen sich die Beschäftigten auf die Aktion, sagt Johannes: „Denn gerade dadurch erfahren sie, wie wichtig und sinnvoll das ist, was sie bei uns tun.“ Als am 2. November die Besucher-Rekordmarke in der 20-jährigen „Brauchbar“-Geschichte geknackt wurde, wussten die Mitarbeiter, dass dieser Triumph in erster Linie auf ihr Konto geht. Solche Erfolgserlebnisse sind in der beruflichen Biografie der meisten Beschäftigten rar.

Weihnachtsmarkt bis Mitte Dezember

Bis Mitte Dezember wird es im Haupthaus und in der Lengfelder Zweigestelle funkeln und glitzern. „Wir füllen die Regale ständig nach“, sagt Johannes. Was nachkommt, weiß das Team noch nicht. Denn alles ist ja in Kartons verpackt, die teilweise aus Wohnungsauflösungen vor einem Jahr stammen. Für die Beschäftigten ist es jedes Mal wieder ein kleines bisschen „wie Weihnachten“, die Kartons zu öffnen und nachzusehen, welche wunderhübschen Dinge sie bergen. Schneekugeln zum Beispiel oder adventliche Tischdeckchen. Sogar ein großes Rentier aus Plüsch wurde unlängst aus einem Karton gekramt.

Geöffnet sind die Sozialkaufhäuser in Grombühl und Lengfeld montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 15 Uhr.

 
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