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Winterhausen
Notfalls auch mal ein Ordnungsgeld
Klaus Stäck
 |  aktualisiert: 13.10.2018 02:33 Uhr

Für Kritik und sogar für Verärgerung im Gemeinderat sorgte ein Bauvorhaben im Ortskern. Ein Bauwerber beantragte eine denkmalrechtliche Erlaubnis für Änderungen an einem Haus an einer exponierten Stelle. Es liegt im Geltungsbereich der Ortsgestaltungssatzung und in einem Denkmalensemble.

Für andere Fenster an der Straßenseite und für eine Veränderung der Dacheindeckung wurde der Antrag gestellt - allerdings, nachdem die Baumaßnahmen bereits begonnen waren. So wurden an der Fassade einige ungeteilte Fenster eingebaut, obwohl die Satzung Fenster mit Unterteilung durch Sprossen oder Kreuze vorschreibt. Im hinteren Bereich wurde die Dacheindeckung aus rotem Blech angebracht. Laut Satzung sind rote Ziegel zu verwenden.

Deutlich wurde zweiter Bürgermeister Dr. Matthias Wieser, der von Beruf Architekt ist. "Wir entwerten unsere Satzung, wenn wir im Nachgang Abweichungen zustimmen. Der Gemeinderat sollte Rückgrat zeigen und Zeichen setzen." Was das in der Konsequenz bedeuten würde, sprach als erster Kurt Kleinschnitz aus: Es könnte ein Ordnungsgeld verhängt werden. Bürgermeister Christian Luksch stellte fest, dass auf jeden Fall ein Verstoß gegen die Satzung vorliege und man irgendwann über ein Ordnungsgeld reden sollte. Matthias Dürr sagte: "Es ist eine Frechheit, erst zu machen und dann den Antrag zu stellen". Uwe Braun könnte sich mit den Abweichungen bei den Fenstern noch abfinden, weil auch die direkt daneben stehenden Häuser Fenster ohne Teilung haben. Mit der Dacheindeckung zeigte aber auch er sich nicht einerstanden.

Für die Erlaubnis im Hinblick auf die Fenster gab es eine Stimme. Alle anderen Ratsmitglieder lehnten ab. Einhellige Ablehnung erfuhr die Änderung der Dacheindeckung. Mit dem Antrag wird sich noch das Landratsamt befassen, darunter auch die dort angesiedelte Untere Denkmalbehörde.

Ohne Diskussion gut geheißen war der Antrag eines anderen Bauwerbers auf denkmalrechtliche Erlaubnis. An einem Gebäude am Kirchplatz, das als Einzeldenkmal geführt wird, ist geplant, Fenster zu erneuern und dabei solche aus Kunststoff einzubauen. Nachdem die Form, die Teilung und die Farbe der Fenster als zum Bild passend und als satzungskonform angesehen wurden, erteilte der Gemeinderat einstimmig das Einvernehmen.

 
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