
Nostalgie pur – die Schaufenster der Auber Ladengeschäfte ermöglichen ab Sonntag, 2. August einen Blick in die Vergangenheit. Zur Kirchweih will die Stadt Aub mit dem Schaufenster-Rundweg die Geschäftswelt von anno dazumal wieder lebendig werden lassen.
Die Schaufenster zeigen, wie vielseitig das Warenangebot der Auber Geschäftswelt vor 50 Jahren und mehr war. Für einige der betagten Menschen wird es wie ein Blick in die Vergangenheit sein, beispielsweise die Arbeitskleidung der Greiff-Werke, die in den 50er Jahren eine Niederlassung in Aub hatten, oder die Mode von vor 50 Jahren in den Schaufenstern wieder zu sehen.
Die Schaufenster rund um den Marktplatz, im Harbach und in der Bahnhofstraße zeigen Haushaltsgegenstände und Geschirr, hergestellt vor mehr als 50 Jahren, Miederwaren aus den Sechzigern aber auch Notbrot aus den Nachkriegszeiten nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg oder Geldscheine aus der großen Inflation der 1920er Jahre.
Einige der Schaufenster zeigen Ochsenfurter Gautrachten, wie sie zu verschiedenen Anlässen getragen wurde, an Festtagen wie im Alltag, zur Hochzeit wie im Trauerfall. Eines der Schaufenster ermöglicht einen Blick in die „gute Stube“ wie sie in den 1950er Jahren in vielen Haushalten üblich war und die nur an besonderen Tagen geöffnet wurde.
Der Auber Säulesmarkt, wie er bis Ende der 60er Jahre jeweils donnerstags stattgefunden hat, ist ebenso dargestellt wie Auber Brauchtum und Tradition der ortsansässigen Handwerkerbetriebe. Stellvertretend dafür wird der Schäfflertanz dargestellt.
Die Schaufenster zeigen die Auslagen von Lebensmittel- und Kolonialwarenläden, von denen es nicht weniger als sechs in Aub gab. Dargestellt ist hier das Geschäft der Familie Veth, in dem bis Ende der 1970er Jahre vor allem Milch- und Molkereiprodukte verkauft wurde und das besonders bekannt war für das gute, selbst gemachte Speiseeis.
Dargestellt ist auch die Tradition des Lohnbackens, wie es üblich war, ehe die Elektroherde in die Küchen Einzug hielten. Damals brachten die Hausfrauen ihre Kuchen zum Bäcker, damit er sie im Backofen backen konnte. Bauernfamilien zahlten den Bäcker dafür und für ihr Brot mit dem Überlassen von Mehl, dessen Gegenwert dann wieder angerechnet wurde.
Dargestellt wird aber auch eine Eisenwaren- und Haushaltswarenhandlung, deren Besonderheit eine Dosen-Bordelmaschine war. Mit dieser Maschine wurden gefüllte Dosen, beispielsweise mit frischer Wurst von der Hausschlachtung, fachmännisch verschlossen und konserviert.
Auch in die Mobilität der 1950er Jahre gewährt eines der Schaufenster Einblick, in die Zeit, als Vespa-Roller, Kabinenroller und Goggomobil, Opel Kapitän, Borgward Isabelle und DKW das Straßenbild beherrschten.
Der Auber Nostalgie-Schaufensterrundweg ist ab kommenden Sonntag, über die Kirchweihtage bis Ende August zu bestaunen. Er soll auf den Kirchweihfestzug neugierig machen, der in diesem Jahr wieder die Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts darstellt.
Flyer mit Infos zum Rundweg liegen in den Geschäften und Gasthäusern in Aub aus.