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Waldbrunn
Noch einmalig in Bayern
Viele lachende Gesichter bei der Eröffnung des ersten Medizinischen Versorgungszentrum in Waldbrunn.  Landrat Thomas Eberth (von rechts), Waldburnns Bürgermeister Markus Haberstumpf, Eva von Vietinghoff-Scheel, Vorständin Kommunalunternehmen, und der Vorstand der kassenärztlichen Vereinigung Bayern, Dr. Christian Pfeiffer (links), umrahmen das neue Praxisteam aus Ärztinnen und Medizinischen Fachangestellten.
Foto: Matthias Ernst | Viele lachende Gesichter bei der Eröffnung des ersten Medizinischen Versorgungszentrum in Waldbrunn. Landrat Thomas Eberth (von rechts), Waldburnns Bürgermeister Markus Haberstumpf, Eva von ...
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 14.10.2023 02:57 Uhr

Noch vor der offiziellen Eröffnung war schon großer Betrieb im neuen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Waldbrunn. Knapp 100 Patienten und Patientinnen wollten sich am Vormittag behandeln lassen von den drei neuen Hausärztinnen, die zukünftig im Auftrag des Kommunalunternehmens des Landratsamtes (KU) für die medizinische Versorgung in Waldbrunn und darüber hinaus zuständig sind.

Dabei ist dieses MVZ ein echter Neuling im Angebot für hausärztliche Versorgungsformen. Sicher, einigen Kliniken, wie der Main-Klinik in Ochsenfurt, bieten so ein MVZ an - aber als Einzelstandort, wie jetzt in Waldbrunn, das ist derzeit einzigartig in Bayern, betonte nicht nur die Vorständin des KU, Eva von Viettinghoff-Scheel, sondern auch ihr Vorgänger und noch Berater des KU, Professor Dr. Alexander Schraml.

Landrat Eberth: Medizinischer Gewinn für die Menschen der Region

Im Gegensatz zu einer normalen Hausarztpraxis ist in diesem Fall das gesamte medizinische Fachpersonal beim KU angestellt. Immer mehr junge Mediziner scheuen die Selbständigkeit und möchten damit der wachsenden Bürokratisierung entgehen. "Das Landkreis-MVZ ist ein medizinischer Gewinn für die Menschen unserer Region. Damit schließen wir aufgrund des Marktversagens eine wichtige Versorgungslücke", betonte Landrat Thomas Eberth bei der offiziellen Eröffnung. "Im stationären Bereich ist der Landkreis Würzburg mit der Main-Klinik Ochsenfurt, die ebenfalls zum Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg gehört, stabil und qualitativ hochwertig aufgestellt. Mit dem MVZ in Waldbrunn kommt eine ambulante medizinische Versorgung nun in kommunaler Hand und bedeutet einen weiteren Meilenstein für die medizinische Versorgungssicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger".

Die umliegenden Hausärzte seien überlastet. Ein Teufelskreis für die Menschen, die auf hausärztliche Betreuung angewiesen sind. Ohne ausreichende und adäquate Versorgung in der häuslichen Umgebung wären weite Fahrten in Kliniken oder spezielle Zentren notwendig. Durch ein MVZ vor Ort, behalten die Menschen ein Gefühl von Heimat und Versorgung in der Nähe.

Mit dem MVZ wollten wir "eine gute Versorgung der Region sicherstellen", betont Eva von Viettinghoff-Scheel die Intention hinter dem kommunalen Eingreifen. Das ist eher ungewöhnlich, aber ungewöhnliche Zeiten erfordern auch ungewöhnliche Maßnahmen, so Landrat Thomas Eberth. "Ich bin froh, dass wir mit dem MVZ starten können" und so auf lange Sicht die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherstellen können, fuhr er in seiner Rede fort.

Bis zur Fertigstellung des MVZ erst einmal eine Containerlösung

Dabei stellt der westliche Landkreis keine außergewöhnliche Situation dar. Die Probleme sind in jeder Region die Gleichen, unterstrich Dr. Christian Pfeiffer, Vorsitzender der kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Er ist froh, dass der Landkreis hier selbst tätig geworden ist, "sonst hätte die KVB die Sicherstellung selbst übernehmen müssen. Und das machen wir äußerst ungern, denn auch bei uns herrscht Personalmangel." Auch bei der KVB beobachtet man den Trend, dass sich nur noch wenige Ärzte selbständig machen wollen. Er hofft, dass von dem Waldbrunner Projekt noch viele weitere Ableger hinzukommen in der Zukunft.

Waldbrunns Bürgermeister Markus Haberstumpf war mächtig stolz: "Der Anlass ist wahrlich feierlich". Er wies darauf hin, dass man bis zur Fertigstellung des eigentlichen MVZ durch einen Investor erst einmal mit einer Containerlösung vorliebnehmen muss, aber selbst die sei sehr gut gelungen.

Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Version hieß es: "Denn nach der Schließung der letzten Hausarztpraxis in Waldbrunn war die Versorgungssicherheit nicht mehr gegeben." Dies ist falsch, denn nach wie vor gibt es neben dem MVZ auch weiterhin die Praxis von Hausärztin Dr. Monika Zuther in Waldbrunn. Die Praxis ist weiterhin vollumfänglich für ihre Patienten da und nimmt sogar noch neue auf. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

 
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