Durch den Park flanieren, zwischendurch innehalten und sich bilden: Dazu laden die Würzburger Uni und die Stadt Würzburg ein. Nun eröffneten der Präsident der Alma Mater Alfred Forchel, Oberbürgermeister Georg Rosenthal und weitere Initiatoren und Verantwortliche den neuen Lehrpfad der Würzburger Nobelpreisträger im Ringpark gegenüber der Neuen Universität.
„Fördermittel und Forschung gehören zusammen“, konstatierte Kurt Eckernkamp für die Vogelstiftung, die den neuen Pfad finanziell unterstützt. Organisiert hat den Lehrpfad mit den mannshohen Tafeln Armin Stock. Von ihm stammte auch die ursprüngliche Idee, dass sich die Universität mit dem Vorschlag einer „Wissenschaftsmeile Röntgenring“ als ausgewählter Ort im „Land der Ideen“ bewerben sollte. Diese Kampagne war im Jahr 2005 von der Bundesregierung ins Leben gerufen worden, um „der Welt zu zeigen, wie deutsche Dichter und Denker, Forscher und Erfinder, Künstler und Komponisten das Leben seit Jahrhunderten bequemer, sicherer und schöner machen“.
Angefangen bei dem berühmten Wilhelm Conrad Röntgen bis hin zu dem zeitgenössischen Mediziner Harald zur Hausen, erhielten alle der hier publik gemachten Männer den Nobelpreis. Und alle 14 hielten sich irgendwann in Würzburg auf oder studierten und forschten in der Mainfranken-Metropole. Gerade, weil die Vogel-Stiftung Wissenschaft und Forschung unterstützt, wie zurzeit auch eine Langzeitstudie zur „Frühdiagnostik demenzieller Erkrankungen“, füge sich die neue, 14. Stele mit Hinweisen auf den Mediziner und Virologen zur Hausen besonders gut in diese Reihe ein, so Eckernkamp.
Forscher zur Hausen hatte sich 1969 an der Julius-Maximilians-Universität habilitiert und anschließend drei Jahre am Institut für Virologie geforscht. Er entdeckte Viren, die bei Menschen Gebärmutterhalskrebs auslösen, und dies bahnte den Weg für einen wirkungsvollen Impfstoff. So blieb seither vielen Frauen die schwere Erkrankung erspart. Eckernkamp wünschte sich auch in weiteren Bereichen wie bei der Bekämpfung der Demenz mehr solche erfolgreiche Studien.
Die bisher 13 Tafeln des „Nobelpreisträger-Lehrpfades“ standen seit März 2007 im Ringpark entlang des Röntgenrings. Um die Ausstellung zu aktualisieren und zu erweitern, aber auch wegen des nachhaltigen Vandalismus dort an den Stelen, habe man neu über den Standort nachgedacht und hofft nun auf viele Begegnungen im Park vor der Universität, so Präsident Forchel, denn diese seien die beste Vorkehrung gegen Vandalismus. Oberbürger Rosenthal sah den neuen Standort als einen aufgewerteten Standort an.
Alle Tafeln vermitteln Informationen und Bilder zu Person und Wirken der Nobelpreisträger. Die 14 Tafeln haben knapp 20 000 Euro gekostet, heißt es aus dem Präsidialbüro der Universität.
Würzburger Nobelpreisträger
• Wilhelm Conrad Röntgen: deutscher Physiker (1901, Physik)
• Hermann Emil Fischer: deutscher Chemiker (1902, Chemie)
• Svante August Arrhenius: schwedischer Physik./Chemiker (1903, Chemie)
• Eduard Buchner: deutscher Chemiker (1907, Chemie)
• Karl Ferdinand Braun: deutscher Physiker (1909, Physik) • Wilhelm Carl Werner Otto Fritz Franz Wien: dt. Physiker (1911, Physik)
• Max von Laue: deutscher Physiker (1914, Physik)
• Johannes Stark: deutscher Physiker (1919, Physik)
• Walther Nernst: deutscher Physiker und Chemiker (1920, Chemie)
• Karl Landsteiner: österreichischer Pathologe/Serologe (1930, Medizin) • Hans Spemann: deutscher Biologe
(1935, Physiologie/Medizin)
• Klaus-Olaf von Klitzing: deutscher Physiker (1985, Physik)
• Hartmut Michel: deutscher Biochemiker (1988, Chemie)
• Harald zur Hausen: deutscher Mediziner (2008, Physiologie/Medizin)
Hoffen wir mal das Beste.....