
Die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner schlägt den Würzburger Dirk Nowitzkifür die bayerische Verfassungsmedaille in Gold vor. Dies bestätigte Aigner auf Anfrage dieser Redaktion:
"Wenn es einen Botschafter für das transatlantische Bündnis gibt, dann ist es Dirk Nowitzki", sagte Aigner. "Ich habe es auch probiert mit Basketball. Bei mir hat es nicht funktioniert, deswegen habe ich großen Respekt."
Die Verfassungsmedaille wird seit 1961 an Persönlichkeiten verliehen, die sich in "hervorragender Weise" um die Verfassung des Freistaates Bayern verdient gemacht haben.
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Ministerpräsident Söder: "Bayern hat Nowitzki viel zu verdanken"
Auch Ministerpräsident Markus Söder würdigte die Verdienste von Dirk Nowitzki: "Er ist ein ganz Langer, aber noch ein viel Größerer. Er ist ein Superstar des deutschen, des bayerischen und vor allem auch des fränkischen Sports", sagte Söder. Nowitzki habe in der "Mega-League des Basketballs" erfolgreich über viele Jahre gespielt und "einen Rekord nach dem anderen eingesammelt". Der Freistaat Bayern habe ihm viel zu verdanken, "er hat den Basketballsport populär gemacht".

Dirk Nowitzki (40) wurde in Würzburg geboren und spielt seit 1999 für die Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Profiliga NBA. Der Profi hatte in der Nacht auf Mittwoch nach dem letzten Saison-Heimspiel gegen die Phoenix Suns seinen Rücktritt erklärt.
Nach dem emotionalen Rücktritt von Dirk Nowitzki schwärmen auch zahlreiche Weggefährten und andere Größen des Sports über das Vermächtnis des Superstars:
Auch Boris Becker gratuliert dem Langen
"Mit Dirk Nowitzki verlässt ein deutscher Jahrhundertsportler die Bühne des Weltsports", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. "Wir danken einem der wertvollsten Botschafter Sportdeutschlands für lange Jahre unvergesslicher sportlicher Momente."

Schon der ebenfalls jüngst zurückgetretene Alpin-Star Felix Neureuther stellte Nowitzki in eine Ahnenreihe mit Max Schmeling, Armin Hary, Boris Becker, Franz Beckenbauer und Michael Schumacher. Der dreimalige Wimbledonsieger Becker gratulierte via Twitter "für deine unglaubliche Karriere".
Der Ex-Trainer des Würzburger Bundesligisten s. Oliver Baskets, Dirk Bauermann, sagte: "Er hat gezeigt, dass Weltstar-Sein durchaus zu hundert Prozent damit verbunden sein kann, menschlich geerdet zu bleiben, menschlich trotz größter sportlicher Erfolge die allerhöchste Qualität zu haben. Das hat eine Strahlkraft, die über das rein Sportliche weit hinaus geht. Er ist ein Leitbild für junge Menschen, Leuchtturm, Orientierungshilfe, das ist schwer mit Worten zu fassen."
Beim Berlin-Besuch mit den Dallas Mavericks vor sieben Jahren wurde Nowitzki von der Amerikanischen Handelskammer als "transatlantischer Brückenbauer" geehrt. Das Auswärtige Amt bezeichnete ihn nun als "einzigartigen Botschafter unseres Landes".
Ex-Profi Detlef Schrempf, der beim ersten NBA-Spiel von Nowitzki für die Mavs im gegnerischen Team stand, brachte seine Verehrung auf eine einfache Formel: "Er ist einfach ein guter Mensch." Wie der gebürtige Leverkusener will Nowitzki auch nach der aktiven Karriere in der amerikanischen Wahlheimat bleiben.
Anders als Schrempf, der während seiner NBA-Zeit nur noch für den Olympiasommer 1992 ins Nationalteam zurückkehrte, stellte sich der heute 40-Jährige immer wieder in den Dienst des Nationalteams. Bis zu seiner ersehnten Olympia-Teilnahme 2008 in Peking stand Nowitzki jeden Sommer auf dem Parkett, bei den Sommerspielen repräsentierte er sein Land als Fahnenträger. Auch danach gab es noch zwei, wenn auch weniger erfolgreiche, Gastspiele. "Es ist etwas Besonderes, mit jemandem wie ihm zusammengespielt zu haben. Sein Niveau ist legendär", erinnerte der jetzige Bundestrainer Henrik Rödl, mit dem Nowitzki zusammen 2002 WM-Bronze gewann.
2011 wurde Nowitzki "Sportler des Jahres" in Deutschland
Während der ersten Jahre in der NBA wurde Nowitzki von der breiten deutschen Öffentlichkeit häufig noch eher als Außenseiter behandelt, die immer gleichen Fragen nach seiner Größe nervten den 2,13 Meter großen Hünen kolossal. Mit den Erfolgen bei der Nationalmannschaft und bei den Mavs stieg aber auch die Anerkennung rasant. Mehrfach kam er bei der Kür des Sportler des Jahres auf das Treppchen, der Meistertitel mit Dallas brachte ihm 2011 bei dieser Wahl die erste Auszeichnung als Athlet aus einer Mannschaftssportart ein.
Fußball-Weltmeister Manuel Neuer schickt SMS an Nowitzki
Auch über die Grenzen des Basketballs hinaus war ihm nicht erst damit die Verehrung sicher. "Du bist der wichtigste Sportbotschafter Deutschlands ...weltweit", schrieb Ex-Handballer Stefan Kretzschmar zum Abschied. "21 Jahre warst du Vorbild."

Fußball-Weltmeister Thomas Müller vom FC Bayern München schrieb bei Twitter über Dirk: "Was für ein fantastischer Sportsmann. Danke für großartige 21 Jahre." Teamkollege Manuel Neuer, der mit Nowitzki 2013 im Kickers-Stadion am Würzburger Dallenberg ein Prominenten-Fußballspiel zugunsten ihrer Stiftungen ausgetragen hat, schrieb eine persönliche SMS an den Hünen nach Übersee.
Der frühere Teamkollege von Nowitzki in Würzburg und heutige Sportchef des Basketball-Klubs Hamburg Towers, Marvin Willoughby sagte im "Kölner Stadt-Anzeiger" über den Abschied: "Ich saß vorm Fernseher und es kamen die Tränen", so der 41-Jährige, der noch vor wenigen Wochen bei seinem Kumpel in Dallas gewesen war. "Es ist eine unglaubliche Geschichte, die er geschrieben hat."
Demond Greene, auch einer der früheren Wilden aus den Zeiten des Würzburger Bundesligaaufstiegs 1998, sagte dem "Tagesspiegel", dass ihn vor allem Dirks Trainingsfleiß imponiert habe: "Als Jugendtrainer versuche ich meinen Spielern klarzumachen, wie viel Zeit Dirk investiert hat. Dass er sich alles in der Halle verdient hat. Dieser Extrafleiß, die Extradisziplin - das fehlt heute vielen jungen Spielern."

Burkhard Steinbach, Nowitzki-Freund und langjähriger Mitspieler zu DJK-Zeiten, sagte dieser Redaktion: "Ich habe Dirk heute früh eine WhatsApp geschrieben und ihm meinen Respekt für eine geile Zeit übermittelt. Für mich ist er einer der besten zehn NBA-Spieler der Geschichte, auch wenn es viele gibt, die mehr als eine Meisterschaft gewonnen haben." Als Nationalspieler habe er in Deutschland den Basketball maßgeblich vorangebracht, "wie er überhaupt mit seiner Spielweise den Basketball revolutioniert hat. Vor ihm gab es keine großen Spieler, die gedribbelt und von außen geworfen haben, heutzutage gehört das zum Repertoire. Da hat er einen großen Fußabdruck hinterlassen", so Steinbach. Und über die Wertschätzung, die ihm in Dallas entgegengebracht wird, brauche man nicht viel zu sagen. "Die Bilder mit den 20 000 Fans waren der Wahnsinn, und wer da letzte Nacht alles auf dem Parkett stand: Bird, Pippen, Barkley, Schrempf – mehr Huldigung geht nicht."
Klaus Perneker, ehemaliger Mitspieler und 1998 Aufstiegs-Trainer der DJK-Korbjäger, spricht von einem großen Glück, "damals zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein und die Anfänge von Dirks Karriere miterleben zu dürfen". Bereits als 15-Jähriger habe Nowitzki den gestandenen, teils Erstliga-erfahrenen Mitspielern gezeigt, über welch außergewöhnliche Fähigkeiten er verfügt. "Dirk hat sicher Talent gehabt, aber nicht nur das, er hat für den Basketball gelebt. Darüberhinaus waren seine koordinativen Fähigkeiten trotz seiner Größe einmalig, er war ja auch ein hervorragender Tennis- und Handballspieler. Ich erinnere mich noch, wie wir damals zu Kraft-Ausdauer-Übungen an den Starnberger See zum Rudern gefahren sind, und nach dem ersten Tag hat der Trainer gesagt: ,Wenn Dirk beim Rudern bleibt, wird er eines Tages Weltmeister!‘"
Der würzburger OB ist auch schon vorangeprescht, da darf die poltisch zuletzt recht gebeutelte Ilse natürlich nicht lange fehlen. Oder war sie gar schneller? Bitte recherchieren MP.
Alles Gute trotzdem für Dirk Nowitzki.
Was ist da besonderes dran ?
Was bekommt ein Beschäftigter der 50 Jahre seine Arbeit verrichtet hat und brav seine Steuern bezahlt hat für Rente ???