Viele Gartenbesitzer kommen im Augenblick gar nicht hinterher die Blumenrabatten in ihrem Garten zu gießen. Der Wasserverbrauch ist immens. Und dennoch sind die meisten Pflanzen insbesondere die Wiesen- und Rasenflächen wegen der Dürre und der Hitze mehr gelb und braun statt grün. Auch der Botanische Garten der Universität Würzburg am Dallenberg muss seinen Bauerngarten und seine Nutzpflanzenabteilung bewässern, teilt Kustos Dr. Gerd Vogg mit. Seit etwa zehn Jahren gibt es im Botanischen Garten aber auch eine große Abteilung mit Präriearten.
Diese Pflanzen - Gräser und Stauden aus Nordamerika - haben auch diesen ganzen Sommer noch keinen einzigen Tropfen Gießwasser erhalten. Trotzdem steht die Prärie selbst jetzt nach dieser gnadenlosen Hitze noch sattgrün da. Manche dieser krautigen Pflanzen sind bereits über zwei Meter hoch. Die Präriestauden besitzen ein mehrere Meter tiefreichendes Wurzelsystem. Dadurch versorgen sie sich auch bei längerer Trockenheit noch mit Wasser, erläutert Vogg. Da die Region Würzburg eines der trockensten Gebiete Bayerns ist, hatte sich der Botanische Garten für die Anlage einer nordamerikanischen Prärie entschieden haben. Der Unterschied zu den heimischen Wiesenarten (oder auch den mediterranen Bepflanzungen) ist jetzt deutlich zu sehen.
In der Prärie befinden sich einige Arten, die auch für kleinere Hausgärten sehr attraktiv sind, meint Vogg. Und er hat wohl auch recht, wenn er sagt, dass trotz der Hitze ein Besuch im Botanischen Garten in Würzburg sich immer lohnt.