
Dankbar, mit Stolz, in Vorfreude auf ein ereignisreiches Jahr, aber auch nachdenklich begrüßte Bürgermeister Thomas Benkert die Bevölkerung am Dreikönigstag in der TSV-Turnhalle zum Neujahrsempfang. Mit ihm hießen auch 15 Sternsinger die Besucherinnen und Besucher willkommen. Umrahmt von der Musikkapelle unter der Leitung von Frank Kümmet hieß Benkert "anlässlich des allgemeinen Innehaltens zum Jahreswechsel die Menschen in Erlabrunn, die Freunde und Gäste, sowie die unter den aktuell 1885 Einwohnerinnen und Einwohnern lebenden dreißig Nationalitäten willkommen." In Bezug auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und im Nahen Osten folgerte der Bürgermeister allerdings: "Die Menschen werden einfach nicht schlauer!"
Auf das dörfliche Leben im Wein- und Clematis-Dorf begrenzt, bezeichnete Benkert dessen aktive Bürgerinnen und Bürger, die sich für ihren Heimatort und das Wohl der Allgemeinheit einsetzen, als "das Beste, was dem Gemeinwesen passieren kann." Sie seien "Juwele der Gemeinschaft", leitete Benkert über zur Verleihung von Auszeichnungen. In diesem Zusammenhang hob das Ortsoberhaupt die "KI" hervor. Doch weder hatte Benkert, wie er versicherte, seine Neujahrsansprache von der "KI" schreiben lassen, noch meinte er mit der Buchstaben-Kombination die "Künstliche Intelligenz". Die von Benkert zitierte "KI" stand für "Kommunale Intelligenz".
Emotionales Grußwort
Zur Verdeutlichung wählte der Bürgermeister zehn Beispiele. Darunter unter anderem: engagierte Bürgerinnen und Bürger, eine politisch interessierte Bevölkerung mit ausgeprägtem Demokratieverständnis, solides wirtschaftliches Handeln der Gemeinde, eine Feuerwehr als tragende Säule zur Sicherheit sowie ein beispielhaft aktives, gemeinsames Vereinsleben. Ausgiebige Gelegenheit dazu gibt es im Jahr 2024 durch die Gründungsjubiläen der Freiwilligen Feuerwehr (160 Jahre), des TSV Erlabrunn (150 Jahre), der Musikkapelle (50 Jahre) sowie des Vereins Deutsch-Französische Freundschaft (40 Jahre).
Zur Beteiligung daran, und der dadurch praktizierten Integration, rief Benkert insbesondere die eigens zum Neujahrsempfang eingeladenen Neubürger des vergangenen Jahres auf. Darüber hinaus galten die Neujahrsgrüße auch jenen ukrainischen Mitbürgerinnen, die im Ort Zuflucht und Schutz vor dem russischen Angriffskrieg auf ihre Heimat fanden. Nach einem sehr emotionalen Grußwort bedankte sich die Frauengruppe für die Unterstützung und Integration mit selbst gebackenen Kuchen, mit denen sie die Gäste des Neujahrsempfangs verwöhnten.
Dank zollte Bürgermeister Thomas Benkert einer Reihe von besonders engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Organisationen. Ganz besonders hob er Ottmar Krämer und Andreas Krämer hervor. Deren gelungene Sanierung zweier historischer Anwesen im Ortskern, beinahe ausschließlich in Eigenleistung, honorierte die Gemeinde mit der höchstmöglichen Auszeichnung. Neben der Medaille mit dem Wappen und Urkunde der Gemeinde durften Vater und Sohn jeweils ein Gemälde ihres Anwesens des örtlichen Künstlers Jürgen Roth in Empfang nehmen.
Neue Strukturen anstoßen
Im Mai inzwischen zehn Jahre im Amt, möchte Benkert für seine weitere Amtszeit neue Strukturen anstoßen. In die Zukunft gerichtet verwies das Ortsoberhaupt auf die anstehende Entscheidung zur Basis und Erweiterung des Betreuungsangebots. Wie schon bei der letzten Bürgerversammlung durch eine Studie präsentiert, gelte es auch, eine generationenübergreifende Nutzung des Schulgeländes zu entwickeln.