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Rottendorf
Neujahrsempfang in Rottendorf: Gemeinde ehrt zwei Lebensretter
Sie alle wurden beim Neujahrsempfang in Rottendorf geehrt. Die drei Bürgermeister (rechts vorne) sind stolz: (von links) Bernd Horak, Roland Schmitt und Klaus Friedrich.
Foto: Christian Ammon | Sie alle wurden beim Neujahrsempfang in Rottendorf geehrt. Die drei Bürgermeister (rechts vorne) sind stolz: (von links) Bernd Horak, Roland Schmitt und Klaus Friedrich.
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 27.01.2024 02:43 Uhr

Mit Anja Fries und Alexander Pfarr ehrte die Gemeinde in diesem Jahr zwei ganz besondere Leistungen: Beide sind Lebensretter. Bürgermeister Roland Schmitt stellte sie daher beim Neujahrsempfang der Gemeinde besonders heraus.

Die Ehrungen von Bürgern, die im Ehrenamt und für die Ortsgemeinschaft Herausragendes geleistet haben, stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Erasmus-Neustetter-Halle. Bürger, die sich engagierten und für andere einsetzten, seien die tragende Säule Rottendorfs, stellte der Bürgermeister vor etwa 250 Gästen fest. In Zeiten äußerer und innerer Krisen sei dieses Engagement umso wichtiger und trage zum Zusammenhalt entscheidend bei.

"Es soll immer alles schneller und bunter gehen, die Spirale dreht sich immer schneller. Dabei droht die Menschlichkeit auf der Strecke zu bleiben", betonte dagegen der Bürgermeister. Für das kommende Jahr kündigte er ein großes Ereignis an: Im Jahr 2025 kann die Gemeinde Rottendorf ihr 1000-jähriges Bestehen feiern.

Deutlichstes Zeichen der aktuellen Krise sei die große Anzahl an Flüchtlingen, die in Rottendorf untergebracht seien und die auf Helfer angewiesen seien. Insgesamt sind es 140 Menschen, davon 100 in einer Notunterkunft im Gewerbegebiet.

Durch Nachverdichtung Wohnraum schaffen

Wichtig sei die Freiwillige Feuerwehr, die von der Gemeinde zwei neue Einsatzfahrzeuge und neue Schutzkleidung erhält sowie der Jugend- und der Seniorenrat. Eine große Herausforderung sei es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Gemeinde möchte das durch eine Nachverdichtung des Orts fördern.

Eine wichtige Etappe, um das Ortsleben zu stärken, sei die Wiedereröffnung des sanierten Bahnhofs, der sich zu einem neuen Treffpunkt entwickelte. Besonders erwähnte er zudem die inzwischen voll belegten Senioren-Wohngemeinschaften.

Erste Hilfe für das Opfer der Messerattacke

Den größten Applaus erhielten die beiden Lebensretter. Anja Fries leistete beim Messerattentat in Würzburg im Juni 2021 erste Hilfe bei einem der Opfer, während der Täter noch seinen Amoklauf fortsetzte. Sie trug damit entscheidend dazu bei, ihm das Leben zu retten.

Anja Fries (Zweite von links) war Ersthelferin beim Messerattentat 2021 in Würzburg und wurde beim Neujahrsempfang durch die drei Bürgermeister (von links) Bernd Horak, Klaus Friedrich und Roland Schmitt geehrt.
Foto: Mara Knürr | Anja Fries (Zweite von links) war Ersthelferin beim Messerattentat 2021 in Würzburg und wurde beim Neujahrsempfang durch die drei Bürgermeister (von links) Bernd Horak, Klaus Friedrich und Roland Schmitt geehrt.

Bürgermeister Roland Schmitt bezeichnete sie als "ein großes Vorbild für unsere ganze Gesellschaft". Die Frau habe neben ihrem großen Mut, auch viel Stärke und "ein großes Herz bewiesen".

Alexander Pfarr (Zweiter von links) rettete einen jungen Mann vor dem Ertrinken. Die drei Rottendorfer Bürgermeister (von links) Bernd Horak, Klaus Friedrich und Roland Schmitt sind stolz.
Foto: Mara Knürr | Alexander Pfarr (Zweiter von links) rettete einen jungen Mann vor dem Ertrinken. Die drei Rottendorfer Bürgermeister (von links) Bernd Horak, Klaus Friedrich und Roland Schmitt sind stolz.

Alexander Pfarr half im Juni 2022, als ein junger Mann in einem Schweinfurter Baggersee das Bewusstsein verlor und unterging. Er half, den Untergegangenen vom Grund des Wassers nach oben zu stemmen und ans Ufer zu bringen, wo er sich auch um die Erstversorgung kümmerte. Beide erhielten die Christophorus-Medaille des Freistaats Bayern.

53 Lehrlinge ausgebildet

Besondere geehrt wurden auch Robert Geulich und Martin Strobl. Der Rothofer Landwirt erhielt für vorbildliche Ausbildung in der Landwirtschaft den Staatsehrenpreis des Freistaats. Er hat den Betrieb zu einem großen Marktfrucht- und Veredelungsbetrieb ausgebaut und bis heute 53 Lehrlinge ausgebildet. Strobl erhielt vom Landesinnungsverband für das Elektrohandwerk für sein Engagement in der Ausbildung die Verbandsehrennadel in Gold.

Besonderes leisteten auch Wolfgang Leikam, Jürgen Hegler, Alexander Leikam und Holger Leikam von der Reservistenkameradschaft, indem sie seit Jahrzehnten für die Kriegsgräberfürsorge sammeln und so ein Zeichen für den Frieden setzten.

Erfolgreiche Sportler

Für sportliche Erfolge wurden geehrt: TSV: Volleyball-Damen, Radball: André Elflein und Sebastian Schaade, Schach: Jana Bardorz, Nelson Hellebrand, Badminton: Emma Englert und Ben Baumeister, Karate: Stefanie Reidelbach (Deutsche Meisterin Waffenkata), Geräteturnen: Leonie Dürr und Greta Balthasar; mehrere Schützen des Kleinkaliber Schützenvereins; Schwimmen: Mikel Urkiaga, Jokin Urkiaga, David Kuhn (Deutscher Meister Freiwasserschwimmen); Kampfkunstschule Black Belt: Arbin Nuhija und Luca Argint (mehrfache Europameister; mehrere Aktive des Bowling Verein; Tennisclub: Herren-60-Mannschaft; Go-Kart: Rainer Krapf.

 
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