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Veitshöchheim
Neues von der Hygiene im Gesundheitswesen
In den Workshops galt es für die Teilnehmer, selbst Hand anzulegen.
Foto: Michael Dettloff | In den Workshops galt es für die Teilnehmer, selbst Hand anzulegen.
Bearbeitet von Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 21.08.2023 03:09 Uhr

In den Mainfranken-Sälen Veitshöchheim, der Heimat der berühmten Sendung "Fasnacht in Franken", fand vom 27. bis zum 29. Juni der 14. ICW-Süd/HWX-Kongress statt. Diese dreitägige Fortbildungsveranstaltung mit über 40 Ausstellern und 20 Referenten, überwiegend für Ärzte und Pflegekräfte, die auf den Gebieten Wundversorgung und Hygiene tätig sind, stellt den Süd-Kongress der medizinischen Fachgesellschaft Initiative chronische Wunde (ICW) dar. Gleichzeitig ist es der HWX-Kongress – das H steht für Hygiene, das W für Wunde und das X für ein jährlich wechselndes Thema, diesmal "Krise als Chance" – welcher von der Institut Schwarzkopf ausgerichtet wird. Das überregional tätige Hygieneinstitut mit Sitz in Bad Bocklet feierte, wie es in einer Pressemitteilung bekannt gab, mit der Veranstaltung auch sein 25-jähriges Bestehen. Auch die folgenden Informationen entstammen dieser Mitteilung.

Von Erregern und deren Bekämpfung

Berichtet wurde über die Neufassung der Trinkwasserverordnung, die jetzt gegebenenfalls auch Besitzern von Mehrfamilienhäusern Wasseruntersuchungen auf Legionellen und mögliche Schadstoffe vorschreibt und den Bleiwasserleitungen endgültig das Garaus machen will. Die Diskussion der Fachteilnehmer war kontrovers, da der Aufwand an Energie und Kosten für das Gesundheitswesen sehr hoch, die Anzahl der gemeldeten Infektionen durch Legionellen verglichen mit anderen meldepflichtigen Erregern und Erkrankungen relativ selten ist.

Zahlreiche Referentinnen und Referenten gaben Hinweise, wie Hygiene und Wundversorgung gesteuert werden können.
Foto: Michael Dettloff | Zahlreiche Referentinnen und Referenten gaben Hinweise, wie Hygiene und Wundversorgung gesteuert werden können.

Problematisch sind multiresistente Wasserkeime und Darmbakterien, deren hygienisches Inschachhalten in Vorträgen und Workshops erläutert wurde. Berichtet wurde auch über neue Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut, etwa die Forderung nach einem Qualitätsmanagement im Reinigungsdienst von Einrichtungen des Gesundheitswesens.

Wundversorgung in der ambulanten Pflege

Bei der Wundversorgung war ein Leitthema die Versorgung mit Verbandmitteln. Die vorläufigen Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesauschuss der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) könnten dazu führen, dass mehr als 200 Verbandmittel vom Markt verschwinden. Ambulante Pflegedienste haben zusätzlich neue gesetzliche Vorgaben, welche Ihnen vorschreiben, eine 84-stündige Fortbildung zu absolvieren, um Menschen mit chronischen Wunden wie zum Beispiel Diabetischen Fuß zu versorgen. Die bisher nicht ausreichend geregelte Refinanzierung und die Änderungen bei den Verbandsmitteln stellen eine große Herausforderung in der ambulanten Pflege dar.

Überraschung mit Bildern und Blumensträußen. So bedankten sich langjährige Partner und Referenten: Thorsten Prennig, Andreas Schwarzkopf, Claudia Schwarzkopf, Ludger Wördehoff, Björn Jäger (von links).
Foto: Michael Dettloff | Überraschung mit Bildern und Blumensträußen. So bedankten sich langjährige Partner und Referenten: Thorsten Prennig, Andreas Schwarzkopf, Claudia Schwarzkopf, Ludger Wördehoff, Björn Jäger (von links).

Neben der Vorstellung verschiedener Methoden zur Unterstützung der Wundheilung wurden auch verschiedene Workshops angeboten, in denen der Einsatz von den Teilnehmern praktisch geübt werden konnte. In der begleitenden Ausstellung waren Bewährtes und Innovationen zu sehen. Begeistert aufgenommen wurde auch das "Duell der Wundversorger", in denen Teams gegeneinander antraten, um die beste Behandlung für die vorgestellten Fälle zu finden.

Lehren aus der Krise

Die Pandemie zeigte Defizite im Gesundheitswesen auf, nicht nur personell. Patienten sollen zukünftig mehr in die Behandlung einbezogen werden. Hierzu gehört die Selbstpflege, der Umgang mit Erlebtem. Damit verbunden sind auch Einzelschicksale, wie eine Referentin und zwei Referenten bei der Eröffnung sehr persönlich darlegten. Alle drei haben schwere, lebensbedrohliche Erkrankungen überwunden und erklärten, was dies für ihre zukünftige Arbeit bedeutet.

Viele der mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen nächstes Jahr zum 15. ICW-Süd/HWX-Kongress wiederkommen. Der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Andreas Schwarzkopf meint: "Ich habe wieder einiges dazugelernt, meine Frau und ich freuen uns auf das nächste Mal". Das X-Thema ist dann "Neue Wege", die wohl in Anbetracht der Gesamtsituation gegangen werden müssen.

 
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