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Würzburg
Neues Therapieangebot für Jugendliche mit Schmerzen
Bearbeitet von Marius Flegler
 |  aktualisiert: 21.12.2024 02:34 Uhr

Ein interdisziplinäres multimodales Behandlungskonzept am Uniklinikum Würzburg (UKW) will jungen Menschen den Umgang mit chronischen Schmerzen erleichtern. Ziel des ganzheitlichen Programms ist es, die Jugendlichen wieder in ihren Alltag zurückzubringen, ihre Beschwerden zu lindern, den sozialen Leidensdruck zu mindern und ihnen Lebensfreude zurückzugeben. So heißt es in einer Pressemitteilung des Uniklinikums, der folgende Informationen entnommen sind.

Rund 350.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen, also Schmerzen, die entweder über drei Monate anhalten oder wiederholt auftreten. "In dieser Altersgruppe dominieren Kopfschmerzen oder Schmerzen des Bewegungsapparats", berichtet Professor Dr. Heike Rittner. Die Leiterin des Zentrums für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS) der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am UKW fährt fort: "Häufig liegen den Problemen verschiedene Einflussfaktoren zugrunde. Besonders relevant ist das Zusammenspiel von körperlichen Beschwerden und psychischem Stress, da sich Schmerz in dieser Kombination verselbstständigen und zur eigenständigen Erkrankung werden kann."

Für Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren

Um dem wirkungsvoll entgegenzuarbeiten, bietet das UKW ein ganzheitliches Therapieprogramm an, das sich an Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren wendet. Neben dem ZiS sind das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) der Würzburger Universitäts-Kinderklinik und die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP) des UKW an dem Kooperationsprojekt beteiligt.

"Wir behandeln junge Patientinnen und Patienten mit Kopfschmerzen und Schmerzen am Bewegungsapparat, deren Diagnostik abgeschlossen ist", schildert Rittner. Dabei werden nach ihren Worten sowohl die Schmerzen, als auch die Psyche in den Blick genommen. Professor Dr. Marcel Romanos, der Direktor der KJPPP präzisiert: "Unser Programm hat vier 'S' im Fokus: Sport, Schlaf, soziale Kontakte und Schule. Es kombiniert daher Wissen mit Bewegungseinheiten – etwa in Form von HipHop oder Zirkus – und Entspannungstechniken wie Kunst- und Musiktherapie oder Yoga." Laut Professor Dr. Juliane Spiegler, Leiterin des SPZ, bietet sich in einer Gruppe Gleichbetroffener die Möglichkeit, gegenseitig Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und Strategien zur Bewältigung des Alltags zu entwickeln. "Ziel ist es, dass die Jugendlichen für sich selbst einen Umgang mit den Schmerzen finden", fasst Rittner, die auch den Würzburger Lehrstuhl für Schmerzmedizin innehat, zusammen. Neben den Jugendlichen werden auch die Eltern mit Informationen versorgt und können vom Austausch mit anderen Vätern und Müttern profitieren.

Teilstationäre Therapie an sieben Freitagnachmittagen

Um den Schulbesuch oder die Ausbildung möglichst wenig zu beeinträchtigen, findet das Programm an sieben Freitagnachmittagen von 12 bis 16 Uhr in den Räumen des SPZ auf dem Klinikums-Campus an der Josef-Schneider-Straße statt. Die teilstationäre Therapie wird von der Krankenkasse bezahlt.

Nachdem im Jahr 2024 drei Pilotrunden am UKW liefen, startet das neue Behandlungsprogramm mit dem Jahresbeginn 2025.

Information und Anmeldung in der Tagesklinik des ZiS bei Andrea Neckermann unter Tel.: (0931) 20130229 oder E-Mail: schmerztherapie_jugend@ukw.de

 
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