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WÜRZBURG
Neues Gesicht für den alten Tower
Platz drei: Der Entwurf der Würzburger Architekten Grellmann, Kriebel, Teichmann.
Foto: Abbildung: Grellmann, Kriebel, Teichmann | Platz drei: Der Entwurf der Würzburger Architekten Grellmann, Kriebel, Teichmann.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:02 Uhr

Viele Zeugnisse der früheren Nutzung als US-Militärbasis werden von den ehemaligen Leighton Barracks nach der Umgestaltung zum Stadtteil Hubland nicht übrig bleiben. Eines der Gebäude, die erhalten werden, ist der markante Tower des früheren Flugplatzes. Er soll künftig als Stadtteilzentrum genutzt werden.

In einem Architektenwettbewerb wurden jetzt bauliche Lösungen hierfür gesucht. Der erste Preis ging an ein Architekturbüro aus München.

Zur Landesgartenschau 2018 soll die Sanierung und Aufstockung des Towers abgeschlossen sein, um hierfür temporär genutzt zu werden. Die Dachterrasse mit ihren Ausblicken, nicht nur auf das Gelände der Landesgartenschau, soll ein besonderes Highlight darstellen, das auch nach der Landesgartenschau nutzbar bleibt.

Das Gebäude selbst wird dann für öffentliche Nutzungen zur Verfügung stehen und als Stadtteilzentrum und Identifikationsort fungieren, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.

Tower im Bauhaus-Stil

Der Tower war ursprünglich zwischen 1935 und 1937 erbaut worden, als die Nationalsozialisten am Hubland einen Fliegerhorst errichteten. Gleichzeitig wurden damals auch die Flugzeug-Hangars gebaut. Erstaunlich dabei ist, dass sich die Nationalsozialisten beim Tower-Gebäude einer Architektursprache bedienten, die sie eigentlich verteufelten und bekämpften. Das Gebäude weist nämlich ganz deutlich Elemente der Bauhaus-Architektur auf.

Für den Wettbewerb waren sechs renommierte Architekturbüros aufgefordert, Lösungsvorschläge für eine Erweiterung und Umnutzung des Towers zu erarbeiten. Dabei sollte der Turm des Gebäudes um ein Geschoss aufgestockt werden, um einen besonderen Ausblick über das Gesamtareal zu schaffen.

Zudem galt es insgesamt ein offenes und multifunktionales Raumprogramm unterzubringen. „Es ist spannend, wie unterschiedlich die Architekten mit dem Tower und dessen Erscheinungsbild umgegangen sind.“ so Stadtbaurat Christian Baumgart.

Eine Jury, bestehend aus Fachleuten und Vertretern der Politik, hat unter Vorsitz des Kölner Architekten Johannes Kister einstimmig den Entwurf des Büros Florian Nagler aus München mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Ausstellung bis 22. April

Der Entwurf überzeugte die Jury mit dem Ansatz nur minimal in die Gebäudesubstanz der 20er Jahre einzugreifen und die Aufstockung subtil und eher zurückhaltend vorzunehmen. „Der sensible Umgang mit dem Bestand zeugt von Respekt gegenüber dem bestehenden Gebäude und der Geschichte des Ortes,“ so Jörg Faltin vom betreuenden Büro Faltin+Sattler aus Düsseldorf.

Die Jury sah in den angemessenen und sensibel gesetzten Maßnahmen eine große Stärke des Entwurfes, die zukünftig zu einer neuen verfeinerte Präsenz im Stadtraum führen werde.

Alle sechs eingereichten Beiträge des Wettbewerbes können auf dem Hubland im Rahmen einer Ausstellung bis zum 22. April beim Zentrum für angewandte Energieforschung in der Magdalene-Schoch-Straße 3 am Hubland besichtigt werden.

Insgesamt wurden im Rahmen des Architektenwettbewerbs drei Preise vergeben: 1. Preis: Florian Nagler Architekten, München 2. Preis: Hofmann Keicher Ring Architekten, Würzburg 3. Preis: Grellmann Kriebel Teichmann, Würzburg.

Den zweiten Preis gewann das Würzburger Architekturbüro Hofmann, Keicher, Ring mit diesem Entwurf.
Foto: Abbildung: Hofmann, Keicher, Ring | Den zweiten Preis gewann das Würzburger Architekturbüro Hofmann, Keicher, Ring mit diesem Entwurf.
Mit diesem Entwurf gewann das Münchner Büro Nagler den ersten Preis im Architektenwettbewerb für den neuen Tower.
Foto: Nagler Architekten | Mit diesem Entwurf gewann das Münchner Büro Nagler den ersten Preis im Architektenwettbewerb für den neuen Tower.
So präsentiert sich der Tower heute. Bis 2018 soll er um ein Geschoss erhöht werden. Links einer der ehemaligen Hangars.
Foto: Berthold Diem | So präsentiert sich der Tower heute. Bis 2018 soll er um ein Geschoss erhöht werden. Links einer der ehemaligen Hangars.
 
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    dass nur diese immer gleichen Bauhaus Kisten erhalten werden. Die anderen Zeugnisse der Geschichte (Casino) werden der freierschen Abschreibungsarchitektur preisgegeben. Interessant im Artikel ist, dass die "Substanz der 20er Jahre" in den Jahren 1935 bis 1937 erbaut wurde. Hat sich der Redakteur hier vielleicht so sehr vom ewig gleichen Architektengeschwafel beieindrucken lassen, dass er am Ende ganz durcheinander war?
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