130 Gäste waren am Montagabend Erhards Mehligs Einladung zur Einweihungsfeier seiner neuen Fachmetzgerei mit Bistro gefolgt.
Der 2008 mit dem Mittelstandspreis der CSU ausgezeichnete Veitshöchheimer Unternehmer Erhard Mehlig hat damit seiner Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Seinen seit 30 Jahren im Veitshöchheimer Gewerbegebiet ansässigen Betrieb „Mehlig & Heller – der Wurstmacher aus Franken“ erweiterte er um einen eingeschossigen, 41 Meter langen, mit einem Pultdach versehenen Anbau.
Der 140 Quadratmeter große Gastronomiebereich umfasst 70 Sitzplätze. Die beiden Gasträume sind jeweils nach außen geöffnet und ermöglichen während der warmen Jahreszeit eine Bewirtung im Außenbereich mit zusätzlich 48 Sitzplätzen. Es gibt fränkische Klassiker und kleine Leckereien. Geboten werden auch Kaffee und Kuchen. Räumlich offen zum Bistro schließt sich ein 108 Quadratmeter großer Verkaufsraum mit SB-Kühltheken an. Eingerichtet wurde hier eine für den Fleisch- und Wurstverkauf ab Werk konzipierte Fachmetzgerei. Angegliedert sind ferner ein Besprechungsraum, zwei Büros, Technik- Kühl,- und Nebenräume sowie WC-Anlagen. Die bisherige Nutzfläche des Betriebes vergrößerte sich dadurch um 450 Quadratmeter auf insgesamt 4960 Quadratmeter.
In der Investitionssumme von vier Millionen Euro ist auch ein Umbau und eine Erweiterung der Wurstfabrik enthalten. Dieser zweite Bauabschnitt im Herbst fertig sein.
Sieben Millionen Gläser mit den fränkischen Wurstqualitäten verließen bisher jährlich den Fleischereibetrieb zur Auslieferung in sieben europäische Länder, zuletzt auch in die Mongolei. Nach der für Herbst anvisierten Erweiterung hofft der Geschäftsmann, den Absatz auf zehn Millionen Gläser steigern zu können.
Sorgen bereitet dem 70-Jährigen der Fachkräftemangel. Für die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts mit Fachmetzgerei und Bistro hat er die Zahl seiner Mitarbeiter bereits um zehn auf 40 erhöht, darunter auch polnische Staatsangehörige. Zehn weitere Mitarbeiter will er im Herbst nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes einstellen.
Bürgermeister Jürgen Götz gratulierte im Namen der Gemeinde zur Einweihung der neuen Räumlichkeiten. Er lobte Erhard Mehlig als einen Unternehmer, der in Veitshöchheim mit Leuchtturmprojekten schon viel bewegt habe.
Die ökumenische Segnung der neuen Räume und der Menschen, die hier einkaufen und arbeiten, nahmen die evangelische Pfarrerin Silke Wolfrum und ihr katholischer Kollege Robert Borawski vor.
Erhard Mehligs Erfolgsgeschichte
Der 70 Jahre alte Mittelständler Erhard Mehlig hat seit 1985 in seine drei Veitshöchheimer Betriebe enorm viel „Herzblut“ und über 35 Millionen Euro investiert. Mit seinem durch „Opa?s Weißer“ europaweit bekannten, 1985 im Gewerbegebiet angesiedelten Fleischereibetrieb, dem 2000 vor den Toren der Kaserne eröffneten Einkaufszentrum „Maincenter“ mit einer Verkaufsfläche von 3.400 Quadratmetern und dem 134-Betten Hotel-Restaurant „Weißes Lamm“ schuf der agile Unternehmer drei Einrichtungen, die zu einer bedeutenden Aufwertung des Unterzentrums Veitshöchheim führten.
1995 hatte Erhard Mehlig mit der Einweihung des neuen „Weißen Lamms“ im Ortszentrum eine neue Ära im Veitshöchheimer Fremdenverkehr eingeläutet und danach ständig immense Summen in die gehobene Ausstattung seiner Hotel- und Gastronomie-Betriebe investiert. So hatte er sehr aufwändig die 1992 im ersten Bauabschnitt erstellte Büttnerschänke schon zehn Jahre später in das dann ein besonderes Flair aufweisende „escaVinum“ umgebaut.
Noch viel größere Summen hatte Mehlig auch in den Lamm-Bau auf der anderen Straßenseite knapp ein Jahrzehnt nach der Einweihung gesteckt. Durch zukunftsorientierte Um- und Erweiterungsbauten verpasste er dem Haus ein völlig neues Gepräge mit einem Top-Leistungsniveau und schuf mit der tageslichtdurchfluteten „Orangerie“ einen modernen, multifunktionalen Festsaal für stimmungsvolle Events mit einem Fassungsvermögen bis zu 200 Personen.
Mit dem zum Hotel gehörenden Gästehaus „Anna“, nur wenige Meter in der Bahnhofstraße entfernt und deren elf auch für längere Aufenthalte prädestinierten Juniorsuiten übergab dann Mehlig 2009 den dritten von ihm im Altort erstellten imposanten Baukörper seiner Bestimmung.
Ab 2008 war Unternehmer jedoch aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, kürzer zu treten. So verpachtete er Anfang 2008 den Gastronomiebereich im Lammgebäude an Christian Heilmann und Andreas Popp, die diese fränkischen Gaststuben nun unter der Bezeichnung „Rokoko„ führten. Diese haben seit November 2012 mit Jens und Susan Cosmar neue Pächter.
Den 134-Betten-Hotelbetrieb „Weißes Lamm“ mit dem Restaurant „EscaVinum“ und zwei Tagungsräumen übernahm im August 2009 Hans Fuchs als Pächter. Als dieser jedoch gut vier Jahre später den Betrieb nicht mehr führen konnte, sah sich Erhard Mehlig gezwungen, den Betrieb zusammen mit seiner Frau vier Monate lang bis Ende Januar 2014 wieder selbst als Wirt vor Ort auf Vordermann zu bringen. Schließlich sprang seine Tochter Andrea als Betriebsleiterin in die Bresche, die Mitte 2009 schon das Main-Center von ihrem Vater übernommen hatte und dieses seitdem erfolgreich führt.
Der von Erhard Mehlig schon mehrmals erweiterte und modernisierte Fleischereibetrieb steht aber nach wie vor noch unter seiner Führung. Text: gz