Einen festlichen Tag erlebten die Hausener, Ehrengäste sowie Besucherinnen und Besucher des Adventsmarkts Sternenzauber. Bei der ersten Veranstaltung auf dem umgestalteten Bereich zwischen Rathaus, Kirche und dem früheren Kindergarten wurde der neue Rathausplatz gesegnet.
Vor drei Jahren beantragte die Gemeinde eine Förderung beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) zur Neugestaltung des Rathausumfeldes. Gründe waren die Sanierung des Rathauses und die Verlagerung des Kindergartens an den Ortsrand. Vorschläge der Hausener "Zukunftswerkstatt 2030" flossen mit ein. Diese Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger hatte sich zur Entwicklung ihres Dorfes Gedanken gemacht.
Bei der Übergabe des Förderbescheids zur punktuellen Dorferneuerung vom ALE im Januar 2022 lobte Baudirektor Jürgen Eisentraut das Vorhaben als "Dorferneuerungsprozess par excellence". Die Pläne für das ansteigende Gelände mit seinen drei Ebenen wurden realisiert. Nur der imposante Nussbaum ist laut Bürgermeister Bernd Schraud "noch vor dem Baubeginn eingegangen". Dafür wurde ein Tulpenbaum auf dem runden Zwischenpodest gepflanzt.
Aufwertung für das Dorf
Für Architekt Benedikt Gerber war die Einweihung "sehr interessant". Einen Dorfmittelpunkt planen zu dürfen und zu sehen, wie er sich mit Leben erfüllt, das sei spannender als der Bau eines Gebäudes. "Ein Dorfplatz soll angenommen werden", freute er sich darüber, dass das Sternenzauberteam und die beteiligten Ortsvereine die neue Dorfmitte unmittelbar nach dessen Fertigstellung als Festplatz nutzen. Das unterstrich die stellvertretende Landrätin Karen Heußner. "Hier wurde ein ideales Plätzchen und großartiger Dorfmittelpunkt geschafften", lobte sie das Einbeziehen der Bevölkerung und "das sich Zeit lassen für die Planungen und Umsetzung". Es sei richtig, dass der Staat hier investiere, denn "dieser Platz wertet das Dorf auf und bringt die ländliche Region weiter".
Auch für Markus Höfling vom ALE ist der Rathausplatz "sehr gelungen". Er hatte den Wunsch, "dass er oft genutzt wird". Knapp 900.000 Euro hat die Neugestaltung des Rathausplatzes gekostet. Sie liegt damit rund 70.000 Euro unter dem Kostenanschlag. Die punktuelle Dorferneuerung wird vom ALE mit 52 Prozent gefördert. Bürgermeister Bernd Schraud verwies auf die befestigten Parkflächen, die fußläufige und schon jetzt bestens angenommene Verbindung zum Sportgelände und die Überlegungen der Vereine zur Nutzung des früheren Kindergartens. Pfarrer Ivar Brückner und Pfarrer Helmut Rügamer stellten den Rathausplatz unter Gottes Segen. Hier sei "viel verändert und verbaut worden", deshalb möge "der Platz dazu beitragen, dass die Gemeinschaft gepflegt wird".
Spontaner Applaus
Der Rathausplatz gefällt. Die Besucherinnen und Besucher drückten das am Eröffnungstag mit spontanem Applaus aus. Lediglich die fehlende Beleuchtung des Fußwegs zum Sportgelände und vor allem die Verbesserung der Barrierefreiheit wurden am Eröffnungstag kritisiert. Bevor die Bürgermeister Bernd Schraud, Bruno Strobel und Bernd Rumpel, die beiden Pfarrer, Architekt Gerber, Karen Heußner, Markus Höfling sowie die Landtagsabgeordneten Kerstin Celina und Björn Jungbauer ein rotes Band durchschnitten und die Bläserklasse des Musikvereins spielte, ergriff Mathias Fiedler das Wort.
Er gab den neuen Namen "Haus am Plätzle" für den früheren Kindergarten bekannt. Alle Dorfbewohner konnten Vorschläge einbringen. "Wir haben uns die Namensfindung nicht leicht gemacht", gestand der Ortsvereinssprecher. Marie Zeidler gewann für ihre Idee den ausgelobten Gutschein.