Jeder in der CSU weiß, dass Joachim Herrmann das Image des "Schwarzen Sheriffs" liebt, seit er zum ersten Mal in diesem Kostüm in der Fernsehsendung "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) aufgetreten ist. Wie intensiv Bayerns Innenminister diesen Ruf pflegt, hat er jetzt bei seinem jüngsten Auftritt in den Mainfrankensälen bewiesen - nicht bei "Fastnacht in Franken", sondern beim Amtswechsel des unterfränkischen Polizeipräsidenten.
Amtseinführungen sind für gewöhnlich eher trockene Veranstaltungen, bei denen es darum geht, den Scheidenden gut aussehen zu lassen und den Nachfolger oder die Nachfolgerin über den grünen Klee zu loben. Die Zuhörerinnen und Zuhörer mühen sich um einen interessierten Gesichtsausdruck, ehe sie nach stundenlangen Reden erleichtert das Kommando hören: "Das Büffet ist eröffnet".
Detlev Tolle übernimmt die witzigen Wortspiele lieber selbst
Vor Corona gab es viele dieser Veranstaltungen. Doch die unterfränkische Polizei betrat jetzt beim Wechsel ihres Präsidenten am Donnerstag in mehrfacher Hinsicht Neuland: Der Stabwechsel von Polizeipräsident Gerhard Kallert zu Detlev Tolle war kurz, prägnant und voller witziger Redebeiträge. Es wurde gelacht und gescherzt - mit kleinen ironischen Seitenhieben, die Souveränität und Spottlust zeigten.
Der neue Präsident Detlev Tolle machte naheliegende Wortspiele mit seinem Nachnamen lieber selbst, als sie anderen zu überlassen. Ganz nach dem polizeilichen Grundsatz: "Wir müssen vor die Lage kommen", will heißen: Wir Polizisten müssen sagen, wie der Hase läuft. Ganz ungekünstelt bat Tolle Innenminister Joachim Herrmann zudem nach dessen Laudatio um ein bestätigendes Gespräch mit seinem Sohn. Der sei sicher nach den lobenden Worten des Innenministers der Auffassung, da könne nur ein anderer als er gemeint gewesen sein.
Gut behuteter Minister
Als bekennender Konservativer ist es Joachim Herrmann gewohnt, seit Jahren in der immergleichen Verkleidung die Mainfrankensäle zu betreten - und dafür manchen Spott auf sich zu ziehen. Der "schwarze Sheriff" ist genauso Kult in Veitshöchheim wie Ehrengast Barbara Stamm im "blaue Gleed".
So mancher der 190 Gäste zuckte am Donnerstag zwar, als er Herrmann mit Cowboyhut in den Saal eilen sah - und fürchtete, der Minister werde sich zum Narren machen. Aber der erklärte: "Das ist meine Standard-Bekleidung, wenn ich diesen Saal betrete", und fügte dann mit Blick auf die vielen Anwesenden in Polizeiuniform an: "So völlig sachfremd ist das ja auch nicht".
Er hoffe, "dass hier im Februar wieder alle Närrinnen und Narren begrüßt werden können". Dafür erhielt Herrmann reichlich Beifall. Nur ein filmkundiger Journalist ergänzte augenzwinkernd: "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe - und sei es bei der Kostümauswahl."
Aber damit zieht er die ganze Polizei mit ins lächerliche!
Und wie steht so schön im Artikel:
...
Die Zuhörerinnen und Zuhörer mühen sich um einen interessierten Gesichtsausdruck, ehe sie nach stundenlangen Reden erleichtert das Kommando hören: "Das Büffet ist eröffnet".
...
Genau darum geht es den meisten.
Kostenlos fre... und sau...!
Wir, der Steuerzahler, bezahlen das schön brav.
Ich finde es jedenfalls angenehm anders und würde mir mehr Politiker von diesem Kaliber wünschen.
tut mir leid Herr Schweidler, * hab ich als * Unterfranke in 77 Jahr noch nie gelesen. > Klääd könnt mer da eh.r
besing und dös wird dann a sou gschriem. In der Fastnacht <