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Veitshöchheim
Neuer Polizeipräsident: Warum Joachim Herrmann mit Cowboyhut zur Amtseinführung kam
Beim Stabwechsel von Polizeipräsident Gerhard Kallert zu Detlev Tolle in Veitshöchheim erschien Bayerns Innenminister mit eigenwilliger Kopfbedeckung. Was es damit auf sich hatte.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist beim Amtswechsel des unterfränkischen Polizeipräsidenten in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) mit schwarzem Cowboyhut erschienen.
Foto: Ulises Ruiz | Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist beim Amtswechsel des unterfränkischen Polizeipräsidenten in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) mit schwarzem Cowboyhut erschienen.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:20 Uhr

Jeder in der CSU weiß, dass Joachim Herrmann das Image des "Schwarzen Sheriffs" liebt, seit er zum ersten Mal in diesem Kostüm in der Fernsehsendung "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) aufgetreten ist. Wie intensiv Bayerns Innenminister diesen Ruf pflegt, hat er jetzt bei seinem jüngsten Auftritt in den Mainfrankensälen bewiesen - nicht bei "Fastnacht in Franken", sondern beim Amtswechsel des unterfränkischen Polizeipräsidenten.

Amtseinführungen sind für gewöhnlich eher trockene Veranstaltungen, bei denen es darum geht, den Scheidenden gut aussehen zu lassen und den Nachfolger oder die Nachfolgerin über den grünen Klee zu loben. Die Zuhörerinnen und Zuhörer mühen sich um einen interessierten Gesichtsausdruck, ehe sie nach stundenlangen Reden erleichtert das Kommando hören: "Das Büffet ist eröffnet".

Zu Beginn der Veranstaltung zum Amtswechsel des unterfränkischen Polizeipräsidenten überraschte Herrmann die Anwesenden mit einer ungewöhnlichen Kopfbedeckung.
Foto: Manfred Schweidler | Zu Beginn der Veranstaltung zum Amtswechsel des unterfränkischen Polizeipräsidenten überraschte Herrmann die Anwesenden mit einer ungewöhnlichen Kopfbedeckung.

Detlev Tolle übernimmt die witzigen Wortspiele lieber selbst

Vor Corona gab es viele dieser Veranstaltungen. Doch die unterfränkische Polizei betrat jetzt beim Wechsel ihres Präsidenten am Donnerstag in mehrfacher Hinsicht Neuland: Der Stabwechsel von Polizeipräsident Gerhard Kallert zu Detlev Tolle war kurz, prägnant und voller witziger Redebeiträge. Es wurde gelacht und gescherzt - mit kleinen ironischen Seitenhieben, die Souveränität und Spottlust zeigten.

Der neue Präsident Detlev Tolle machte naheliegende Wortspiele mit seinem Nachnamen lieber selbst, als sie anderen zu überlassen. Ganz nach dem polizeilichen Grundsatz: "Wir müssen vor die Lage kommen", will heißen: Wir Polizisten müssen sagen, wie der Hase läuft. Ganz ungekünstelt bat Tolle Innenminister Joachim Herrmann zudem nach dessen Laudatio um ein bestätigendes Gespräch mit seinem Sohn. Der sei sicher nach den lobenden Worten des Innenministers der Auffassung, da könne nur ein anderer als er gemeint gewesen sein.

Gut behuteter Minister

Als bekennender Konservativer ist es  Joachim Herrmann gewohnt, seit Jahren in der immergleichen Verkleidung die Mainfrankensäle zu betreten - und dafür manchen Spott auf sich zu ziehen. Der "schwarze Sheriff" ist genauso Kult in Veitshöchheim wie Ehrengast Barbara Stamm im "blaue Gleed". 

Chefwechsel: Am Donnerstag wurde Polizeipräsident Gerhard Kallert (links) offiziell von Innenminister Joachim Herrmann (Mitte) in den Ruhestand verabschiedet. Neuer Polizeipräsident ist ab 1. August Detlev Tolle.
Foto: Ulises Ruiz | Chefwechsel: Am Donnerstag wurde Polizeipräsident Gerhard Kallert (links) offiziell von Innenminister Joachim Herrmann (Mitte) in den Ruhestand verabschiedet. Neuer Polizeipräsident ist ab 1. August Detlev Tolle.

So mancher der 190 Gäste zuckte am Donnerstag zwar, als er Herrmann mit Cowboyhut in den Saal eilen sah - und fürchtete, der Minister werde sich zum Narren machen. Aber der erklärte: "Das ist meine Standard-Bekleidung, wenn ich diesen Saal betrete", und fügte dann mit Blick auf die vielen Anwesenden in Polizeiuniform an: "So völlig sachfremd ist das ja auch nicht".

Er hoffe, "dass hier im Februar wieder alle Närrinnen und Narren begrüßt werden können". Dafür erhielt Herrmann reichlich Beifall. Nur ein filmkundiger Journalist ergänzte augenzwinkernd: "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe - und sei es bei der Kostümauswahl."

 
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  • molinarius21
    Super gut, Herr Schweidler:))
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  • e.max.s@t-online.de
    Wenn sich Herrmann lächerlich machen will ist das seine Sache. (Aber dazu braucht er nicht diesen Hut)
    Aber damit zieht er die ganze Polizei mit ins lächerliche!

    Und wie steht so schön im Artikel:
    ...
    Die Zuhörerinnen und Zuhörer mühen sich um einen interessierten Gesichtsausdruck, ehe sie nach stundenlangen Reden erleichtert das Kommando hören: "Das Büffet ist eröffnet".
    ...

    Genau darum geht es den meisten.
    Kostenlos fre... und sau...!
    Wir, der Steuerzahler, bezahlen das schön brav.
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  • helenews@gmx.de
    einfach super! High noon in Veitshöchheim.
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  • marent1@hotmail.de
    Peinlich
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  • altehexe
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  • engert.andreas@gmx.de
    Ich find's gut, dass man mal ne Einführung als ansonsten trockene Veranstaltung etwas aufgepeppt hat.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Es steht ein Pferd auf dem Flur ...
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  • Catwoman
    Was für eine Lachnummer. Da macht sich ein Minister zum Gaschingsnarren. Da kann er ja an Fasching als Polizist kommen.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    und @catwoman kann zum lachen in den Keller gehen (Tür schließen nicht vergessen).

    Ich finde es jedenfalls angenehm anders und würde mir mehr Politiker von diesem Kaliber wünschen.
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  • reutjo
    " Gleed " ....... für " Kleid........**

    tut mir leid Herr Schweidler, * hab ich als * Unterfranke in 77 Jahr noch nie gelesen. > Klääd könnt mer da eh.r
    besing und dös wird dann a sou gschriem. In der Fastnacht <
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  • matze.erlabrunn@gmail.com
    E Glääd is e Glääd - wås e Gleed is, des kånn vermudlich nur e Norddeutscher sååch!
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  • ManfredSchweidler
    Nää, ä gebürdigger Määschaiser aus Wördsburch wie ich aaa
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  • MedDeeg@web.de
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