Ganze sechs Jahre hat das Antragsverfahren gedauert: Das Ergebnis allerdings ist viel mehr als ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk: Es ist die Bestätigung der Europäischen Union (EU), dass der originäre Teil der berühmten Weinlage Würzburger Stein das höchste europäische Qualitätssiegel, die Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.), erhält und damit auch einen neuen Namen: Würzburger Stein-Berg, heißt es in einer Pressemitteilung. Ab 15. Dezember wird dies wirksam. Die EU-weit einheitliche Bezeichnung g. U. für Produkte heißt, dass sie die engste Verbindung mit dem geografischen Ort aufweisen, an dem sie hergestellt werden.
Die Initialzündung zur Antragstellung als g. U. gab die Lagenklassifikation des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) im Jahre 2012. Nach dieser VDP.Klassifikation werden die besten Lagen Deutschlands in VDP.ERSTE LAGE und VDP.GROSSE LAGE eingeteilt. Das ehrgeizige Ziel der drei Antragsteller und Würzburger Erzeuger von VDP.GROSSEN GEWÄCHSEN am Würzburger Stein – Juliusspital, Bürgerspital und Staatlicher Hofkeller – war es, den besten Teil dieser Lage herauszuheben und durch die EU schützen zu lassen.
Bei der Abgrenzung des zukünftigen „Stein-Bergs“ war zum einen die über Jahrhunderte entstandene Wein-Kompetenz der drei Güter von großer Bedeutung. Zum anderen brachten Recherchen im Rahmen einer Diplomarbeit zum Master of Wine eine Lagenbonitierung der Lage Würzburger Stein zu Tage, welche diese Erfahrungswerte komplett bestätigte. Die Summe aus geologischer Besonderheit der Lage, außergewöhnlichen Qualitätsfaktoren, traditionellem Know-how der Weinerzeuger und Einzigartigkeit der Weine führten letztendlich zu diesem g. U.-Siegel und sind dessen Hauptkriterien, heißt es in der Mitteilung weiter.
Deshalb wird es aus der VDP.GROSSEN LAGE „Würzburger Stein-Berg“ zukünftig nur kleine limitierte Auflagen von VDP.GROSSEN GEWÄCHSEN der drei vertretenen Weingüter geben. Weine aus dem definierten Teil „Würzburger Stein“ dürfen nach wie vor als VDP.ERSTEN LAGE Weine bezeichnet werden.