Nach der Technischen Universität München und der Universität Erlangen-Nürnberg wird nun wohl auch Würzburg einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin erhalten. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) stellte für die Einrichtung des Lehrstuhls eine Anschubfinanzierung von bis zu 300 000 Euro in Aussicht.
„Ein großer Erfolg nach langen Verhandlungen“, sagte der Würzburger Landtagsabgeordnete Oliver Jörg (CSU) über das Ergebnis. Gemeinsam mit dem Bayerischen Hausärzteverband und der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg hatte er sich darum bemüht.
Seit rund einem Jahr setzt sich der Landtagsabgeordnete für die Einrichtung des Lehrstuhls ein. „Wo ein eigener Lehrstuhl für Allgemeinmedizin besteht, kommt dem Fach eine deutlich stärkere Gewichtung zu. Es können mehr junge Leute für den Beruf Hausarzt sensibilisiert werden“, meint Jörg.
Dem schließt sich auch Dieter Geis (Randersacker), der Vorsitzende des bayerischen Hausärzteverbands, an. Dank des Lehrstuhls könnten Studenten zukünftig die Allgemeinmedizin sowie den Hausarztberuf früher und besser kennenlernen, so Geis. Das sei ein wichtiger Schritt, um dem Hausärztemangel entgegenzuwirken.
Für die Medizinische Fakultät der Uni Würzburg eröffnen sich mit dem Lehrstuhl neue Forschungsmöglichkeiten. Christoph Reiners, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums, und Dekan Matthias Frosch sehen darin nicht nur einen Beitrag zur Hausarztversorgung, sondern auch Potenzial zum Ausbau fachspezifischer Forschung wie beispielsweise der Versorgungsforschung.