Geballte Informationen über den Würzburger Kiliansdom in leicht lesbarer Form mit vielen Abbildungen: Das soll der neue Große Kunstführer bieten, der in der Kiliani-Wallfahrtswoche der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Verfasst hat ihn der Würzburger Kunsthistoriker Dr. Johannes Sander, berichtet der Pressedienst des bischöflichen Ordinariats Würzburg in einer Mitteilung. Ihr sind die folgenden Informationen entnommen.
Nach seinem über 800 Seiten starken Opus magnum "Die Baugeschichte des Würzburger Domes im Mittelalter" schrieb Sander auf Anregung des ehemaligen Professors Dr. Wolfgang Weiß, langjähriger Inhaber des Lehrstuhls für Fränkische Geschichte, den neuen Kunstführer über die Würzburger Bischofskirche, der im Regensburger Verlag Schnell & Steiner erschienen ist.
Nach Renovierungen von 2012 überfällig
„Es war überfällig, dass nach der 2012 abgeschlossenen umfassenden Renovierung ein kompaktes Druckwerk auf dem aktuellen Stand der Forschung das so wichtige und differenzierte Bauwerk erläutert“, betonte Weiß. Deswegen habe er sich auch mit der ihm eigenen Mischung aus „Nettigkeit und Energie“ daran gemacht, sich unter anderem beim Domkapitel, der Dom-Info und der Kirchenverwaltung der Dompfarrei um die Finanzierung zu bemühen.
In dem Führer ist beispielsweise ein Destillat aus Sanders umfangreichen Forschungen zur mittelalterlichen Baugeschichte des Doms zu finden, die aufwändigen digitalen Visualisierungen des damaligen Aussehens inklusive, erläuterte der Autor. Auch die komplexe bauliche Veränderung und die liturgische Neugestaltung nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wie das große Westportal von Fritz König oder die große Klais-Orgel mit ihrer für die Nachkriegszeit speziellen Ästhetik werden im dem Kunstführer vorgestellt.
Ausführlich in Text und Bild dargestellt wird die umfangreiche und kostbare Ausstattung aus allen Jahrhunderten. Diese weist mit einem Taufbecken aus dem Jahr 1279 oder von Tilman Riemenschneider geschaffenen Grabdenkmälern aus der Zeit um 1500 Höhepunkte der europäischen Skulptur ebenso auf wie bedeutende Werke der Kunst der Moderne.
Grabdenkmäler sind eine Besonderheit
„Die zahlreichen Grabdenkmäler sind eine Besonderheit der Würzburger Bischofskirche“, hob Sander hervor. Nach Mainz sei der Kiliansdom die Bischofskirche, in der die meisten derartigen Kunstwerke zu finden seien. Auch Anbauten und Räume wie die Schönbornkapelle, ein frühes Werk des Baumeisters Balthasar Neumann, die Krypta mit dem Grab von Bischof Bruno beleuchtet der Kunsthistoriker im Führer näher.
„Sie haben viel Liebe in das Werk gelegt“, attestierte Dompropst Weihbischof Ulrich Boom dem Autor Sander. Es sei ein ganz besonders erfreulicher Anlass, den neuen Kunstführer ausgerechnet kurz vor dem Hochfest der Frankenapostel in Händen halten zu können. Der Weihbischof führt im Kunstführer mit einem Vorwort in die geistliche Botschaft des Kirchenraums ein. Wie Sander dankte er allen, die einen Beitrag zum neuen Führer geleistet haben. Für den Verlag, Schnell & Steiner, der seit fast 90 Jahren Kunstführer für Kirchen produziert, lobte Felix Weiland die vorbildliche Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
Johannes Sander: „Kiliansdom zu Würzburg“, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2023, 96 Seiten, 12 Euro, ISBN 978-3795438371, erhältlich im Buchhandel und bei der Dom-Info, Domstraße 40, 97070 Würzburg, Tel.: (0931) 38662900.