Auf den Bau einer neuen Tankstelle in Rottendorf haben Bürger und Gewerbe lange gewartet. Die frühere Tankstelle in der Ortsmitte wurde schon vor Jahren geschlossen. Voraussichtlich ab August soll es nun so weit sein, dass die Tankstelle der Firma HEM am s.Oliver-Kreisel unweit der B8 eröffnet. Mit dem Einsetzen der beiden 80 000 Liter fassenden Kraftstofftanks in einer Grube ist eine wichtige Etappe beim Bau geschafft. Die Tanks sind jedoch ausschließlich für konventionellen Kraftstoff vorgesehen. Eine E-Ladesäule oder eine Zapfstelle für Wasserstoff entsteht vorerst nicht.
"Keiner weiß im Moment so genau, wohin die Richtung geht", erklärt Michael Pahlke, Geschäftsführer des Regensburger Planungsbüros TS Planung + Projektmanagement GmbH, das auf den Bau von Tankstellen spezialisiert ist. Nicht nur der Stromantrieb, auch Wasserstoff oder die sogenannten "E-Fuels" seien mögliche Kandidaten, die den Verbrennermotor einst ablösen könnten. Wer das Rennen mache, sei offen. Das Büro war auch für Planung und Bau einer weiteren HEM-Tankstelle unweit des Ikea-Markts verantwortlich. Auch dies eine konventionelle Tankstelle.
Pahlke hält es für denkbar, dass die neue Tankstelle am Rande des Rottendorfer Gewerbegebiets sich später recht einfach nachrüsten lässt. Auch ist die Gemeinde Rottendorf schon in Vorleistung gegangen und hat auf dem benachbarten Parkplatz des Outlet-Centers mit Zuschüssen zwei Elektroladesäulen errichtet.
Die beiden je 17 Tonnen schweren Kraftstofftanks im Boden zu versenken, geht indessen routiniert vor sich und ist nach gut einer Stunde erledigt. Ein 160-Tonnen-Kran hebt sie vom Lastwagen in eine Grube. Die Feinarbeit übernehmen Helfer, die an allen vier Seiten den Tank mit Stahlseilen ausrichten. Die Grube ist mit Sand aufgefüllt. Dies ist nötig, um die wichtige Isolierschicht zu schonen. Die voll befüllten Tanks dehnen sich aus und sind einer hohen Belastung ausgesetzt. Diese sind zudem doppelwandig ausgeführt als Behälter-in-Behälter-System. Dazwischen befindet sich Gas. Ein Druckabfall lässt eine undichte Stelle sofort erkennen. Auch gibt es mehrfach Sicherungen gegen austretenden Kraftstoff. Selbst eine umgefahrene Zapfsäule sei kein Problem, so der Planer.
Kraftstoff, Shop und eine Waschanlage
An drei Zapfsäulen mit sechs Zapfstellen können Kunden künftig aus vier Kraftstoffarten wählen. Auch der Dieselzusatz Adblue kommt direkt aus der Zapfsäule. Außerdem entsteht ein Shop und eine Waschanlage. Schon bei der Genehmigung waren mehrere Fachbehörden eingeschaltet. Der letzte Schritt ist Aufgabe von Doris Tegtmeier von der Rottendorfer Bauverwaltung: Sie überprüft, ob sich die Anlage im Einklang mit der gemeindlichen Wassersatzung befindet. Die Tankstelle werde in ein Kataster aufgenommen, in dem alle einleitenden Betriebe erfasst sind. Der Betreiber muss mindestens viermal im Jahr Berichte vorlegen.