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Würzburg
Neue Stolpersteine erinnern an jüdisches Pflegeheim
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 01.02.2021 02:13 Uhr

In Würzburg sollen 40 weitere sogenannte Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus verlegt werden. Diese werden am 19. März ab 9 Uhr zusammen mit einer Stolper-Informationsschwelle in der Dürerstraße eingelassen, teilt der Arbeitskreis Stolpersteine mit. In der Straße befand sich ab 1885 ein jüdisches Krankenhaus mit bis zu 100 Betten, ab 1892 kam noch ein Altersheim mit 32 Plätzen hinzu.

In der Nazi-Zeit wurden die zwei Einrichtungen auch als Sammellager vor den Deportationen in die Vernichtungslager missbraucht. Die neuen Steine sollen an Opfer erinnern, die freiwillig im jüdischen Altersheim lebten. An die dort von den Nazis gegen ihren Willen einquartierten Opfer erinnern bereits Stolpersteine vor deren letzter frei gewählter Unterkunft, heißt es in dem Presseschreiben.

Informationen zu den Erinnerungs- und Gedenksteinen im Boden

Zudem soll erstmals eine Stolperschwelle in der Stadt verlegt werden. Sie soll erklären, weshalb sich an der Ecke Dürerstraße/Konradstraße mit mehreren Dutzend Stolpersteinen so viele der Erinnerungs- und Gedenksteine im  Boden befinden. Die Schwelle soll explizit an die bis 1942 bestehenden jüdischen Einrichtungen erinnern.

In Würzburg liegen schon jetzt so viele Stolpersteine wie in keiner anderen bayerischen Stadt, heißt es weiter in dem Presseschreiben. Nach der letzten Verlegung mit dem Künstler Gunter Demnig im Juli  stieg die Zahl auf 599. Die Steine werden immer vor den letzten selbstgewählten Wohnorten der NS-Opfer in den Boden eingelassen. Die Stadt mit den zweitmeisten Stolpersteinen in Bayern ist Regensburg mit ungefähr 210 Exemplaren. 

Demnigs Kunstprojekt startete im Jahr 1992 und ist mit mehr als 75 000 Stolpersteinen in mehr als 25 Ländern das größte dezentrale Mahnmal weltweit. Der Würzburger Arbeitskreis Stolpersteine sucht für die neuen Stolpersteine und auch die erste Stolperschwelle Spender sowie Paten, die die Anschaffung finanzieren. 

Wer sich als Spender oder Pate finanziell für die Würzburger Stolpersteine engagieren möchte, kann dies über folgendes Konto tun: Stadt Würzburg IBAN DE92 7905 0000 0042 0000 67; Verwendungszweck „Stolpersteine HHSt 4.0565“; Kontakt: Tel. (0931) 96481 sowie Internet: www.stolpersteine-wuerzburg.de; www.stolpersteine.eu

 
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