Längst sind die hygienischen Verhältnisse in der Rettungswache im Alten Krankenhaus nicht mehr zeitgemäß. Bei Kontrollen durch das Gewerbe-Aufsichtsamt wurden die mangelhaften Zustände immer wieder angesprochen und auf Veränderungen gepocht.
Beim Bayerischen Roten Kreuz kamen die Verantwortlichen zum Entschluss, dass nur ein Neubau die heutzutage geltenden Standards erfüllen kann. Die Planungen wurden nun im Hauptausschuss des Stadtrates präsentiert.
Eine neue Rettungswache am Alten Krankenhaus in Ochsenfurt: Dabei stellt sich auch die Frage, wie lässt sich moderne Bauweise mit dem denkmalgeschützten Bau in der Uffenheimer Straße verbinden? Bauamtschefin Elisabeth Balk war dies besonders wichtig. Die Ansicht des spätklassizistischen Baus, der etwa um 1890 entstanden ist, sollte nicht verbaut werden.
Eigene Zufahrt bleibt erhalten
Architekt Jürgen Hluchy hat dies auch gar nicht vor. Sein Entwurf sieht zwar einen modernen Neubau an das Alte Krankenhaus vor, tritt aber nicht in Konkurrenz zum altehrwürdigen Backsteinbau des Alten Krankenhauses. „Es kuschelt sich sogar richtig an das Hauptgebäude ran“, ist der Architekt von seinem Entwurf überzeugt.
„Eine ideale Kombination“, findet Bürgermeister Peter Juks. In Ochsenfurt soll eine zweigeschossige Muster-Rettungswache entstehen, geplant nach den Raumvorstellungen des BRK.
Das bedeutet: Die eigenständige Zufahrt im hinteren Bereich des Gebäudes bleibt erhalten. In der neuen Rettungswache stehen 230 Quadratmeter Nutzfläche für Lager, Verwaltung und Ruheräume zur Verfügung. Dazu kommen 260 Quadratmeter Garagenfläche für zwei Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug und ein Fahrzeug für die Ehrenamtlichen. Auch eine Waschunterstellhalle wird gebaut. Hier können die Fahrzeuge desinfiziert werden.
Im Gebäude und in den Garagen wird eine Fußbodenheizung installiert. Geregelt wird das Heizsystem über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Ein Anschluss an die Ochsenfurter Fernwärme ist in der Uffenheimer Straße nicht möglich. Der Erlacher Ortssprecher Tilo Hemmert fragte danach.
Die Tafel zieht ins Krankenhaus
Im Obergeschoß der neuen Rettungswache sollen die Ruheräume für die hauptamtlichen Retter entstehen. Ebenso ist dort ein Aufenthaltsraum mit einer Kochnische vorgesehen. Das erste Stock im ehemaligen Krankenhaus wird nach Fertigstellung der Rettungswache nicht mehr vom BRK genutzt werden.
Ziel der Stadt sei es, die Räumlichkeiten weiterhin zu nutzen, führte Bürgermeister Juks aus. Nach und nach soll damit begonnen werden, das Gebäude zu sanieren. Dazu gehöre auch ein Wärmeschutz.
Von den Plänen nicht berührt wird das Jugendzentrum. Dieses kann weiterhin im Erdgeschoß des Alten Krankenhauses bleiben. Die Geschäftsführung des BRK lege sogar Wert darauf, Rettungswache und Jugendzentrum nahe beieinander zu platzieren. „Vielleicht lässt sich so ja auch Nachwuchs gewinnen“, betonte Kreis-Geschäftsführer Oliver Pilz.
Im Alten Krankenhaus wird dann auch wieder die Ochsenfurter Tafel einziehen, die aus dem Flockenwerk ausziehen muss. Im Alten Krankenhaus hat die Tafel mit ihrer Arbeit vor nunmehr 15 Jahren begonnen, hierhin kehrt sie auch zurück, da das alte BayWa-Gebäude in der Floßhafenstraße für den Bau eines Hotels abgerissen wird.
Das BRK will mit dem Neubau der Rettungswache so bald wie möglich beginnen. Nachdem die Stadträte ihr Einverständnis zu den Plänen signalisiert haben, möchte Pilz nun mit dem Hauptvorstand sprechen und die Modalitäten klären. Das BRK bekommt das Grundstück in der Uffenheimer Straße in Erbpacht überlassen.
