Zwei Mandate haben die Freien Wähler (FW) bei der Landtagswahl 2013 in Unterfranken errungen, mindestens so viele sollen es auch diesmal wieder sein. Nach dem Parteiaustritt von Günther Felbinger, der ab 5. März in München wegen Betrugsverdachts vor Gericht steht, will die Gruppierung mit neuen Gesichtern verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen.
Bei einem Parteitag an diesem Samstag in Kürnach (Lkr. Würzburg) will man die Liste für die Wahl im Oktober aufstellen. Gesetzt ist niemand, auch nicht Hans Jürgen Fahn (Erlenbach/Main), der einzige noch verbliebene FW-Abgeordnete aus der Region. Der 65-Jährige sitzt seit 2008 im Maximilianeum.
Anna Stolz als Überraschungskandidatin
„Wir entscheiden die Reihung ganz demokratisch“, sagt Thomas Zöller, der FW-Bezirksvorsitzende. Gleich sechs Kandidaten werden sich laut Zöller um den Spitzenplatz bewerben, danach werde über die weiteren Positionen bis Platz fünf einzeln abgestimmt. Favoritin neben Fahn ist Anna Stolz. Mit der Nominierung der populären 35-jährigen Bürgermeisterin von Arnstein als Direktkandidatin in der FW-Hochburg Main-Spessart – und damit als Nachfolgerin für Felbinger – ist den Freien Wählern ein Coup gelungen.
Außerdem gehen der stellvertretende FW-Landesvorsitzende Manfred Dülk, der im Stimmkreis Würzburg-Stadt antritt, Gerald Pittner (Haßberge/Rhön-Grabfeld), Bernd Schötterl (Miltenberg) und Ulrike Schneider (Schweinfurt) ins Rennen um die Top-sechs-Plätze.
Für die Spitzenplätze bei der Bezirkstagswahl, die parallel zur Landtagswahl stattfindet, gibt es eine Vorstandsempfehlung. Listenplatz eins soll Tamara Bischof einnehmen. Die Kitzinger Landrätin hatte beim Urnengang vor fünf Jahren für die Freien Wähler sensationell sogar ein Direktmandat gewonnen, Platz zwei soll an Thomas Zöller, den FW-Bezirksvorsitzenden und Bürgermeister von Mönchberg (Lkr. Miltenberg), gehen.