Rund 50 anerkannte Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan und der Ukraine sollen am Montag, 25. Januar, ins ehemalige Kreiswehrersatzamt in der Mergentheimer Straße ziehen. Am Donnerstagabend trafen sich rund 70 Hilfswillige dort zu einer Besprechung mit dem städtischen Ehrenamtskoordinator Burkard Fuchs.
Etwa die Hälfte der Ankömmlinge werden Kinder und Jugendliche sein, erläuterte Fuchs. Insgesamt sollen nach dem Abschluss der Umbauarbeiten im ehemaligen Kreiswehrersatzamt laut Fuchs zwischen 120 und 130 Personen Unterkunft finden. „Das wird eine schwierige Situation, unten wohnen Familien und im Stockwerk darüber wird mit Presslufthämmern gebaut“, so Fuchs. Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, konnte Fuchs nicht sagen.
Alle Asylsuchenden, die nun nach Heidingsfeld kommen, waren zuvor im Marie-Juchacz-Haus in der Zellerau und davor in der Kürnachtalhalle in Lengfeld untergebracht. Dabei handele es sich um anerkannte Asylbewerber, deren Verfahren bereits laufe, so Fuchs. „Wer dann hier wohnt, wird hier wohnen bleiben, bis über den Asylantrag entschieden ist“, sagte Fuchs. Im Fachjargon handele es sich um sogenannte „Fehlbeleger“, die eigentlich bereits in eigenen Wohnungen leben dürften, wenn dies der Wohnungsmarkt hergebe.
„Das heißt, die Bewohner wissen, dass sie jetzt hierbleiben und nicht weiter verlegt werden. Die Kinder werden zur Schule oder in den Kindergarten gehen, und nach dem Ende der Umbauphase werden sich die Bewohner selbst versorgen und nicht mehr auf einen Caterer angewiesen sein werden“, berichtete Koordinator Burkard Fuchs. In den anderen Unterkünften habe sich gezeigt, dass alleine die Möglichkeit zur Selbstversorgung einen „unheimlichen Beitrag zum Wohlbefinden“ darstelle, erläutert Fuchs die Lage weiter.
Weil im Marie-Juchacz-Haus in der Zellerau die Kinder bislang schon freiwillig in die Schule gegangen sind, werden in Heidingsfeld für die Übergangszeit, bis die Kinder dort zur Schule gehen könnten, zuverlässige Schulwegbegleiter benötigt, die die Kinder in den ersten Tagen auf dem Weg von Heidingsfeld in die Zellerau in der Straßenbahn begleiten könnten.
Um diese und weitere Fragen kümmerten sich anschließend in Arbeitskreisen die rund 70 Helfer, die in den kommenden Wochen und Monaten den neuen Bewohnern bei der Integration unter anderem durch Sprachkurse, Kinderbetreuung, Fahrdienste oder bei der Freizeitgestaltung helfen wollen. Weitere Freiwillige sind dabei immer gerne gesehen, Voraussetzung ist ein von der Stadt ausgestellter Helferausweis.
Wenn die Bauphase im ehemaligen Kreiswehrersatzamt abgeschlossen sein wird, werden dort unter anderem neben Außenstellen des Ausländeramtes und des Fachbereiches Soziales der Stadt auch die beiden Sozialarbeiter Alena Schwab und Gerd Hagemann ihr Büro haben, berichtete Fuchs. Auch seine neue Kollegin im Amt der städtischen Ehrenamtsbetreuung, Eva-Maria Barklind-Schwander, die sich bei der Stadt bislang um die Städtepartnerschaften kümmerte und dort Erfahrungen in der Arbeit mit verschiedenen Kulturen sammeln konnte, wird dann dort ein ständiges Büro bekommen.