Neben Autos mit hubraumstarken Motoren finden sich auf der Automobilmesse IAA auch immer mehr Elektroautos. Eine Million davon will die Bundesregierung bis zum Jahr 2020 auf die Straße bringen. Doch wie soll das funktionieren, ohne ein engmaschiges Netz an Elektrotankstellen?
In Heidingsfeld steht ab sofort eine der leistungsstärksten Elektrotankstellen in ganz Nordbayern, privat finanziert und betrieben, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens Metallbau Hämmelmann. Eine „zu geringe Reichweite“, schrecke viele Fahrzeughalter vor der Anschaffung eines Elektrofahrzeuges ab. Doch dieses Argument lassen Liane und Robert Hämmelmann nicht gelten. Um die Elektromobilität attraktiver zu machen, errichteten sie im Unterer Kirchbergweg 106 eine Elektrotankstelle. Mit ihrer Stromstärke von bis zu 63 Ampere sei sie eine der leistungsstärksten privaten Ladestationen in ganz Nordbayern. Es fließe zu 100 Prozent Ökostrom durch die Leitung, versichern die Betreiber.
Mit genügend frei zugänglichen Ladesäulen sei die Reichweite und Akzeptanz von Elektroantrieben doch gar kein Problem, so Hämmelmann. Der Handwerksmeister stellte den Stromanschluss bereit, Mitglieder des größten deutschsprachigen E-mobil Forums www.goingelectric.de brauchten das technische Know-How ein und finanzierten mit Hämmelmann das Projekt durch Crowdfunding“. „Vor zwei Monaten hatten wir erstmals von privaten Ladesäulenbauten im Forum gehört“, so Hämmelmann. „Wir fragten, ob unser Standort für eine Ladestation interessant sei.“ Das Interesse war riesig, innerhalb weniger Stunden gab es konkrete Spendenzusagen.
Den Fahrern von Elektromobilen werde das Tanken in Heidingsfeld einfach gemacht, so Liane Hämmelmann. „Ab sofort können jeweils zwei Fahrzeuge rund um die Uhr ganz ohne Zugangsbeschränkungen kostenlos tanken. Es gibt weder Kunden- noch Chipkarten, gezahlt wird per freiwilliger Stromspende.“
Hämmelmann war schon 1998 Vorreiter, mit dem Bau einer nachgeführten Photovoltaikanlag: „Wir produzieren damit heute doppelt so viel Strom, wie wir privat und in unserem Schlossereibetrieb verbrauchen.“