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WÜRZBURG
Neue Integrierte Rettungsleitstelle hat viel Arbeit
Vor ziemlich genau vier Wochen, am 24. Februar, ging sie in Betrieb – die neue Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdiensten für Stadt und Landkreis Würzburg sowie die Landkreise Main-Spessart und Kitzingen.
In der neuen Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdiensten: (von links) ein Mitarbeiter der Leitstelle, Landrat Thomas Schiebel (Main-Spessart), Oberbürgermeister Georg Rosenthal, Landrat Eberhard Nuß und Franz-Josef Hench, Chef der Berufsfeuerwehr Würzburg. Foto: Steffen Standke
| In der neuen Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdiensten: (von links) ein Mitarbeiter der Leitstelle, Landrat Thomas Schiebel (Main-Spessart), Oberbürgermeister Georg Rosenthal, Landrat Eberhard Nuß und Franz-Josef ...
Von unserem Mitarbeiter Steffen Standke
 |  aktualisiert: 15.12.2020 11:24 Uhr

Die Integrierte Rettungsleitstelle führt die früher eigenständigen Leitstellen der Feuerwehr in der Hofstallstraße 4 und der Rettungsdienste am Friedrich-Bergius-Ring zusammen.

Sie bietet je acht Plätze für die Bearbeitung von Einsätzen und für Notrufan- und -abnahmen. In den alten Zentralen waren es je sechs.

Über den europaweiten Notruf 112 können nun Rettungsdienst und Feuerwehr direkt angewählt werden.

Die alte Notrufnummer 19222 ist damit veraltet, aber nicht außer Dienst gestellt, wie Hench berichtete: „Sie ist zwar noch in den Köpfen, wird aber nicht mehr beworben.“

Von Anfang an verlief das Projekt Neue Rettungsleitstelle holprig. Nach dem Willen des Zweckverbandes sollte sie schon im Sommer 2009 in Betrieb gehen. Die Zusammenlegung verzögerte sich – wegen Problemen mit der Datenversorgung.

Das heißt, dass Straßen- und Ortsdaten, die der Freistaat an Feuerwehr und Rettungsdienste lieferte, fehlerhaft waren. Sie mussten erst langwierig überarbeitet und angepasst werden, damit das System komplett und fehlerfrei laufen kann.

Als am 24. Februar die Integrierte Rettungsleitstelle in Betrieb ging, folgte gleich die erste Nagelprobe. bei der Bavaria in Giebelstadt. Dort gab es eine Stunde nach Inbetriebnahme einen Chemieunfall mit mehreren Verletzten. Es war bereits der Zweite innerhalb weniger Wochen, aber der Erste, in dem sich die neue Leitstelle bewähren musste.

Kam war diese Herausforderung geschafft, kam mit dem Sturmtief Xynthia die nächste. 105 Einsätze in der Fläche mussten in kürzester Zeit koordiniert werden.

Als Xynthia ging, kam die Rückkehr des Schnees. Der erneute Wintereinbruch Ende Februar bescherte der Leitstelle viele Abschlepp- und Betreuungsmaßnahmen, speziell auf der A3. Insgesamt gingen in nur einem Monat 10 000 Alarmierungen, Anrufe wegen Notfällen, Rettungseinsätzen und Krankentransporten ein.

„Wir haben ein Etappenziel erreicht. Aber beim Aufbau einer solchen Leitstelle legt man nicht einfach einen Schalter um. Das System wird nach und nach optimiert“, sagte Hench.

Was das heißt, zeigen die derzeitigen Kinderkrankheiten im gemeinsamen Funknetz. Bisher gab es in Würzburg und den drei Landkreisen drei separate Funknetze und -kanäle für den Rettungsdienst.
 
Jetzt ist das gesamte Gebiet mit einem einheitlichen Funknetz und einem Funkkanal abgedeckt. Die Positionen der Rettungs- und Notarztwagen sind besser erkennbar. Funklöcher, wie sie vor allem in den Landkreisen Main-Spessart und Kitzingen bestanden, sind geschlossen. In der Helmstadter Senke konnte rettungsmäßig früher nicht gefunkt werden.

Allerdings ist das System wegen technischer Probleme und Anlaufschwierigkeiten noch nicht stabil. Das führte zu Stress bei den Einsatzkräften. Sie konnten stellenweise keine oder nur eingeschränkte Funksprüche an die Leitstelle geben beziehungsweise empfangen. Daran soll gearbeitet werden.

 
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