
Das Heizkraftwerk an der Friedensbrücke wird seit Anfang 2020 umfangreich modernisiert. Dies stellt "einen weiteren Meilenstein zur Reduzierung von CO2-Emissionen und damit zum Klimaschutz in Würzburg dar", so eine Pressemitteilung der WVV. Jetzt wurde als weiterer Höhepunkt im Projekt die neue Gasturbine GT I angeliefert.
Als Startschuss für die Schwermontagen im Würzburger Heizkraftwerk für das Jahr 2021 galt die Anlieferung des Abgaskanals am 7. Mai, gefolgt von der Anlieferung der Gasturbine am 26. Mai. Mitte Juni wird der neue Generator am Heizkraftwerk erwartet.
Die Gasturbine fand ihren Weg von einem Werk in Schweden per Fähre über die Ostsee und anschließendem LKW-Schwer-Transport zum Heizkraftwerk Würzburg. Sie ersetzt die vorhandene Gasturbine GT I, die seit Januar 2005 im Einsatz war. Eine anstehende Generalüberholung der vorhandenen GT I hat dazu geführt, dass als alternative Lösung eine komplette Modernisierung vorgenommen wurde. Grund für diese Entscheidung war, dass mit der neuen Gasturbine GT I eine deutliche Steigerung der Effizienz und der Flexibilität verbunden ist.
Gasturbine mit Kraft-Wärme-Kopplung
Im Heizkraftwerk wird die GuD-Technologie angewandt: Der Abgasstrom, der bei der Stromproduktion der Gasturbine anfällt, wird auf eine Kesselanlage geleitet, welche die Abgaswärme zur Erzeugung von Dampf verwendet. Dieser Dampf wird anschließend zu einer Dampfturbine geführt, die wiederum Strom erzeugt und den Abdampf in das Fernwärmenetz auskoppelt. Dieser Prozess wird auch Kraft-Wärme-Kopplung genannt, da in einem Prozess Strom und Fernwärme hergestellt wird. Dank diesem Prozess kann somit durch ein Abfallprodukt, das bei der Verstromung von Erdgas durch die Gasturbine anfällt, etwa die Hälfte der Haushalte in Würzburg mit Fernwärme versorgt werden.
Die neue Gasturbine hat eine elektrische Leistung von 54 Megawatt und einen elektrischen Wirkungsgrad von 39 prozent. Zusammen mit der neuen Dampfturbine TS IV werden im Heizkraftwerk in den Wintermonaten zukünftig Wirkungsgrade von über 80 Prozent erreicht, so die WVV-Mitteilung.
Die Inbetriebnahme der neuen Gasturbinenanlage wird voraussichtlich im Juli 2021 stattfinden.
Wärmespeicher in Betrieb genommen
Im Mai wurde weiterhin die Inbetriebnahme des neuen Wärmespeichers und der neuen Dampfturbine TS IV vorgenommen. Beide Anlagen werden bereits seit Sommer 2020 montiert und jetzt in Betrieb genommen.
Das Heizkraftwerk an der Friedensbrücke übernimmt bei der Integration der erneuerbaren Energien in Würzburg und der Region eine wichtige Aufgabe: Die hocheffizienten Gas- und Dampfturbinen-Anlagen, die nach dem umweltfreundlichen Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten, leisten bereits seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen.
Die Investitionen für die Modernisierung des Heizkraftwerks belaufen sich auf 47 Millionen Euro, informiert die WVV.