
Sichtbare Veränderungen finden derzeit im Bereich Lindhard- und Pestalozzistraße in Ochsenfurt statt. Dort sind seit vielen Jahren die Discounter Aldi und Lidl, in Sichtweite voneinander, ansässig. Beide Unternehmen wollten sich vergrößern und dazu ihre bestehenden Märkte abreißen und neu errichten. Den Anfang hat Lidl gemacht. Im September 2020 wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen, inzwischen steht schon längst der Neubau, und die Neueröffnung steht bevor. Am 15. April soll es so weit sein, teilt die Pressestelle von Lidl Deutschland auf Nachfrage dieser Redaktion mit.
Die neue Filiale hat mit rund 1400 Quadratmetern eine um etwa 450 Quadratmeter größere Verkaufsfläche als die alte. Sie habe ein moderneres Erscheinungsbild und eine große Glasfront, durch die viel Tageslicht fallen könne, heißt es aus der Pressestelle weiter. Den hinzu gewonnenen Platz wolle das Unternehmen unter anderem für breitere Gänge nutzen. An der neuen Filiale entstehen 160 Parkplätze, dazu gehören auch sechs Behinderten- und Eltern-Kind-Parkplätze.
Kostenlose E-Ladesäule
Auf ungefähr 75 Prozent der Dachfläche werde eine Photovoltaikanlage installiert, teilt das Unternehmen außerdem mit. Der dort erzeugte Strom werde beispielsweise für eine Elektroladesäule für E-Autos verwendet, die die Kunden während der Öffnungszeiten kostenlos nutzen könnten.

Obwohl sich Lidl hinsichtlich der Bauvorhaben nach Auskunft der Pressestelle mit seinen Marktbegleitern nicht abstimmt, legen die beiden Discounter in zeitlicher Hinsicht eine Punktlandung hin: Während Lidl am 15. April eröffnen möchte, wird die bestehende Aldi-Filiale am 14. April zum letzten Mal öffnen. Das teilt die Aldi Süd Dienstleistungs-GmbH & Co. oHG auf Nachfrage der Redaktion mit. Der für das Gebiet erstellte Bebauungsplan sei von Aldi Süd und Lidl in enger Abstimmung mit der Stadt Ochsenfurt gemeinsam entwickelt worden, heißt es weiter. Dabei sei vereinbart worden, die Standorte nicht gleichzeitig, sondern nacheinander zu schließen.
Nach der Schließung der Aldi-Filiale wird sie leergeräumt und dann abgebrochen. Für den Bau der neuen Filiale rechnet Aldi Süd mit einer Bauzeit von etwa sieben Monaten. Die Wiedereröffnung sei daher für Ende November angepeilt, teilt das Unternehmen mit. Das neue Gebäude werde ähnlich auf dem Grundstück platziert sein wie das alte. So könnten Teile der Außenanlagen bestehen bleiben. Als seitlicher Anbau komme ein Getränkemarkt hinzu. Im Vergleich zur bestehenden Filiale wird die neue mit etwa 1300 Quadratmetern rund 270 Quadratmeter größer sein.
Begrenzung für Non-Food-Artikel
Die künftige Filiale übernimmt zudem die bestehende Photovoltaikanlage. Damit wird den Kunden auch bei Aldi auf dem Parkplatz eine E-Ladenstation zur Verfügung stehen. Als eine der Neuerungen kündigt Aldi Süd eine offen gestaltete "Backwelt" an, wo die Kunden auch hinter die Kulissen blicken können.
Bevor der Bauausschuss des Ochsenfurter Stadtrates im Februar 2018 die Änderung des Bebauungsplans für diese Vorhaben auf den Weg brachte, hatte es lange Diskussionen um die Frage der Begrenzung der Verkaufsfläche für Non-Food-Artikel in den Discountern gegeben. Um der Attraktivität der Ochsenfurter Innenstadt als Einkaufsmeile nicht zu schaden, werden bestimmte Warensortimente außerhalb der Innenstadt nicht zugelassen. Für beide Märkte war daher die für solche Waren zur Verfügung stehenden Fläche damals auf 200 Quadratmeter begrenzt worden.