Seit November 2015 verhüllt ein Gerüst samt gestalteter Plane den Grafeneckart, den historischen Teil des Rathauses. Noch bis Mai dieses Jahres wird das 55 Meter hohe, im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnte Wahrzeichen der Stadt für rund 1,6 Millionen Euro saniert. Aber wenn die Hüllen fallen, wird nichts mehr so sein, wie es war.
Auslöser der Sanierung waren Putzteile, die im Jahr 2012 herabgefallen waren. Mittels Autokran und Hubsteigern war die Fassade des Grafeneckart daraufhin einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen worden. Dabei war festgestellt worden, dass große Teile des Putzes hohl liegen, also keine Verbindung zum Untergrund mehr haben, und nur durch die Oberflächenspannung zusammen gehalten wurden.
Neue Farbgebung für den imposanten Bau angekündigt.
Schon im August vorigen Jahres hatte Tobias Furth, Projektleiter der Sanierung, in einem Gespräch mit dieser Zeitung im Rahmen der Sanierung eine neue Farbgebung für den imposanten Bau angekündigt, der eines der Wahrzeichen der Stadt darstellt: Drei Farbkonzepte gebe es, so Furth damals. Eines, das der festgestellten historischen Farbe gleicht, eine Nachkriegsfarbe und eine komplett neue Farbgebung.
„Im Laufe der Zeit verschmutzt eine Farbe ja, und nur weil man sich jetzt daran gewöhnt hat, werden wir sie nicht wieder herstellen“, hatte Jens Kulicke, Leiter der Fachabteilung Hochbau bei der Stadt, dies begründet. Zudem auch die Gerichtslinde, der Grüne Baum, der an der Fassade prangt, wieder aufgearbeitet und in brillanten Farben glänzen solle.
Stellungnahme von Stadtheimatpfleger Hans Steidle
Im Bau- und Ordnungsausschuss des Stadtrates an diesem Mittwoch nun sollen die Mitglieder „nur noch“ über zwei mögliche Farbvarianten beschließen: Eine Fassung, die auf weißer Wand alle erhabenen und farbig hervorgehobenen Partien durch einen starken roten Farbton hervorhebt. Dies gehe auf die festgestellte Farbfassung der Renaissancezeit zurück, die zum Beispiel auch auf der Festung angesichts der letzten Sanierung verwendet worden sei, schreibt Stadtheimatpfleger Hans Steidle in seiner Stellungnahme zu den Absichten der Verwaltung, die dem Beschlussvorschlag beigefügt ist.
Die zweite Variante beinhaltet ebenfalls eine weiße Wand, alle erhabenen und farbig hervorgehoben Partien werden jedoch in Sandsteinfarbe gehalten. Die weiße Wandfarbe verbildlicht in beiden Varianten die Muschelkalkquader, aus denen der Bau zu großen Teilen besteht.
Die zweite Variante erscheine ihm als die ästhetisch ansprechendere, weil sie eine zurückhaltende und klare Fassadengestaltung aufweise, schreibt Steidle. Diese Farbgebung habe unter anderem auch der Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege befürwortet. Die rot-weiße Variante, von Seiten der Stadt als vorteilhafter angesehen, sei durch eine stärkere Farbigkeit gekennzeichnet, die den Bau im Stadtbild optisch markanter präsentiere.
Weiße Grundfarbe für den Grafeneckart
Beiden Varianten sei gemeinsam, dass sie eine weiße Wandgestaltung für den Grafeneckart und den Rathausturm enthalten. Diese Grundfarbe werde den bisherigen düstern Eindruck der braunen Fassadenfarbe positiv ersetzen, meint Steidle. Die Raumgestaltung des Grafeneckarts, so der Stadtheimatpfleger weiter, werde freier und als Blickfang werde das Gebäude sowohl von den Straßen als auch oberhalb der Dachlandschaft der Altstadt wahrgenommen.
Eine dritte Variante, die Jens Kulicke und Hans Steidle gemeinsam erarbeitet hatten, steht für den Ausschuss nicht zur Auswahl. Bei dieser Variante, die eine Synthese aus den beiden anderen darstellt, wären durch die Farbgebung die verschiedenen historischen Schichten des Gebäudes, mit dessen Bau spätestens 1175 begonnen worden war, hervorgehoben worden.
Der Bau- und Ordnungsausschuss des Stadtrates tagt und entscheidet an diesem Mittwoch ab 16 Uhr im Rathaus. Der Grafeneckart - stadtbildprägend und deshalb ein Thema für alle. Deshalb interessiert uns Ihre Meinung: Welche Farbe würden Sie sich wünschen? Machen Sie mit bei unserer Online-Abstimmung auf der Homepage!
Ich denke es wird erst mal wieder ein Probe anstrich benötigt dann alles tot Diskutieren und Verschieben, denn das rot sticht manchen bestimmt ins Auge, denn es könnte ja auch schwarz oder grün sein (war ein späßle), ach die könnten auch noch einen kleinen Betriebsausflug machen, mit Verköstigung natürlich, um sich an anderen Bauwerken zu Orientieren, wegen dem Stadtbild.
...Und was z.B. Regen mit einer rot/weiß Kombi anstellen kann, darf man sich gern mal In Karscht anschauen (Rotfahnen bzw. -tränen auf weißer Fassade - sehr unschön!).
Lasst besser so einen Erdton, der ist (zumindest optisch) nicht so leicht "verdreckbar".
Sieht irgendwie besser aus.
Aber dass ist jetzt meine Meinung, jeder hat einen anderen Geschmack.
Aber ich befürchte jetzt etwas ganz anderes:
Egal, welche Kombination jetzt zum Zuge kommt, nicht das diejenigen, deren Wunsch nicht erfüllt wird, jetzt mal wieder eine Bürgerinitiative gründen, mit dem Ziel, einen Bürgerentscheid herbei zu zwingen, mit dem Ziel, dann doch wieder alles anders zu machen.
Mit diesen Ewiggestrigen, den Weltverbesseren und deren (überflüssigen) Bürgerentscheiden hat Würzburg ja leidvolle Erfahrung.
Deswegen klares JA fuer rot & weiss bitte!
Weiss und Sandstein (also dieses grau das hier gezeigt wird) sieht viel zu steril aus. Das macht das Stadtbild kaputt.
Von daher bitte rot & weiss. Das sähe dann auch später mit Weihnachtsbeleuchtung ebenfalls viel besser aus. Daher bitte ich den Stadtrat von Wuerzburg: hört bitte einmal auf die Ergebnisse der Umfrage und auf die Wuensche der Buerger.