Verband man bisher Rimpar in historischer Betrachtung stets nur mit dem adeligen Geschlecht der Grumbachritter im Spätmittelalter, so wird die Geschichte des Ortes nun erfreulich erweitert und ergänzt um ein Niederadelsgeschlecht derer von Rimpar, das bereits um 1126, also im Hochmittelalter, nachweisbar ist, das schreibt die Gemeinde Rimpar in einer Pressemitteilung.
Edwin Hamberger, Vorsitzender des Freundeskreises Schloss Grumbach, bezeichnet es laut Pressemitteilung als eine persönliche Sternstunde, dass er auf der Suche nach historischen Urkunden dabei auf eine stieß, in der erstmalig dieses Niederadelsgeschlecht derer von Rimpar genannt wird.
Unter großem Zeit- und Arbeitsaufwand habe Hamberger dann in verschiedenen Archiven recherchiert. Am erfolgreichsten sei er dabei im Staatsarchiv Würzburg gewesen, wo er in Findbüchern und Urkunden-Regestenbüchern viele Hinweise gefunden habe. Sein Buch "Das Niederadelsgeschlecht derer von Rimpar" überreichte Hamberger nun an Bürgermeister Bernhard Weidner.
Rimpar kann 2026 auf 900-jähriges Bestehen zurückblicken
Die erste Erwähnung dieser "Herren von Rimpar" habe sich dabei in einer Urkunde aus dem Jahr 1126 gefunden, in der von der Frau eines Poppo von Rimpar, Helmburg, berichtet werde. "Es folgt dann die Nennung zahlreicher Namen dieses Geschlechtes 'de Rimpure' in verschiedenen Schriftstücken, die bis ins 15. Jahrhundert hinein reichen. Dabei ging es meist um Schenkungen, Verkäufe, Abgaben und Kredite. In den schriftlichen Zeugnissen lassen sich für dieses Rimparer Niederadelsgeschlecht auch Ritter nachweisen", so die Pressemitteilung. Die Jahreszahl 1126 bedeute auch, dass die Marktgemeinde Rimpar 2026 auf ihr 900-jähriges urkundliches Bestehen zurückblicken könne.
Interessant sei im Anhang ein Schriftstück von 1213, in der die Namen der Einwohner Rimpars und die Anzahl der Haushalte mit ihren verpflichtenden Abgaben aufgeführt seien. "Namen wie Berno, Liukard, Berlint, Meregart, Mechthilt, Heinrich, Burchard, Kunegunt, Herman und Bertolt klingen für uns heute teils fremd, teils auch recht vertraut."
Ein Bildteil des Buches zeige schließlich verschiedene Urkunden über das Adelsgeschlecht und auch Abbildungen, die dem Leser die Zeit des Hochmittelalters näher bringen sollen.
Das Buch ist erhältlich bei Edwin Hamberger, Tel.: 09365 9245 oder an der Kasse der Rimparer Schlossmuseen.