Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) beginnt ab sofort mit den weiterführenden Arbeiten am Fernwärmenetz. Das wird seit 2011 schrittweise von Dampf auf Heißwasser umgestellt. Neben dem Verlegen neuer Leitungen werden bereits eingebrachte Rohre an das Netz angeschlossen. Durch die Bauarbeiten kommt es zu punktuellen Aufgrabungen in der Reisgrubengasse, Bahnhofstraße, Textorstraße, Theaterstraße, der Haugerpfarrgasse sowie Teilen der Klinikstraße. Bis August 2014 sollen alle geplanten Arbeiten abgeschlossen sein.
Start der Bauarbeiten am Fernwärmenetz ist am in der Reisgrubengasse. Dort ist eine einzelne Aufgrabung nötig, um eine bereits 2010 vorverlegte Leitung an das bestehende Heißwassernetz unter der Bahnhofstraße anzuschließen. Weitere Grabungen in der Reisgrubengasse sind im Rahmen von Reparaturarbeiten notwendig. In der Haugerpfarrgasse dauern die Umstellungsarbeiten von Ende Juni bis Juli 2014.
In der Theaterstraße wird ab dem 26. Mai ein neuer Teilabschnitt der Hauptleitung verlegt. Die Auswechslung der alten Dampf- und Kondensatrohre erfolgt dort in einem bereits vorhandenen Betonkanal, weshalb nur wenige Stellen für das Einziehen der Rohre aufgegraben werden müssen. Die Umstellung in der Theaterstraße, im Bereich zwischen der Parfümerie Dessloch bis zum Barbarossaplatz, ist voraussichtlich bis Juli 2014 abgeschlossen.
Mit den weiteren Bauarbeiten Richtung Residenz wird im Herbst 2014 begonnen. Auch diese Arbeiten enden voraussichtlich noch in diesem Jahr auf Höhe des Mainfrankentheaters.
Im August soll der diesjährige Umstellungsschritt mit der Beendigung der Arbeiten in der Klinikstraße abgeschlossen werden, teilt WVV-Sprecher Manuel Schön mit. „Während der Baumaßnahmen sind Einschränkungen nicht zu vermeiden“, erläutert Torsten Steindl, zuständiger Projektleiter bei der Mainfranken Netze GmbH (MFN). Das betrifft vor allem die Parksituation, aber auch beim Zugang zu Grundstückszufahrten, Hauseingängen und Geschäften können Behinderungen nicht ausgeschlossen werden. „Allerdings handelt es sich bei den Bauarbeiten um punktuelle Eingriffe. Vollflächige Sperrungen wird es daher nicht geben“, betont Steindl.
Wenig Einschränkungen soll es auch erstmal in der Semmelstraße geben. Nur eine Anzweigung wird derzeit hineingebaut.
Warum der ganze Aufwand? Steindl gibt darüber detailliert Auskunft. Für den Heißwassertransport ist eine neue Leitung, bestehend aus Vor- und Rücklaufleitung notwendig. Die neue Trasse wird das Heizkraftwerk an der Friedensbrücke mit dem Einspeisepunkt in der Kapuzinerstraße verbinden. 2012 wurde der Leitungsbau bis zum Kaisergärtchen/Ecke Bahnhofstraße realisiert. Der 2013 umgesetzte Bauabschnitt beginnt am Kaisergärtchen und verläuft entlang der Bahnhofstraße mit Querung der Haugerpfarrgasse über die Textorstraße bis zum Bauende im Einmündungsbereich Theaterstraße/Semmelstraße.
Die neue Heizwasserleitung eröffnet die Möglichkeit, große Teile des alten Dampf- und Kondensatrohrnetzes durch moderne Rohrsysteme zu ersetzen. Das heiße Wasser wird im Heizkraftwerk an der Friedensbrücke nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Dies geschieht durch eine moderne Gas- und Dampfturbine (GuD-Anlage). Durch die Verbrennung von emissionsarmem Erdgas wird der Stickoxidausstoß reduziert und Schwefeldioxid sowie Staubemission vermieden. Durch die Umstellung von Dampf auf Heißwasser sinkt der Wärmeverlust beim Transport. So kann die WVV die Fernwärmeversorgung in Würzburg künftig noch energieeffizienter und umweltfreundlicher gestalten. Etwa 25 Millionen Euro wird die komplette Umstellung kosten.