
Der Neubau der Klinik für Strahlentherapie sowie für eine neue Palliativstation am Universitätsklinikum Würzburg kommt voran: Der Haushaltsausschuss im Bayerischen Landtag hat nun weitere 30,3 Millionen Euro des Freistaats Bayern für das Projekt bewilligt. Die staatliche Finanzzusage für die gesamte Baumaßnahme wurde von 82,6 Millionen Euro auf nun 112,9 Millionen Euro erhöht. Zu Baubeginn 2020 war man noch von Gesamtkosten von rund 60 Millionen Euro ausgegangen.
Der Neubau auf dem Grombühler Klinik-Campus soll die Strahlentherapie an der Uniklinik künftig unter einem Dach bündeln. Derzeit ist dieser Bereich auf drei Standorte aufgeteilt. Künftig soll die neue Klinik in direkter Nähe mit dem onkologischen Zentrum Würzburg und dem "Comprehensive Cancer Center Mainfranken" für eine bestmögliche Krebsbehandlung sorgen. "Die neue Strahlenklinik wird die Behandlung von Krebspatienten in der Region erheblich erleichtern", glaubt der unterfränkische SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib.
Bauamt: 24 Firmen arbeiten auf der Großbaustelle parallel
Nach dem Baubeginn im Januar 2020 führten gravierende Mängel beim Tiefbau zu fast einem Jahr Baustillstand zwischen August 2020 und Juni 2021. Im September 2023 konnte Richtfest gefeiert werden, inzwischen sei die Außenhülle inklusive Fenster und das Dach fertig, so das Bauamt. Aktuell arbeiteten 24 Firmen parallel auf der Baustelle. Mit der Fertigstellung der neuen Klinik rechnet das Staatliche Bauamt Würzburg nun für Mitte 2026.
Den erneuten Baukosten-Anstieg erklärt das Bauamt zu knapp drei Viertel mit "konjunkturbedingten Preissteigerungen". Rund elf Prozent oder 3,22 Millionen der Mehrkosten seien auf neue behördliche Auflagen, geänderte Vorschriften oder Störungen im Bauablauf zurückzuführen. 18 Prozent oder 5,48 Millionen Euro Zusatzkosten seien auf Neuplanungen und zusätzliche Wünsche der neuen Klinikleitung zurückzuführen.
Dabei sind sowohl Architekten, Planer, Bürokratie und vor allem öffentliche Hand gefragt sich hier ehrlich zu machen! Weshalb ist für uns Versagen auf ganzer Linie so hinnehmbar geworden? Weshalb akzeptieren wir das einfach?
Wir müssten uns in in Grund und Boden schämen!
Klar kann das mal passieren. Aber doch nicht als neues Normal! Es wäre mal eine spannende Aufgabe die wahren Gründe zu hinterleuchten. Dabei sind die üblichen Ausreden „gestiegene Baukosten o.ä. aber klar von der Hand zu weisen! Ich vermute vielmehr: die öffentliche Hand umgeht Budgetlimitierungen, lügt sich selbst etwas vor, plant unrealistisch, unsicher und zu eng. Ohne entsprechende Sicherheitspuffer usw usf. Und bei den verschiedenen Gewerken werden die billigsten Bieter beauftragt was oft noch zu Folgekosten führt …