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Zellerau
Netzwerktreffen in der Zellerau: Ein Viertel mit Potential
Kulturschaffende in der Zellerau wollen sich vernetzen, um den Stadtteil lebendiger zu machen. Bei einem offenen Treffen wurden erste Kontakte geknüpft.
Künftiger Treffpunkt der Zellerauer Kultur-Akteure: das Viertel-Café am Marktplatz.
Foto: Fabian Gebert | Künftiger Treffpunkt der Zellerauer Kultur-Akteure: das Viertel-Café am Marktplatz.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 23.02.2019 02:26 Uhr

Einst als "Glasscherbenviertel" verschrien, wandelt sich die Zellerau inzwischen zu einem lebendigen Stadtteil. Wo früher Baracken und heruntergekommene Gebäude das Bild des Viertels prägten, formiert sich inzwischen eine rege Gemeinschaft, die den Stadtteil zu neuer kultureller Blüte führen möchte.

Ein gemütliches Ambiente herrscht im Viertel-Café.
Foto: Fabian Gebert | Ein gemütliches Ambiente herrscht im Viertel-Café.

Aufmerksame Beobachter konnten schon seit längerem erahnen, dass sich etwas tut am kleinen Zellerauer Marktplatz. Wo bislang eine Filiale des Café Steigerwald war, ist nun das "Viertel Café", ein Stadtteilcafé, getragen vom Verein Viertel-Kultur. Als Café und Unverpacktladen soll es dienen, Zentrum für Kulturveranstaltungen und Gemeinschaftsarbeit soll es sein.

Rund 60 Besucher sind gekommen

Rund 60 Besucher haben sich am Montagabend hier versammelt. Kulturelle Akteure des Viertels sind es vor allem, sie sind zum Netzwerken gekommen. "Wir wollten so viele Kulturschaffende wie möglich zusammenbringen", sagt die Zellerauer Quartiersmanagerin Carolin Stöcker. Sie hat den Abend zusammen mit den Vereinen z.kultur.82 und Viertel-Kultur organisiert und zeigt sich positiv überrascht von dem riesigen Andrang.

Die Zellerauer Quartiersmanagerin Carolin Stöcker.
Foto: Fabian Gebert | Die Zellerauer Quartiersmanagerin Carolin Stöcker.

Da ist etwa Bastian Blatterspiel, der zusammen mit einigen Kollegen auf dem Bürgerbräu-Gelände den Keller Z87 gegründet hat. Dabei handelt es sich um eine Kulturbühne - getragen von einer Genossenschaft - die Raum schaffen möchte für Varieté, Lesungen und Impro-Theater. Einigermaßen "gediegen" soll es sein, "aber nichts, was rein renditegetrieben ist".

Soziale Arbeit mit Kultur verbinden

Auch Tommy Hartmann vom Zellerauer Jugendzentrum ist gekommen. Ihm geht es darum, eine kulturelle Verbindung der unteren und oberen Zellerau zu schaffen. "Wir wollen soziale Arbeit und Kultur miteinander verbinden. Ich kann mir etwa gut vorstellen, dass meine Leute Lust hätten, mal einen Stand am Zellerauer Weihnachtsmarkt zu übernehmen."

"Ich biete Malkurse in meinem Atelier auf dem Bürgerbräu-Gelände an", meldet sich eine Künstlerin zu Wort. "Wir müssen uns überlegen, wie die Verantwortung für den Zellerauer Adventskranz in Zukunft verteilt wird", wirft eine andere Person ein. "Ich finde, wir brauchen einen Plan, auf dem niedrigschwellige und kostenlose Angebote eingezeichnet werden können", ergänzt ein Dritter. Im Kern geht es allen um das Gleiche: sich zu vernetzen, um die Zellerau in kleinen Schritten lebenswerter, lebendiger zu machen.

Gutes Netzwerk innerhalb des Stadtviertels

Einen ersten Schritt zu diesem Ziel konnte der Abend leisten. Die Besucher erhielten Zettel, auf die sie ihr kulturelles Angebot und Kontaktdaten eintragen konnten. Eine Fotografin machte Fotos mit einer Polaroidkamera, die dann zusammen mit den Kontaktdaten auf einen riesigen Stadtteilplan geklebt wurden. Das Ergebnis liefert eine gute Übersicht über das Kulturprogramm der Zellerau und kann im "Viertel Café" eingesehen werden.

Die Zellerauer Kultur-Akteure sind (von links): Andy Sauerwein, Carolin Stöcker, Laila Quist, Eca Wienczny, Felix Dietz, Antje Molz.
Foto: Fabian Gebert | Die Zellerauer Kultur-Akteure sind (von links): Andy Sauerwein, Carolin Stöcker, Laila Quist, Eca Wienczny, Felix Dietz, Antje Molz.

"Das ist Identitätsbildung, die heute stattgefunden hat", sagt Antje Molz vom Verein z.kultur.82. Für die Zukunft hat sie viele Pläne. Das Marktplätzle solle ruhiger, nicht mehr von Autos befahren werden. Wenn es nach ihr geht, sollen dort stattdessen Tische mit unkommerziellem Angebot stehen. "Die Zellerau hat Potential wie kein anderes Viertel", meint sie.

Das neue Viertel-Café wird an diesem Freitag, 22. Februar, um 14 Uhr offiziell eröffnet, anschließend fröhliches Beisammensein mit Kaffee, Kuchen und Sekt.

 
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