Die Pläne für das „neue“ Nautiland-Bad kommen bei der Sitzung der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) an diesem Freitag – entgegen der Ankündigung – nicht zur Sprache. Vermutungen, das brisante Thema „Nautiland“ wegen des Wahlkampfes zurückzuziehen, kann Bäderchef Jürgen Athmer nicht bestätigen.
„Ich habe veranlasst, es von der Tagesordnung zu nehmen, denn es sind noch Fragen offen“, erklärt Athmer auf Anfrage der Main-Post. Diese Fragen betreffen vor allem die Becken im Außenbereich. Ursprünglich sollte der mit OB und Stadträten besetzte Aufsichtsrat der WVV-Tochter Bäder GmbH am vergangenen Freitag darüber entscheiden. Doch dessen Sitzung wurde nach Auskunft von Athmer auf diesen Freitag verschoben. Unmittelbar vor der KoSA-Sitzung tagen die Aufsichtsräte – zu kurzfristig, um Entscheidungen noch der Kommission vorzulegen.
Um was geht's im Aufsichtsrat? Vornehmlich um die Frage, wie viele Außenbecken das Nautiland-Bad in der Zellerau im Zuge der geplanten Generalsanierung erhält. Ursprünglich sollte im Außenbereich das Nichtschwimmerbecken wegfallen und das Sportbecken kleiner werden, da das neue Bad wirtschaftlicher als bisher betrieben soll.
Doch der Verzicht auf das Nichtschwimmerbecken stieß vor allem bei der Zellerauer CSU mit Stadträtin Sonja Buchberger auf Widerstand und sorgte im September für Diskussionen im Stadtrat. Nach Aussage von Athmer stehen nun zwei Alternativen zur Auswahl – allesamt mit kleineren Becken als bisher. Variante eins: Ein Sport-, ein Nichtschwimmer- und ein Planschbecken. Variante zwei ist etwas kostengünstiger mit einem kombinierten Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken sowie einem Planschbereich.
Zu Kosten will Athmer noch nichts sagen, doch hat der Geschäftsführer der Bädergesellschaft im Herbst schon mal eine Rechnung aufgemacht. Demnach kostet ein 25-Meter-Schwimmbecken im Außenbereich rund 600 000 Euro. Dazu kämen jährlich 120 000 Betriebs- und Kapitalkosten.
Theoretisch könnte man, was auch schon in der Diskussion war, wegen der Alternative Dallenbergbad auch komplett auf Außenbecken beim Nautiland verzichten. Doch Athmer hat den Eindruck, das sei „politisch nicht gewollt“.
Ansonsten ist die schon vorgestellte Planung unverändert: Sport- und Lehrschwimmbecken in der Halle bleiben, das Planschbecken dort wird verlegt, dass energiefressende beheizte Außenbecken kommt weg, die Rutsche wird erneuert und und die Glaskuppel ist Bestandteil des Saunabereiches – die wesentlichste Neuerung der Sanierung. Zwischen 40 000 und 50 000 Besucher sollen dieses neue Angebot zum Geldbringer machen. 2012 schrieb das Bad 1,2 Millionen Euro rote Zahlen, bei knapp 270 000 Badegästen.
Die Generalsanierung ist bislang auf 17 Millionen Euro kalkuliert, inklusive einer Verlegung des Eingangs in Richtung Straba-Haltestelle Neunerplatz. Wegen der Neugestaltung der Fassade sollen die Planungen der Stadtbildkommission vorgelegt werden, was nun frühestens im April geschieht.
Ein einmal angedachter Baubeginn in diesem Sommer ist damit vom Tisch. „Vor Oktober tut sich da nichts“, schätzt Athmer. Zuvor werden die Pläne wohl noch dem Stadtrat vorgelegt. Auch eine Bürgerinformationsversammlung ist geplant.