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Würzburg
Nautiland eröffnet: Viel Lob, aber auch Kritik
Am Samstag wurde das Zellerauer Schwimmbad offiziell eröffnet, am Sonntag begann der Betrieb auch für die Badegäste. Die Besuchermeinungen fielen unterschiedlich aus.
Der große Ansturm auf den 1. Eröffnungstag im Nautiland blieb aus. Am Vormittag besuchten laut Kasse knapp 300 Leute das Schwimmbad und die Sauna.
Foto: Silvia Gralla | Der große Ansturm auf den 1. Eröffnungstag im Nautiland blieb aus. Am Vormittag besuchten laut Kasse knapp 300 Leute das Schwimmbad und die Sauna.
Patrick Wötzel
 und  Anna-Sophie Humer-Hager
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:35 Uhr

Willkommen im neuen Nautiland: Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Landrat Eberhard Nuß haben das neue Zellerauer Schwimmbad am Samstag mit einem gemeinsamen Sprung von den Startblöcken in das Sportbecken offiziell eröffnet. Am Sonntag von 9 bis 22 Uhr durften die zahlenden Besucher zum ersten Mal die Wasser- und Saunalandschaft erkunden.

"Ich wage zu sagen: Alles richtig gemacht", sagte Schuchardt, der rund 120 geladene Gäste zu einem nach seinen Worten "bedeutenden Ereignis" in der Schwimmhalle begrüßte – bedeutend deshalb, weil neue Schwimmbäder hierzulande inzwischen eher selten eröffnet werden. "In den vergangenen 15 Jahren wurden wesentlich mehr Bäder geschlossen als neue eröffnet. Wir gehören zu den wenigen Städten, die sich noch zu einem so großen Kraftakt entschlossen haben."

"Ein barrierefreies Schwimmbad, das auch einen gewissen architektonischen Anspruch erfüllt."
Christian Schuchardt, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg

Die Eröffnungsgäste wurden von der Bäder GmbH mit dem passenden Schuhwerk für die Wasserlandschaft ausgestattet und vom OB deshalb als "Badeschlappenträger" im neuen Schul-, Sport-, Familien- und Freizeitbad am Nigglweg begrüßt, bei dem nur noch der Name an das Vorgängerbad erinnert: "Ein barrierefreies Schwimmbad, das auch einen gewissen architektonischen Anspruch erfüllt."

Die durchgängige Barrierefreiheit wurde laut Schuchardt bereits von Vertretern der Behindertenverbände gelobt. Sein Dank ging unter anderem an den Freistaat Bayern, der das rund 34 Millionen Euro teure Bad mit 5,3 Millionen Euro gefördert hat. Es sei auch die richtige Entscheidung gewesen, das alte Nautiland nicht für 80 bis 90 Prozent der Kosten eines Neubaus zu sanieren, betonte der OB: "So haben die Kunden ein neues Produkt in unserer Bäderlandschaft."

Sehr moderne Technik kommt zum Einsatz

Gastgeber Jürgen Athmer, der Geschäftsführer der Bäder GmbH, bedankte sich nach sechs Monaten Abriss und zweijähriger Bauzeit bei den Planern, Bauarbeitern und seinen Mitarbeitern. "Wenn ich mich hier umsehe, sehe ich sehr viele Pläne, Unmengen an Papier und eine sehr moderne Technik", betonte Athmer. Jochen Fritz vom Planungsbüro Fritz Planung GmbH übergab den Schlüssel zum Bad symbolisch an Athmer und Schuchardt, dann durften der OB und der Landrat als Erste den Sprung ins Sportbecken wagen.

Fotoserie
Fotoserie

Ihnen folgten einen Tag später viele weitere Badegäste, die neugierig das renovierte Schwimmbad erkunden wollten. Bereits gegen 10 Uhr, eine Stunde nach Öffnung, verzeichnete das Kassensystem 98 Besucher in der Badewelt und 22 Gäste im Saunabereich. Auch im Foyer herrschte reger Betrieb an der Kasse.  Die Meinungen der Besucher zum neuen Nautiland fielen dabei sehr gemischt aus.

"Ich hätte mit mehr Besucheransturm gerechnet."
Pascal Striegel, Badegast aus Leinach

„Das sieht schon sehr anders aus, nicht schlecht“, fasst Steffen Paula seinen ersten Eindruck zusammen. „Ich war häufig im alten Nautiland wegen der Ortsnähe zur Zellerau. Es gibt auf jeden Fall ein besseres Angebot mit der Dampfsauna. Der Preis ist in Ordnung, ich hoffe, dass es vielleicht irgendwann noch günstiger wird.“

Funktional: Das Restaurant im neuen Schwimmbad.
Foto: Silvia Gralla | Funktional: Das Restaurant im neuen Schwimmbad.

Auch der Leinacher Pascal Striegel war vor dem Umbau oft hier. „Ich sehe keine große Veränderung“, sagt er beim Blick durch die Scheibe im Eingangsbereich. „Es wurde neu gefliest, aber ansonsten sieht es sehr ähnlich aus. Ich hätte auch mit mehr Besucheransturm gerechnet.“

Geringe Bepflanzung als Kritikpunkt

Jan Hoffmann war mit seinem Sohn Felix bereits um Punkt 9 Uhr da. „Der Badebereich ist schon gut, aber es wirkt so ein bisschen wie eine große Schwimmhalle. Das alte Nautiland war verwinkelter“, meint er. „Ein paar Pflanzen mehr wären auch gut, aber insgesamt ist es okay. Wir kommen auf jeden Fall wieder.“

Noch ein bisschen karg präsentiert sich der Außenbereich. Im kommenden Frühjahr wird auch das sich mit den Pflanzen ändern.
Foto: Silvia Gralla | Noch ein bisschen karg präsentiert sich der Außenbereich. Im kommenden Frühjahr wird auch das sich mit den Pflanzen ändern.

Familie Petsch aus Würzburg ist hingegen eher negativ überrascht. „Wir fanden das alte Nautiland bei weitem schöner. Wo sind die Pflanzen und die Liegeflächen? Da fehlt einfach der Gemütlichkeitsfaktor“, so ihr Fazit. Der Würzburger Florian Stasek vermisst vor allem den Popcorn-Automaten aus dem alten Nautiland. „Die Saunalandschaft hat viel Platz vom Badebereich weggenommen“, sagt er. „Auch das Restaurant ist viel kleiner geworden.“

Florian Greß aus Zell und Christopher Stock aus Würzburg freuen sich hingegen auf die Saunalandschaft. „Ich war bereits beim Probeschwimmen im Badebereich. Es wirkt noch ein bisschen steril, aber das kann ja noch werden“, hofft Greß, der außerdem eine von seinem Vater angefertigte Regenkelle mitgebracht hat. „Wäre super, wenn ich heute damit schon selbst einen Aufguss machen könnte“, sagt er lachend.

Die Liegeplätze im Außenbereich blieben am Eröffnungstag zumeist leer.
Foto: Silvia Gralla | Die Liegeplätze im Außenbereich blieben am Eröffnungstag zumeist leer.
Mutige erkundeten die Wasserrutsche und das Außenbecken.
Foto: Silvia Gralla | Mutige erkundeten die Wasserrutsche und das Außenbecken.
Viel Platz bietet der Stauraum am Schwimmbecken.
Foto: Silvia Gralla | Viel Platz bietet der Stauraum am Schwimmbecken.
Zahlreiche Familien nutzten den Eröffnungstag, um das neue alte Schwimmbad zu erkunden.
Foto: Silvia Gralla | Zahlreiche Familien nutzten den Eröffnungstag, um das neue alte Schwimmbad zu erkunden.
 
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  • N. R.
    War gestern mal da...

    bassd scho! zwinkern
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  • H. F.
    @Souldream: Na Sie scheinen ja ein ganz unzufriedener Zeitgenosse zu sein ... Wer oder was hält Sie denn noch hier in Würzburg, wenn alles so schlecht ist?
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  • H. A.
    Steht irgendwo das ich in Würzburg wohne? Bitte vorher nachdenken bevor man einen unqualifizierten Beitrag verfasst.
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  • S. B.
    Ein motzki aus dem Umland. Wie irrelevant ist das denn bitte!
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  • H. F.
    In so vielen Städten und Gemeinden unseres Landes lecken sich die Menschen die Finger nach einer Anlage wie dem Nautiland. Die ewigen Nörgler sollten einmal überlegen, ob sie nicht wenigstens ab und zu inne halten könnten ...
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  • A. S.
    Typisch Würzburg! Da wird in bemerkenswerter Geschwindigkeit ein komplett neues Schwimmbad gebaut, der anvisierte Eröffnungstermin wird tatsächlich eingehalten und dann steht als Kritik zu lesen, die Pflanzen fehlten und der alte Popcorn-Automat. Andere klicken sich durch die Fotostrecke und finden es steril.

    Das übliche Gemecker, aber "Kritik" sieht anders aus, diesen Mist muss man noch nicht einmal zitieren, liebe Mainpost! Mir hat der ganze Bau schon im Mai gefallen, als ich die Baustelle besichtigen durfte. Dass jetzt, ein halbes Jahr später, tatsächlich eröffnet wurde, finde ich mehr als bemerkenswert! Toll!
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  • S. B.
    Danke fur diesen wohltuenden Kommentar.
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  • H. M.
    Einem jeden Recht getan ist eine Kunst die niemand kann!!! Wer braucht z.B. einen Popcorn-Automaten? Das ist doch kein Kino!
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  • H. A.
    Wenn man sich die Bilder so anschaut wird der Eindruck so bestätigt das es eher nach einer großen Halle statt Erlebnisbad aussieht. Der große Wurf ist es nicht geworden, eher wie man alles einfach und „günstig“ bauen kann. Viel Tamtam um nichts, wie immer halt in Würzburg. Weder Straßenbau, Straßenbahnbau oder Schwimmbad kann Würzburg richtig, bleibt die Frage was die überhaupt können?
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  • H. M.
    Mich würde interessieren ob umweltfreundliche Energiequellen verwendet wurden und wie viel fossiler Brennstoff im Jahr benötigt wurde?
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  • N. R.
    Können Sie überhaupt schwimmen? Nur dann dürfen Sie mitreden! zwinkern
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  • S. B.
    Eigentlich lohnt kenntnisfreie Kritik ja keine Antwort, aber ich versuche es dennoch: dieses Bad wurde nicht als "Erlebnisbad" konzipiert, sondern funktioniert als Schulbad, Sportbad, Stadtbad und Sauna/ Therme.

    Es gibt in der Region inzwischen genug Thermen, die für Schwimmer überhaupt nicht mehr geeignet sind. Dieses Bad hebt sich wohltuend davon ab. Und hat schlicht eine andere Aufgabe und Funktion .
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  • S. B.
    Wenn die fehlende Bepflanzung der einzige Kritikpunkt ist, wurde wahrscheinlich alles richtig gemacht.
    Kann mich noch gut an die vielen Kritikpunkte bei einem anderen Spaßbad in der Region erinnern, welches 2014 neu eröffnet wurde.
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  • S. G.
    Etwas "Neues" wird gebaut.............und was passiert: Nur Kritik und "Gemotze". Ohne Worte.
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  • H. M.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt. Lieber Kommentator Ricky1234, bitte verzichten Sie auf duplizierte und wiederholdene Postings im Main-Post Forum. Ihr Kommentar wurde bereits veröffentlicht. MfG D. Förster | MP Online-Redaktion
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  • B. F.
    sieht wie eine große Badehalle aus, die natürlich viel Lärm produziert....wäre mir eindeutig zu laut.
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  • R. W.
    ".... wäre mir eindeutig zu laut." Interessanter Ansatz ... kennen Sie noch die Lebensweisheit "Probieren geht über Studieren" ???
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  • H. T.
    Ein Experte, der keine eigene Anschauung benötigt. Einer, der weiss dass es drinnen laut sein muss.
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  • C. H.
    Hm...sieht sehr steril aus. Einladend ist die Optik nicht!
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  • F. R.
    Architektur ist heute allg. steril. Sie widerspiegelt heutige Kälte, Zeitgeist & Architekten, die nicht mehr (mit der Hand) entwerfen können.
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