
Es ist wieder so weit: mit den ersten beiden Prunksitzungen startete der Auber Fastnachtsverein Narrhutia in die närrische Saison. Komplett mit eigenen Akteuren bestritten die Auber ein Programm mit vielen Höhepunkten, versetzten ihr Publikum in Begeisterung und brachten dabei den komplett ausverkauften Roßsaal zum Beben.
Sitzungspräsident Leo Mitzler wies darauf hin, dass Prinz Ullrich I (Schlehlein) zwar eigentlich ein Waldmannshöfer ist, er aber seiner Prinzessin Stephanie I (Frischat) zuliebe quasi als eingebürgert gilt. Die Stimmung war ausgelassen, als die Garden, männlich wie weiblich, über die kleine Bühne im Roßsaal wirbelten und vom Publikum zu Zugaben aufgefordert wurden.
Wie üblich waren zur Prunksitzung auch Gäste zugegen. Die Narren aus Dachdorf hatten nicht nur ihr Prinzenpaar Mäggo I und Krissi I mitgebracht, sondern als Programmergänzung auch einen Auftritt ihrer Gardemädchen.
Rock 'n' Roll, Fußball und Oktoberfest als Themen
Dass in Aub der Tanz zur Fastnacht fester Bestandteil des Programmes ist, ist weithin bekannt. Die Mädchen und jungen Frauen tanzen sich zumeist altersgemäß durch die Kindergarde (getrennte Formationen führten einen Gardetanz auf sowie einen Schautanz), die Crazy-Girls, die zu flotten Rock ’n’ Roll Rhythmen in Kleidern aus den 1950er Jahren den Saal aufmischten, bis in die Prinzengarde. Letztere lieferte nicht nur ihren schmissigen Gardetanz ab, sondern unter dem Thema "Mord in der Disco" auch einen Schautanz.

Da wollen natürlich die Männer nicht nachstehen. Das Mini-Männerballett tanzte zum Thema "ein Fußballmärchen". Die gestandenen Mannsbilder des Männerballetts bewiesen, dass man auch mit höherem Kampfgewicht grazil tanzen kann. Ihr Schautanz zum Thema Oktoberfest, in Lederhose und Dirndl, brachte die zehn Jungs jedenfalls heftig ins Schwitzen.
Großes Repertoire an Fastnachtsliedern
Lokalkolorit brachten die Wabegeider nicht nur mit ihren Auber Fastnachtsliedern auf die Bühne, womit sie den Saal unterhielten und dabei so manches "Geheimnis" aus dem örtlichen Geschehen ausplauderten. Dank des Ideenreichtums, des leider verstorbenen Liedermachers Wolfgang Mitzler, dürfte kein anderer Verein über ein solches Repertoire an Fastnachtsliedern verfügen. Dieses Liedgut zu pflegen und lebendig zu erhalten haben sich die Wabegeider, alles ehemalige Gardetänzerinnen, zur Aufgabe gemacht. Unterstützt werden sie dabei von Musikanten und einer Musikantin der Stadtkapelle.

In der Bütt berichte der junge Marlon Weber als Schäffler nicht nur aus dem Jubiläumsjahr der Tanzgruppe, sondern plauderte zur Freude des Publikums auch aus der Schule und aus dem Elternhaus. Mit Fachinformationen aus der IT-Branche befasste sich Frederick Tarolli als IT-Spezialist. Er erläuterte dem Publikum nicht nur so manchen Fachbegriff aus der Computersprache, sondern berichtete auch von Bits, Bytes und anderen wundersamen Dingen aus der Datenverarbeitung. Jens Zehnder als Klärwärter schilderte, dass es auch in der etwas anrüchigem Unterwelt durchaus interessantes zu berichten gibt.

Schade nur, dass die Auber Schachteln Rita Reindl, Annette Mödig und Elke Demant erklärtermaßen dieses Jahr zum letzten Mal auf der Bühne stehen. Ausgestattet mit falschen Schnurrbärten und entsprechend ausgerüstet als Pilger waren sie auf Wallfahrt in der Hoffnung, als übrig gebliebene Junggesellen noch eine Frau fürs Leben zu finden. Ihre Ansprüche an die jeweiligen Wunschdamen schilderten sie als äußerst gering. Für die nötige Stimmung im Saal mit Schunkelrunden sorgte die historische Trachten- und Stadtkapelle, dirigiert von Karlheinz Krieger. Zum Ende des bunten Abends stimmten die Gäste, die zum Teil von weit her gekommen waren, mit Sitzungspräsident Leo Mitzler mit ein: "Echte Aber Fastnacht gibt es nur im Roßsaal".

Zwei weitere Vorstellungen am kommenden Wochenende sind bereits ausverkauft.