
Die Freiwillige Feuerwehr in Erlabrunn feiert ihr 160-jährigen Bestehen. Den Auftakt zum Gründungsjubiläum gibt es am Samstag, 20. April, ab 19 Uhr in der TSV-Turnhalle. Hierbei stehen insbesondere langjährige Aktive im Mittelpunkt, die mit Staatlichen Ehrenzeichen ausgezeichnet werden. Gefeiert wird das Gründungsjubiläum unter der Schirmherrschaft von dem Landtagsabgeordneten Björn Jungbauer (CSU) und der Beteiligung zahlreicher Gastwehren über ein ganzes Wochenende vom 1. bis 3. Juni rund um das Gemeindezentrum mit dem integrierten Feuerwehrgerätehaus.
Keine Nachwuchssorgen
Bei nur 1885 Einwohnern zählt der Verein beachtliche 240 Mitglieder. 93 Aktive, darunter 25 Frauen, zählt die Freiwillige Feuerwehr Erlabrunn– das wirkt ungewöhnlich hoch. Woran liegt das? Der seit 28 Jahren als Jugendwart fungierende Matthias Eckert und sein Team werden von dem Vorsitzenden Benedikt Peter als entscheidende Gründe genannt, warum die Erlabrunner Feuerwehr keine Probleme mit dem Nachwuchs habe. Die Mitglieder identifizierten sich mit der Wehr. "Eine Kinderfeuerwehr besteht bei uns nicht", erklärt Benedikt Peter. Bei der Rekrutierung ihres Nachwuchses setzt die Wehr einzig auf ihre Jugendfeuerwehr. Zehn aktive Mitglieder sind noch nicht volljährig. 51 Aktive unterschreiten die Altersgrenze von 25 Jahren.
Benedikt Peter führt die Freiwillige Feuerwehr in Erlabrunn gemeinsam mit seinem Stellvertreter Andreas Kraft. Der frühzeitige Kontakt der Dorfjugend mit der Feuerwehr ergibt sich laut Benedikt Peter auch, weil die Katholische junge Gemeinde (KJG) ebenfalls im Gemeindezentrum beheimatet ist. Als deren langjähriger Vorsitzender fungierte Matthias Eckert. Aus der Jugendfeuerwehr entstammen auch die amtierenden Kommandanten Michael Knauer und Thomas Franz. Mit René Herbert stellt die Wehr auch den amtierenden Kreisbrandinspektor des Inspektionsbereiches West im Landkreis Würzburg.
Führung mit Doktor-Titeln
Augenzwinkernd wird die Erlabrunner Wehr auch als "Doktoren-Wehr" tituliert. Denn mit Materialwissenschaftler Benedikt Peter an der Spitze des Vereins und Chemiker Michael Knauer als Kommandant sind die Führungspositionen jeweils von zwei promovierten Akademikern besetzt. Darüber hinaus dürfen die Floriansjünger weitere Besonderheiten für sich beanspruchen: Ein Novum war damals im Jahr 1995 etwa die Gründung einer Damengruppe.
Viertälteste Wehr in Unterfranken
Eine kuriose Episode der Vereinsgeschichte ist mit der Vereinsgründung verbunden. Maßgeblich angestoßen wurde diese durch den damaligen Gemeindevorsteher Josef Weckesser und Gemeindepfleger Matthias Martin an einem 14. Oktober im ehemaligen Gasthaus "Zum Adler", dem späteren Weinhaus Flach. Weil bei verschiedenen Brandereignissen alte Protokollbücher verloren gingen, wurde zunächst vom Gründungsjahr 1884 ausgegangen. Doch Nachforschungen durch Ortschronist Karl Lott im Bayerischen Staatsarchiv bestätigten jetzt das Gründungsjahr 1864. Zusätzlich gelang der Nachweis als viertälteste Wehr in Unterfranken.
Als ältester Verein im Ort genießt die Feuerwehr einen besonderen Status. Der spiegelt sich unter anderem auch im Altersdurchschnitt der 240 Vereinsmitglieder von 45,5 Jahren wider. Die Aktiven haben ein Durchschnittsalter von 31,9 Jahren. Die Wehr ist nach Überzeugung von Bürgermeister Thomas Benkert (UBE) neben der Sicherheit auch durch ihr gesellschaftliches Engagement aus der Dorfgemeinschaft nicht wegzudenken.
