Tommy Reißig, der einzige in diesem Jahr in der Diözese Würzburg geweihte Priester, führte der Weg in den kleinen Gaukönigshöfer Ortsteil; um hier Nachprimiz zu feiern. Die Gläubigen, die Pfarrer Klaus König in der nahezu vollbesetzten Kirche willkommen hieß, erwartete ein stimmungsvoller, nicht alltäglicher Gottesdienst. An der kirchlichen Feier wirkte neben den Geistlichen Klaus Weber und Herbert Neeser auch Organist Simon Hemm mit.
Der Jungpriester, der am 27. Mai von Bischof Franz Jung geweiht worden ist, stammt aus dem kleinen Ort Schwallungen nahe bei Meinigen. 2006 trat er in das Priesterseminar in Würzburg ein und absolvierte sein Theologiestudium in Würzburg und München. Nach seiner Weihe ist Tommy Reißig als Kaplan im Pastoralen Raum Spessart Nord angewiesen worden.
100 statt nur 20 Kirchenbesucher
Die Einladung nach Eichelsee kam durch Pfarrer Herbert Neeser zustande. Der Geistliche hat Tommy Reißig während dessen Propädeutikum in Bamberg kennen gelernt. Für den Ruhestandpfarrer Herbert Neeser, der jeweils montags Frühgottesdienste in Eichelsee hält, war es eine besondere Freude, anstatt vor durchschnittlich 20 Kirchenbesuchern die Heilige Messe mit mehr als 100 Gläubigen zu feiern.
Zu diesem Gottesdienst, bei dem der Jungpriester den besonderen Segen, den "Primizsegen" spendet, fanden sich Gläubige aus den umliegenden Ortschaften ein. Im Gegensatz zu früher, als der Volksmund sagte, "Für einen Primizsegen lohnt es sich ein paar Schuhsohlen durchzulaufen", kamen die Kirchengäste mit dem Auto oder mit dem Fahrrad nach Eichelsee.
Kirchenbesucher in der Warteschlange
Der 26-jährige Jungpriester, dessen Primizspruch das Wort des Heiligen Thomas von Aquin ist – "Allein Christus ist wahrer Priester, die anderen aber sind seine Diener" – ging in seiner Predigt auf die Gerechtigkeit ein. Laut den Ausführungen von Tommy Reißig gelte bei Jesus nicht "Gleiches mit Gleichem vergelten" sondern Liebe und Barmherzigkeit und Nachsicht üben.
Den Abschluss der Feier bildete die Segnung, bei der der Neupriester die Hände auflegt, um den Segen Gottes für jeden persönlich zu erbitten. Und um diesen begehrten und selten gewordenen Primizsegen zu erhalten, stellten sich die Kirchenbesucherinnen und -besucher in Eichelsee auch gerne in die Warteschlange.