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Würzburg
Nachgefragt: Warum druckt die WVV Werbung auf die Fenster der Würzburger Straßenbahn?
Mit Werbung bedruckte Straßenbahnfenster versperren Fahrgästen oft die Sicht auf das schöne Würzburg; manchen werde davon sogar schwindelig. Was die WVV dazu sagt.
Fast Zweidrittel der Straßenbahnfenster der Würzburger 'Hofbräu-Bahn' sind mit Werbung bedeckt. Fahrgäste beschweren sich.
Foto: Johannes Kiefer | Fast Zweidrittel der Straßenbahnfenster der Würzburger "Hofbräu-Bahn" sind mit Werbung bedeckt. Fahrgäste beschweren sich.
Katharina Edele
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:26 Uhr

Wer in Würzburg schnell von A nach B kommen möchte, der steigt gemütlich in eine der vielen Straßenbahnen, die tagsüber auf einer Länge von 42 Kilometern alle sieben bis acht Minuten fahren. Neben der geringeren Umweltbelastung kann so auch noch Sprit gespart werden - gerade jetzt, wenn sich die Benzinpreise auf Rekordhöhe befinden. So nutzen unter der Woche täglich rund 110.000 Fahrgäste die fünf Straßenbahnlinien, dies ist auf der Homepage der WVV nachzulesen. Doch nicht alle sind zufrieden.

Manch einen Fahrgast stört die Werbung, die sich großflächig über die Transportmittel streckt. Denn gerade die Fenster sind häufig bedruckt und versperren so die Sicht nach Draußen. Main-Post-Leserin Anneliese Schäflein kennt sogar Leute, denen bei einer Fahrt allein nur vom Anblick der bunten Bilder schwindelig werde. Ein besonders ausdrucksstarkes Beispiel sei die Straßenbahnwerbung der "Würzburger Hofbräu", welche Zweidrittel aller Fenster in Anspruch nehme. Sie wundert sich, ob die WVV kein Interesse an den Bedürfnissen der Straßenbahnnutzerinnen und -nutzer hat. Die Redaktion hat bei der WVV nachgefragt.

Richtlinien der WVV: Was beklebt werden darf

Cornelia Wagner von der Pressestelle der WVV erklärt: "Gerade die Vermarktung der Straßenbahn-Außenflächen bringt uns Werbeeinnahmen, auf die wir nicht verzichten können." Dennoch gibt es natürlich Richtlinien, welche berücksichtigt werden. Die Sicherheitsbereiche wie Türen, Front- und Heckscheiben sind frei zu halten. "Ansonsten achten wir darauf, dass es immer genügend freie Fenster gibt", so Wagner. Es könne jedoch nicht immer verhindert werden, dass je nach Werbemotiv einzelne Bereiche beklebt sind - hierbei komme dann aber eine spezielle Lochfolie zum Einsatz. Generell bemühe sich die WVV darum, dass bei einer Neubeklebung nur maximal fünf Prozent der Fensterflächen bedeckt werden sollen.

So sind also diejenigen "Strabas", die durch ihre zugeklebten Fensterscheiben den Blick auf das schöne Würzburg  versperren, hauptsächlich nur noch mit "älteren Werbungen" bedruckt - davon existierten mittlerweile aber nicht mehr viele.

INFO: Nachgefragt: Sie fragen, wir recherchieren.

Immer wieder begegnen wir Dingen, die nicht nachvollziehbar sind – Situationen, die verwundern, Veränderungen, die aufregen. Oft wird es diskutiert in der Nachbarschaft, im Sportverein, unter Kollegen. Auch Ihnen fällt etwas ein? Eine Straßenregelung, die nicht nachvollziehbar scheint? Eine Grünfläche, die zweckentfremdet wurde? Die Redaktion der Main-Post fragt nach, was dahintersteckt. Schicken Sie uns Ihre Fragen mit den wichtigsten Informationen an redaktion.wuerzburg@mainpost.de. Wir prüfen Ihre Anregungen. Stellt sich heraus, dass das Thema kein Einzelfall ist und eine entsprechende Relevanz hat, fragen wir bei den Zuständigen nach.
 
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  • G. A.
    Mit oder ohne Werbeeinnahmen , die Ticketpreise werden daran wohl kaum berechnet.
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  • D. Z.
    Wie groß muss das Osterloch sein, dass solche Artikel gedruckt werden...
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  • R. G.
    Die Lochfolien fühlen sich zwar wie durchsichtig an, wenn man direkt darauf schaut. Hat man ein Augenleiden wie den grauen Star und schaut dabei schräg durch, dann kann einem tatsächlich schwindlig werden. Ich hatte diesen Effekt öfter. Nach der OP war es wieder gut.

    Leider gibt es im Landkreis mindestens einen Bus, der mit der Werbung eines Möbelhauses wirklich komplett zugeklebt ist. Der sieht ein wenig wie ein Gefangenentransport aus. Da würde ich, auch mit gesunden Augen, auf eine Mitfahrt verzichten. Der Werbetreibende tut sich damit eigentlich auch keinen Gefallen.
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  • S. C.
    Wer hier rummeckert, ist wohl noch nie Straßenbahn/Bus gefahren. Die von außen wirksamen Bilder sind von innen nach außen nahezu komplett durchsichtig.
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  • U. S.
    nogel

    Es scheint so als das die, die Meckern,keine Straba oder Bus Fahren. Und ganz ehrlich. Wenn es stört soll halt laufen. Ich Fahre Viel Bus,Bahn und Straba. Mich stört es NICHT.
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  • S. K.
    eben alles was Geld bringt...unschön
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  • H. S.
    Ich fühle mich in Fahrzeugen mit Fenstern nicht wohl, wenn die mutwillig zugeklebt werden!
    Wozu hat der Hersteller der Fahrzeuge da wohl Fenster eingebaut?
    Wenn es nur um die Werbeeinnahmen geht, sollte man gleich nur noch Fahrzeuge ohne Fenster bestellen. Die wären dann deutlich billiger!
    Nicht alles, was machbar ist, sollte man auch tun...
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    In vielen anderen Städten ist das völlig unüblich, dass die Fenster großflächig bedruckt werden -- leider eine Würzburger Unart. Auch auf manchen Bussen sind die Scheiben großflächig zugeklebt. Im Interesse der Fahrgäste sollte darauf verzichtet werden. Ich meide jedenfalls gezielt Unternehmen, die die Fenster von Fahrzeugen zukleben lassen.
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  • R. Ö.
    Im Sommer, wenn die Sonne so mit voller Kraft auf die Scheiben brennt, ist die Lochfolie auf den Scheiben oft sehr angenehm👍
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  • S. C.
    In anderen Städten unüblich? --> falsch.

    Ganz einfach bei google Bildersuche eintippen: "Buswerbung" oder "Straßenbahn Werbung"
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  • R. Ö.
    Warum druckt die WVV Werbung auf die Straßenbahnfenster? - Ich denke mal durch die Werbeeinnahmen können die Fahrpreise niedriger kalkuliert werden als ohne diese Einnahmen! 🤔
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