„Die Stadt sieht einer Überprüfung
gelassen entgegen“
Während viele Fußballfans gespannt sind, ob sich die Kickers schon am Samstag im Spiel gegen Kiel den Relegationsplatz sichern und damit am Aufstieg in die Zweite Bundesliga schnuppern, grätschen sieben Anwohner am Dallenberg in die Fußballeuphorie: Sie wollen weiter gegen die städtische Genehmigung zum drittligatauglichen Umbau der Flyeralarm-Arena kämpfen.
Im Februar hatte das Würzburger Verwaltungsgericht (VG) die Klagen, die sich vornehmlich gegen Lärmbelästigung richten, abgewiesen. Jetzt wollen die Anwohner in die Berufung gehen. Die Beklagte, die Stadt Würzburg, sieht das gelassen.
Den gemeinschaftlichen Antrag auf Zulassung der Berufung bestätigt ein Sprecher der Kläger – allesamt Mitglieder der Bürgerinitiative Dallenberg. Mehr aber auch nicht. Warum man weiter das 45-seitige Urteil, das seit knapp einem Monat schriftlich vorliegt, anfechten wolle, dazu gebe man keine Stellungnahme ab.
Auch der FC Würzburger Kickers möchte keinen Kommentar abgeben. Beklagte sei schließlich die Stadt Würzburg. Nach der Verhandlung im Februar hatte Daniel Sauer, Vorstandsvorsitzender der Kickers AG, das Urteil begrüßt und betont: „Auch nach dem Urteil ist es uns ein Anliegen, ein rücksichtsvolles Miteinander im nachbarschaftlichen Verhältnis zu pflegen.“ Mit dem weiteren Gang vor Gericht ist allerdings der Burgfrieden am Dallenberg in weite Ferne gerückt.
Was sagt die Stadt dazu? Das Verwaltungsgericht habe die Belange der klagenden Anwohner umfassend geprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass „keine subjektiv-öffentlichen Rechte der Klägerinnen und Kläger“ verletzt seien. Deshalb sehe die Stadt einer Überprüfung der Entscheidungen durch den Verwaltungsgerichtshof „angesichts der überzeugenden Würdigung durch das Verwaltungsgericht gelassen entgegen“, heiß es in der Rathaus-Mitteilung.
Die zuständige Kammer am Verwaltungsgericht hatte nach einem Vor-Ort-Termin im Stadion und der mündlichen Verhandlung festgestellt: „Die von Klägerseite gerügte Lärmbelästigung führt nicht zu einer Verletzung des nachbarlichen Rücksichtsnahmegebots.“ Zudem sei zu berücksichtigen, dass im Zuge von Sanierung und Umbau des Stadions auch im Hinblick auf die Anwohner lärmmindernde Auflagen wie die Anpassung der Lautsprecheranlage oder die Reduzierung der Zuschauerzahl gemacht wurde. Die ist derzeit auf 10 006 begrenzt und liege damit deutlich unter der beim Stadionbau 1967 zulässigen Zuschauerzahl von über 14 000.
An das Wohngebiet Dallenberg grenzt unmittelbar der seit 1966 gültige Bebauungsplan „Sportplatz am Dallenberg“. „Da prallen zwei Welten mit unterschiedlichster Nutzung aufeinander“, hatte der Vorsitzende in der Verhandlung festgestellt und angedeutet, dass jede Seite Abstriche machen müsse. Die Kickers könnten nicht agieren wie in einem Industriegebiet – und die Anwohner hätten nicht die Ansprüche wie in einem reinen Wohngebiet.
Wie geht's weiter? Ob die Berufung gegen das Würzburger Urteil zugelassen wird, entscheidet der Verwaltungsgerichtshof in München. „Und das kann dauern“, erklärt VG-Sprecherin Susanne Horas gegenüber der Redaktion. Abgewiesen hat das VG auch fünf Anwohnerklagen gegen die städtische Genehmigung der Flutlichtanlage. Hierzu liegen nach Auskunft von Horas bislang keine Anträge auf Berufung vor.
Bis der Entscheid über die Berufung fällt und möglicherweise wieder Diskussionen um Lärm und Stadiongröße auslöst, steht in jedem Fall fest, ob die Kickers nächste Saison Zweite Liga spielen. Falls ja, müssen sie den Bestimmungen nach ein Stadion mit 15 000 Zuschauerplätzen haben. Aber es scheint auch Ausnahmen zu geben: Der Zweitligist FSV Frankfurt, möglicher Gegner der Rothosen bei den Relegationsspielen, bietet im Volksbank Stadion „nur“ 12 500 Plätze.
"Mainfrankenpark" war doch schon im Gespräch. Jetzt " kommt eben Fussball und alle Speckgürtel-Gemeinden machen mit. Erschlossen wird es hinter den Wald und
der Gaststätte "Waldhaus. Das ist dann Autobahnnahe und Stadtnah. Füchse und Hasen gibt es kaum UND noch keine menschlichen Bewohner. Hier rollt der Ball der
Region. Dahin fährt man mit dem Auto schneller, als zum Dallenberg quer durch die
Stadt. Mit Parkplatz ohne Ende. Die Region spielt dann selbstverständlich in der "1. Liga " UND ........ "Alles ist Gut ! Drüber nachdenken kann man ja mal, ehe man das
Geld am Dalle vergräbt und doch NIE zufrieden ist. ( Ich erlebe es eh nimmer.... als
alter Tor...
Wo aber ist in Würzburg eine ebene grüne Wiese mit Parkplatz rundum? Ich wäre nicht ich wenn mir dazu nicht der Rokkokogarten in Veitshöchheim einfallen würde.
Alte Würzburger Rechte auf dieses Gärtlein sollten doch noch zu finden sein.
Egal wie und egal wo ... wird es wieder Kläger geben.
Wenn die Kickers wirklich das große Rad drehen wollen, kommen sie um ein neues
Stadion eh nicht herum.
Ich bin mir absolut sicher das die Verantwortlichen schon lange an den Plänen für ein neues Stadion arbeiten. Falls die Entwicklung im sportlichen Bereich so weiter geht, wird der Dalle die nächsten Jahre sowieso nicht überleben!
Das "Problem" wird sich also von alleine lösen!
Im übrigen war es seinerzeit die Stadt, die die Kickers von ihrem alten Gelände an der Randersackerer Strasse an den Dallenberg verlegte um ihre Pläne (Verkehrsführung) verwirklichen zu können. Wllen Sie den Verein schon wieder heimatlos machen????
WARUM JETZT DIESER STREIT???
Damals hatte man zu Lärm- und Umweltbelästigung noch eine andere Einstellung.
Wir sind 40 Jahre weiter und erfahrener. Auch die Anwohner setzen sich mittlerweile aus einer anderen Generation zusammen. Der Kickersplatz ist in dieser Auslastung am jetzigen Standort völlig fehl am Platz.
Gleich anpacken und ins Umland umziehen.
Weshalb tut man sich nicht mit Schweinfurt und Kitzingen zusammen und baut zusammen ein Stadion im Industriegebiet Dettelbach?
Ich habe fertig...........................
Ein Spiel dauert 90 Minuten, dazu 15 Minuten Halbzeit, dazu nochmal eine Stunde vor dem Spiel und eine danach für An- und Abreise der Fans macht 225 Minuten, ein Wochenende hat aber 2880 Minuten. Mathematik scheint nicht so ihre Stärke zu sein...