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Würzburg
Nach Vorwürfen gegen Intendant: Expertinnen und Experten in Sachen Behinderung trafen sich mit Theaterleitung
'Konstruktiv empfundenes Gespräch': Michael Gerr (Verein WüSL) und Julian Wendel (Behindertenbeauftragter Würzburg, vorne) sowie Stella Münch (Leiterin der Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung), Anke Geiter (Inklusionsbeauftragte), Schauspieldirektorin Barbara Bily, Chefdisponentin Tina Landgraf, Sandra Michel (Inklusionsbeauftragte) und Intendant Markus Trabusch (hinten von links).
Foto: Rüdiger Fischer | "Konstruktiv empfundenes Gespräch": Michael Gerr (Verein WüSL) und Julian Wendel (Behindertenbeauftragter Würzburg, vorne) sowie Stella Münch (Leiterin der Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung), Anke Geiter ...
Bearbeitet von Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 19.12.2024 02:36 Uhr

Expertinnen und Experten aus dem Bereich Behinderung haben sich mit einer Vertretung aus dem Mainfranken Theater getroffen, um sich in einem als konstruktiv empfundenen Gespräch über Belange von Inklusion im Theater auszutauschen. Dies geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung hervor, der die folgenden Informationen entnommen sind.

Teilnehmende waren der Würzburger Behindertenbeauftragte Julian Wendel, Michael Gerr für den Verein WüSL – Selbstbestimmt Leben Würzburg, Mainfranken-Theater-Intendant Markus Trabusch, Schauspieldirektorin Barbara Bily, Chefdisponentin Tina Landgraf, die städtischen Inklusionsbeauftragten Anke Geiter und Sandra Michel sowie die Leiterin der Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung, Stella Münch.

Intendant Trabusch eröffnete das Treffen mit den Worten: "Ich möchte mich in aller Form dafür entschuldigen, dass meine Äußerungen über meine Wahrnehmung einer bestimmten Vorstellung Menschen mit Beeinträchtigungen verletzt haben. Dies war niemals meine Absicht, und es tut mir aufrichtig leid, dass meine Worte diesen Eindruck erweckt haben."

Ausweitung von Angeboten des Theaters unter Beteiligung von Menschen mit Behinderung

Es folgte ein Austausch darüber, wie am Theater mit unterschiedlichen Reaktionen aus dem Publikum auf eine Darbietung umgegangen werden kann. Einigkeit bestand darüber, dass generell keine Fotos oder Videos aus dem Publikum gemacht werden dürfen, aber es ansonsten wenig "Benimmregeln" gäbe. Es wurde vereinbart, gemeinsam auf Arbeitsebene eine Ausweitung von Angeboten des Theaters unter Beteiligung von Menschen mit Behinderung zu erarbeiten, um die Bedeutung der Aufgeschlossenheit des Hauses für alle Menschen nochmals stärker wahrnehmbar werden zu lassen.

Einigkeit gab es zudem darüber, dass zusätzliche Angebote nur eine Ergänzung sein können, um das Theater noch vielfältiger zu machen, und dass das mit keinerlei Einschränkungen des Zugangs zu allen Veranstaltungen verbunden ist, was auch von Seiten des Theaters zu keinem Zeitpunkt intendiert war.

Behindertenbeauftragter Julian Wendel kommentierte diese gemeinsamen Gedanken mit: "Ein vielfältiges und inklusives Theater ist eine Bereicherung für Würzburg, auch und vielleicht gerade, wenn nicht immer alles so läuft, wie geplant." Die Inklusionsbeauftragten und WüSL e.V. wiesen darauf hin, dass kulturelle Teilhabe in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert ist. In Rahmen von deren Umsetzung auf kommunaler Ebene seien durch den Aktionsplan Inklusion bereits viele Schritte in Richtung eines inklusiven Theaters vereinbart, weitere sollen folgen.

 
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  • Martin Deeg
    Eine unglaubliche Entdeckung: der Schlüssel zur Beilegung von Konflikten ist direkte Kommunikation!
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    • Antworten
  • Peter Levin Schuster
    Sehr geehrter Mathias Wiedemann, ich freue mich, daß Sie sich als ausgewiesener Theaterexperte und "Stammschreiber" für das Würzburger Theater mit diesem journalistisch korrekten und ausgewogenen Artikel zu Wort melden.

    Ich bin zuversichtlich, daß nach der ideologisch aufgeheizten Stimmung nun endlich ein Diskurs auf Sachebene stattfinden kann, der konstruktive Ergebnisse und abgestimmte Maßnahmen bringen wird.
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