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Würzburg
Nach OP an Uniklinik: Miranda kann Mund wieder aufmachen
Prof. Alexander Kübler, der Ärztliche Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Uniklinikums Würzburg, zusammen mit Miranda, die bei der Nachkontrolle zeigt, wie weit sie ihren Mund schon öffnen kann.
Foto: Klaus Nowarra, Uniklinikum Würzburg | Prof. Alexander Kübler, der Ärztliche Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Uniklinikums Würzburg, zusammen mit Miranda, die bei der Nachkontrolle zeigt, wie weit ...
Bearbeitet von Robert Menschick
 |  aktualisiert: 24.01.2019 02:15 Uhr

Die sechsjährige Miranda aus Angola ist eines von vier ausländischen Kindern, denen die Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Uniklinikums Würzburg im Jahr 2018 bei schweren Gesichts- und Kieferdefekten helfen konnte. Finanziert wurden die humanitären Aktionen erneut von der Würzburger Bene-Maxilla-Stiftung.

Bis vor Kurzem konnte Miranda ihren Mund nur wenige Millimeter weit öffnen. Grund war eine linksseitige Kiefergelenksankylose. Bei diesem Krankheitsbild verwächst der – meist durch einen Sturz auf das Kinn – gelenknah gebrochene Unterkiefer teilweise mit dem Oberkiefer, so dass der Unterkiefer nicht mehr bewegt werden kann – der Mund bleibt dauerhaft geschlossen, berichtet die Klinik in einer Pressemitteilung.

„Für das sechsjährige Mädchen aus Angola hatte das weitreichende Folgen“, schildert Prof. Dr. Alexander Kübler. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Uniklinikums Würzburg fährt fort: „Da sie durch den Mundspalt seit drei bis vier Jahren nur flüssige oder passierte Nahrung zu sich nehmen konnte, wurde ihre körperliche Entwicklung behindert. Außerdem konnte sie nur ‚durch die Zähne‘ sprechen.“

Deshalb war es für Miranda eine Riesenchance, als sie im September vom Verein Friedensdorf International nach Deutschland geholt wurde. Die in Oberhausen beheimatete Hilfseinrichtung bringt pro Jahr bis zu 500 kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung in die Bundesrepublik. Nach Abschluss der Behandlung durch hiesige Spezialisten kehren sie zu ihren Familien zurück.

Zweistündige Operation löste das Problem

Im Fall von Miranda war Prof. Kübler der richtige Experte. Der Klinikdirektor und sein Team lösten im Dezember in einer zweistündigen Operation die knöcherne Verwachsung am Kiefergelenk des Kindes. Nach einem einwöchigen stationären Aufenthalt in der Würzburger Zahnklinik kehrte Miranda nach Duisburg zurück. Dort trainiert sie seither – unterstützt von einem kleinen medizintechnischen Gerät – täglich insgesamt mindestens eine Stunde lang die neue Beweglichkeit ihres Kiefergelenks und der entsprechenden Muskulatur.

Bei einem Kontrollbesuch im Januar in Würzburg konnte sich Prof. Kübler vom Erfolg dieser Übungen überzeugen: Mittlerweile kann das Mädchen seinen Mund weit öffnen und alle Arten von Speisen kauen. „Jetzt muss ein Zahnarzt in Duisburg nur noch ein paar Kariesschäden beheben – schließlich konnte Miranda ihre Zähne durch die Kiefergelenksankylose bislang nicht richtig pflegen – und dann steht einem Heimflug im Februar nichts mehr im Wege“, freut sich der Mediziner.

Stiftung trägt die Kosten

Auch wenn er und alle sonstigen Beteiligten des Uniklinikums Würzburg sich bemühten, die Behandlung so preiswert wie nur irgend möglich abzurechnen, kamen durch den Eingriff und die Nachversorgung beträchtliche Kosten zusammen. Diese übernahm – wie schon in rund 30 vergleichbaren Fällen in den letzten Jahren – die Bene-Maxilla-Stiftung. Hauptziel der Würzburger Wohltätigkeitsorganisation ist es, Kinder aus der Dritten Welt mit angeborenen Fehlstellungen oder schweren Erkrankungen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich zu unterstützen, die ohne fremde Hilfe keine Chance auf Linderung oder Heilung ihrer Krankheiten haben.

Als medizinische Partner der Bene Maxilla-Stiftung behandelten Prof. Kübler und sein Team im Jahr 2018 nach diesem Modell drei weitere Kinder im Alter von fünf, sechs und acht Jahren. Sie kamen aus Afghanistan, Algerien und Angola. Für 2019 liegen bereits drei neue Anmeldungen vor.

Bene-Maxilla-Stiftung
Hinter der im Jahr 2011 ins Leben gerufenen Stiftung stehen die Eheleute Edelgard und Max J. Bieniussa Leusser. Als Patient von Prof. Dr. Alexander Kübler wurde Max J. Bieniussa Leusser vor einigen Jahren in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Uniklinikums Würzburg erfolgreich behandelt.
Dies war die Initialzündung für seine Benefiztätigkeit: In Würdigung der geleisteten Arbeit der Mediziner will er seither mit der Stiftung andere Menschen bei der Überwindung ähnlicher Krankheiten unterstützen.
Um noch viel mehr Kindern wie Miranda helfen zu können, freuen sich die Gründer der Bene Maxilla-Stiftung über Spenden auf das Konto: Bene Maxilla-Stiftung, Sparkasse Mainfranken Würzburg, IBAN: DE17 7905 0000 0046 8966 19
 
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