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Würzburg
Nach Messerattacke: Innenminister kann Terror-Verdacht noch nicht bestätigen
War der Angreifer von Würzburg psychisch krank oder islamistisch motiviert? Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist das Motiv weiter nicht ganz klar.
Von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann werden nun Antworten erwartet, obwohl die Ermittlungen zur Messerattacke in Würzburg erst angelaufen sind. 
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa | Von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann werden nun Antworten erwartet, obwohl die Ermittlungen zur Messerattacke in Würzburg erst angelaufen sind. 
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:42 Uhr

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat sich am Montagmorgen zum Messerangriff von Würzburg geäußert. Ob der Angreifer ein Terrorist ist, lässt sich nach den Worten Herrmanns "zum gegenwärtigen Zeitpunkt so noch nicht beurteilen". Das sagte der CSU-Politiker im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF. Zuvor hatte Herrmann bestätigt, dass die Schwerverletzten mittlerweile außer Lebensgefahr seien. Allerdings würden bei einigen Verletzten "lang anhaltende Folgen" befürchtet.

Am Sonntagabend hatte Herrmann im "Bild live"-Talk noch erklärt: "Es spricht sehr viel angesichts dessen, was wir aufgefunden haben, dafür, dass es sich um eine islamistisch motivierte Tat handeln könnte." So habe man bei der Durchsuchung der Unterkunft des 24-jährigen Somaliers einiges gefunden, was auf islamistisches Propagandamaterial hinweisen könnte.

Die Handys des Angreifers werden derzeit ausgewertet

Außerdem habe der Verdächtige selbst von seinem "Beitrag zum Dschihad" gesprochen, sagte Herrmann. Man müsse aber jetzt die weiteren Ermittlungen abwarten, vor allem die Auswertung zweier Handys des Mannes. Diese sei noch nicht abgeschlossen: "Ich denke, in einigen Tagen werden wir darüber mehr wissen." Experten wie der Terrorismusforscher Peter Neumann äußern sich bisher zurückhaltend zum Verdacht auf einen islamistischen Hintergrund.

Im "Morgenmagazin" fragte Moderatorin Dunya Hayali den bayerischen Innenminister: "Hätte diese Tat verhindert werden können?" Das müsse in den kommenden Tagen geklärt werden, sagte Herrmann. Es werde auch untersucht, ob die behandelnden Ärzte den Mann nach psychiatrischen Untersuchen richtig eingeschätzt hätten. "All das muss sorgfältig aufgearbeitet werden", so Herrmann. Allerdings habe auch nichts auf eine "derart brutale Tat" hingedeutet.

Der Bayern-2-"Radiowelt" sagte Herrmann, die bisherigen Auffälligkeiten des Verdächtigen hätten nicht für eine Abschiebung gereicht, da es keine Strafanzeigen gegeben habe. Der Migrant hat einen subsidiären Schutzstatus, er hält sich also legal in Deutschland auf.

Mit Informationen der dpa

 
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