Die Rathausdiele war gut gefüllt. Viele waren zum Empfang gekommen, der wie früher im Alten Rathauses von Frickenhausen gefeiert wurde. Hochrangige Politiker, Bürgermeister der Nachbargemeinden, aber auch Weinhoheiten, wie die Fränkische Weinkönigin und mehrere Weinprinzessinnen und örtliche Winzer gaben sich ein Stelldichein. Sie alle freuten sich auf das Wiederaufleben des Frickenhäuser Weinfestes.
Die Begrüßung übernahm Bürgermeister Günther Hofmann. Er freute sich, dass es den beiden Vereinen RSV und TSV zusammen mit vielen helfenden Händen gelungen ist, das Weinfest wieder aufleben zu lassen. Das Thema aller Rednerinnen und Redner war natürlich der Wein. Die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter erzählte über ihre Lieblingsmomente, die sie mit Wein erlebt hat. Dieses Thema, was auch von Frickenhausens Weinprinzessin Rosanna aufgenommen wurde, zog sich wie ein Leitfaden durch alle Festreden, teilweise mit treffenden Zitaten, aber auch mit witzigen Anekdoten geschmückt.
Unterfranken als Vorstufe zum Paradies
Bezirkstagspräsident Stefan Funk meinte: "In Unterfranken befinden wir uns in der Vorstufe zum Paradies." Er betonte, dass der fränkische Wein einen besonderen Stellenwert einnimmt, was noch gefördert werden sollte. Für Volkmar Halbleib (MdL) gab zwei besondere Weinmomente, die Wahl von Lisa Lehritter zur Fränkischen Weinkönigin und die offizielle Eröffnung des Frickenhäuser terroir f mit der Bayerischen Staatsministerin Michaela Kaniber.
Helmut Wittiger (Vorsitzender des TSV und Organisator) bedankte sich bei den Frickenhäuser Bürgerinnen und Bürger, dass sich so viele gefunden haben, die das Weinfest tatkräftig unterstützen. Der neue "Markgraf Babenberg" alias Gerd Wethmüller hatte beim Empfang seinen ersten Auftritt. Obwohl er in sehr große Fußstapfen seines Vorgängers tritt, hat er diesen humorvoll mit Bravour gemeistert.
2023 folgte die Absage des Weinfestes
In der Vergangenheit sah es nicht gut aus für das Weinfest Frickenhausen. Es war ein holpriger Neustart nach Ende der Corona-Pandemie. 2022 gelang immerhin eine auf zwei Tage verkürzte Version. Die Dorfgemeinschaft rückte zusammen und unterstützte die Weinfestgemeinschaft, der sich damals auch der Männergesangverein angeschlossen hatte.
Eigentlich dachten alle, dass es jetzt wieder weitergeht. Doch 2023 hatte der TSV hatte für einige Monate keinen Vorstand. Der RSV unter ihrem Vorsitzenden Thomas Bauswein sah sich außerstande, das Fest ganz alleine zu veranstalten. Es folgte die Absage.
Hettstadter Musikanten sorgten für musikalische Unterhaltung
Mit dabei war auch heuer wieder eine Abordnung des Marinefliegergeschwaders 5 T-MK88A aus Nordholz, die eine langjährige und enge Freundschaft mit Frickenhausen verbindet. Initiiert wurde sie von Peter Güttler (früher der Markgraf Babenberg) und sie hat bis heute gehalten. Staffelchef Kapitänleutnant Christoph Rudolph freute sich, wieder in Frickenhausen dabei zu sein.
Gemeinsam zog die Festgesellschaft unter musikalischer Begleitung der Hettstadter Musikanten an den Festplatz zum Main, wo die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter und die Weinprinzessin Rosanna I. zusammen mit Helmut Wittiger und dem Markgraf Babenberg das Weinfest offiziell eröffneten.
Das neue Weinfestkonzept kam gut an
Das neue Weinfestkonzept mit mehr Freiluftplätzen war heuer aufgrund des warmen Wetters gelungen. Auch die geänderte Aufstellung der Buden (Getränke und Essen) Richtung Stadtmauer kam gut bei den Gästen an, denn so war der Blick auf den Main frei, das Ambiente wurde zudem durch die vielen Lichter, die in den Sträuchern und Büschen Richtung Main leuchteten, verstärkt.
Durch die besondere Platzierung der Bühne entstanden unterschiedliche Bereiche mit unterschiedlicher Musikstärke. Vor der Bühne wurde gefeiert, aber im hinteren Bereich konnte man sitzen und sich unterhalten. Die Gäste waren rundherum zufrieden. Ein Gast fand die neue Anordnung gelungen. "Es hat uns gefallen", sagt er.
"Es ist anders als früher", sagt ein anderer Gast, "aber es ist schöner, dadurch, dass es kompakter ist und es Bereiche gibt, an denen man sich unterhalten kann." Auch für die Veranstalter ist das neue Konzept aufgegangen. Der Zustrom war groß, die Gäste gut gelaunt und zufrieden, ebenso die vielen Helferinnen und Helfer. "Es lief alles so gut, dass wir das Weinfest weiterhin in dieser Form stemmen können", ist Torsten Seiler, zweiter Vorsitzender des RSV, überzeugt.