Es war einer der umfangreichsten Einsätze in der jüngeren Geschichte der Gemeinde Waldbrunn. Gegen 12.30 Uhr am Sonntag, 8. September, alarmierte die Integrierte Leitstelle in Würzburg Feuerwehr und Rettungsdienste. Grund war der Brand eines Nebengebäudes im Ortskern, Nachbarn hatten einen Knall gehört und den Notruf gewählt.
Als Ursache haben die Brandermittler der Kriminalpolizei Würzburg mittlerweile einen technischen Defekt an einem Küchengerät in dem ausgebrannten Gebäude identifiziert. Der Schaden beträgt ersten Schätzungen zufolge 500.000 Euro.
Auch das unmittelbar angrenzende Wohnhaus auf dem Nachbargrundstück war in Gefahr
Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, schlugen die Flammen bereits aus dem Dach des als Abstellraum für Motorräder und Lagerfläche genutzten Nebengebäudes. Auch das unmittelbar angrenzende Wohnhaus auf dem Nachbargrundstück war in Gefahr. Dessen Dachgiebel hatte beim Eintreffen der örtlichen Feuerwehr bereits ebenfalls Feuer gefangen. "Durch das schnelle Eingreifen der Wehr konnte eine Ausbreitung auf das benachbarte Wohngebäude aber verhindert werden", berichtet Kommandant und Bürgermeister Markus Haberstumpf.
Der Zeitpunkt des Einsatzes an einem Sonntagmittag habe sich als extrem glücklicher Umstand bestätigt, so Haberstumpf weiter. Dadurch seien nach der Alarmierung sofort eine große Zahl an Aktiven zur Verfügung gestanden. Dass auch die Feuerwehren aus Eisingen, Kist, Hettstadt, Höchberg und sogar die Berufsfeuerwehr Würzburg und die für den Landkreis zuständige übergeordnete Einsatzleitung durch die Feuerwehr Rottendorf an den Brandort geeilt waren, erachtet Haberstumpf rückblickend als gerechtfertigt.
Bei dem Feuer war es zu einer extremen Rauchentwicklung gekommen
Denn wegen des gemeldeten Knalls war man von einer sogenannten ABC-Explosion ausgegangen, erläuterte er. Deshalb waren auch neben den rund 70 Feuerwehrleuten weitere 60 Sanitätskräfte sowie drei Notärzte und der Rettungshubschrauber Christoph 18 vor Ort gewesen.
Bei dem Feuer war es laut Haberstumpf durch die brennenden Materialien zu einer extremen Rauchentwicklung gekommen. Insbesondere Anwohner und die ersten zum Brandort geeilten Einsatzkräfte seien mit dem gefährlichen Rauchgas in Kontakt gekommen. Laut Stefan Krüger vom BRK-Kreisverband Würzburg seien 13 Personen untersucht worden, zwei mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
"Durch das schnelle Eingreifen von Feuerwehr und Rettungsdienst bestand erfreulicherweise für keinen der Patienten Lebensgefahr" so der leitende Notarzt Dr. Max Kippnich. Nach Auskunft von Bürgermeister Markus Haberstumpf konnten die beiden in der Zwischenzeit auch wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.