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Würzburg/Köln
Nach Anzeige des Würzburger Hochschulpfarrers: Kölner Staatsanwaltschaft leitet Verfahren gegen Kardinal Woelki ein
Burkhard Hose hat mit zwei Priester-Kollegen Anzeige gegen Kardinal Woelki wegen des Verdachts einer Falschaussage erstattet. Das brachte den dreien einen Vorwurf ein.
Der Kölner Dom ragt hinter Steinen im ausgetrockneten Flussbett des Rheins empor (Archivaufnahme von August). Steinig ist der Weg auch in juristischen Angelegenheiten im Erzbistum. 
Foto: Oliver Berg, dpa | Der Kölner Dom ragt hinter Steinen im ausgetrockneten Flussbett des Rheins empor (Archivaufnahme von August). Steinig ist der Weg auch in juristischen Angelegenheiten im Erzbistum. 
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:16 Uhr

Die Kölner Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen gegen Kardinal Rainer Maria Woelki  eingeleitet. Angezeigt wurde der Kölner Erzbischof Anfang September von drei katholischen Priestern: Burkhard Hose aus Würzburg, Wolfgang Rothe aus München und Bernd Mönkebüscher aus dem westfälischen Hamm.

Grund für ihre Strafanzeige ist der Verdacht einer falschen eidesstattlichen Versicherung in einem Missbrauchsfall. In ihrer Anzeige beziehen sich Hose, Rothe und Mönkebüscher auf die Recherchen von "Christ und Welt" sowie "Deutschlandfunk". Neben der Frage der rechtlichen Verantwortung "treibt uns gemeinsam mit vielen anderen, die hauptamtlich in der katholischen Kirche arbeiten, die Frage nach der moralischen Verantwortung um", so Hose, Rothe und Mönkebüscher in ihrer Pressemitteilung zur Anzeige.

Burkhard Hose, katholischer Studentenseelsorger des Bistums Würzburg, hat mit zwei weiteren Priestern den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki angezeigt. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren ein. 
Foto: Thomas Obermeier | Burkhard Hose, katholischer Studentenseelsorger des Bistums Würzburg, hat mit zwei weiteren Priestern den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki angezeigt. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren ein. 

Es stehe nunmehr fest, dass der von uns zum Ausdruck gebrachte (Anfangs-)Verdacht keineswegs unbegründet gewesen sei, teilte Rothe aktuell mit. Ihm und seinen beiden Mitstreitern sei wegen der Anzeige "Stimmungsmache" vorgeworfen worden, insbesondere in den Sozialen Medien.

Es geht in der Anzeige um den Zeitpunkt, an dem Kardinal Woelki von dem Missbrauchsvorwurf gegen den 2019 gestorbenen katholischen Priester und einstigen Präsidenten des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" Winfried Pilz Kenntnis erhalten haben will. Dem Landgericht Köln hatte Woelki versichert, das sei erst in der vierten Juniwoche gewesen. Laut Medien-Recherchen hatte das Büro des Kardinals den Betroffenen bereits früher zu einem Gespräch eingeladen. Pilz soll in der von ihm geleiteten Jugendbildungsstätte bei Köln einen ehemaligen Bewohner vergewaltigt haben.

(Mit Informationen von KNA)

 
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  • J. F.
    Es ist wirklich überfällig, dass die Narrenfreiheit der Priesterkaste beschnitten wird und Straftaten auch staatsanwaltschaftlich Ermittlungen nach sich ziehen.
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  • H. E.
    Darum geht es doch gar nicht weil das inhaltlich nicht in Frage zu stellen ist!
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    Das wurde aber auch Zeit! Woelkis Versuche, sich aus seiner unbestreitbaren Verantwortung zu ziehen, müssen endlich ein Ende haben. Auf selbständige Einsicht ist bei diesem Mann ja leider nicht zu hoffen.
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  • H. E.
    Wow! Ein Pfarrer schwärzt einen Bischof bzw einen Kardinal an!
    Es war zwar keiner dabei! Man beruft sich auf....
    Wie schäbig ist das denn!
    Solche Pfarrer braucht die Kirche überhaupt nicht!
    Diese Selbstdarstellung von Hose bei jeder Gelegenheit ist zum fremdschähmen!
    Gleichzeitig wird implizit dass die Staatsanwaltschaft ihren Job nicht richtig macht!
    Was ist der Zweck? Wem will er gefallen?

    Er soll den Talar an die Wand hängen und einen anderen Job machen!
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    Schäbig ist ihr Kommentar. Die Anzeige der drei Priester ist es nicht.
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  • H. E.
    Es sind Trittbrettfahrer!
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  • B. M.
    Das ist leider genau das Problem unserer Kirche, dass die Aufrechten, Ehrlichen den Talar an den Nagel hängen bzw. einen anderen Job machen.
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  • J. L.
    Wieder einer der das Mäntelchen über die dunklen Stellen breitet und hofft es bleibt alles darunter verborgen … genau mit diesem Verhalten zeigt sich wer echter Christ ist und wer nicht! Wer Täter schützt und Opfer diffamiert ist es ganz sicher nicht. Vielleicht noch mal die Bibel lesen? Die zehn Gebote auswendig lernen und den inneren Kompass neu richten!!?!

    Die (katholische) Kirche sollte froh sein, dass es noch einige (wenige) gibt die sich dem Wort Gottes verpflichtet fühlen. Denn ohne sie wäre die Anzahl der Austritte noch weit größer.

    Oder verwechseln das manche mit der Omertà? Vielleicht hat ja die direkte Nachbarschaft zu italienischen Mafia in den Strukturen und Verhaltensweisen Spuren hinterlassen.
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  • H. E.
    Ich sehe, sie haben nicht verstanden worum es geht!
    Es geht nicht darum die Sache zu vertuschen! Im Gegenteil!
    Es geht rein um die Selbstinszenierung des Pfarrers um seinen "Marktwert" zu steigern!
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  • G. G.
    Wenn Sie uns bitte erklären würden, welchen Marktwert Sie meinen und welche Vorteile Herr Hose aus seinem Kampf gegen die verkrusteten Strukturen der alten Männerkirche zieht?

    Ich denke, der Mann triggert Sie vor allem, weil er aktiv versucht, eine zeitgemäße katholische Kirche zu bauen.

    Das kann autoritären Menschen wie ihnen natürlich nicht gefallen.
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  • G. K.
    Es ist nun an der Zeit, dass nicht nur die kirchlichen Oberhäupter der weltliche Gesetzbarkeit, unser aller Judikative untergeordnet werden. Die kirchliche Gesetzbarkeit ist bekannt fürs Leugnen und Vertuschen. Traurig, dass im 21-Jahrhundert das noch praktiziert und verniedlicht wird. A+E
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