
Ein Schock kurz vor Weihnachten: Am frühen Freitagabend war ein Auto auf einem Weihnachtsmarkt in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg in eine Menschengruppe gerast. Nach dem Anschlag ist die Zahl der Todesopfer am Samstag auf fünf gestiegen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. "Wir haben fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte, davon viele schwerst und schwer verletzt", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).
Der Schreck und die Fassungslosigkeit über die Tat sitzen weit über Magdeburg hinaus tief. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte: "Aufsetzend auf die bereits jetzt schon bestehenden Sicherheitskonzepte verstärken wir nochmals den Schutz der Weihnachtsmärkte und erhöhen lageangepasst die Polizeipräsenz." Es lägen aber derzeit keine Hinweise auf konkrete Gefährdungen bayerischer Weihnachtsmärkte vor.
Polizei in Unterfranken erhöht sichtbare Präsenz auf Weihnachtsmärkten
Trotzdem erhöht die Polizei in Unterfranken die sichtbare Präsenz auf Weihnachtsmärkten, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidium Unterfranken auf Anfrage dieser Redaktion am Samstag erklärt. Es finde eine Abstimmung zwischen Polizei und Kommunen statt, ob die Sicherheitskonzepte angepasst werden müssen.

Dass die unterfränkischen Beamtinnen und Beamten aktiv wurden, ist für Weihnachtsmarktgäste sichtbar. In Würzburg blockiert laut einer Polizei-Pressesprecherin ein Polizeifahrzeug auf der Zufahrt am Rathaus-Innenhof den Weg auf den Markt. In Schweinfurt war am Samstagfrüh die Polizei in der Spitalstraße unterwegs und fotografierte die dortige Situation.
Laut Innenminister Herrmann habe die Sicherheit der Menschen oberste Priorität. Die Sicherheitsbehörden seien höchst wachsam, jedem Hinweis werde akribisch nachgegangen. Zur Einschätzung der Gefährdungslage stünden Polizei und Verfassungsschutz im Freistaat im engen und ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden des Bundes und insbesondere auch mit Sachsen-Anhalt.
Auf vielen bayerischen Weihnachtsmärkten waren bereits vor Beginn verschärfte Sicherheitskonzepte eingezogen worden. So wurde etwa das Tragen von Messern verboten.
Ministerpräsident, Innenminister und Nürnbergs OB auf Christkindlesmarkt
"Die schrecklichen Ereignisse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg erschüttern uns zutiefst. In Gedanken sind wir bei den Opfern, ihren Familien und allen, die von diesem grausamen Anschlag betroffen sind. Solche Taten treffen das Herz unserer Gesellschaft", sagte der CSU-Politiker Joachim Herrmann.

Innenminister Herrmann besuchte am Samstag angesichts des schrecklichen Ereignisses auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König den Nürnberger Christkindlesmarkt und informierte sich über die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort, wie das Bayerische Staatsministerium des Inneren, Sport und Integration mitteilt.
Söder: "Garantien kann niemand geben" – Ziel sei es aber, Märkte in Bayern sicherer zu machen
Laut den Nürnberger Nachrichten (NN) zeigte sich Ministerpräsident Söder bedrückt. "Weihnachtsmärkte sind Orte der Freude und des Friedens. In Gedanken sind wir bei den Angehörigen und beten für die Verletzten", sagte Söder. Der Ministerpräsident dankte bei dem Termin in Nürnberg allen Helfern.
"Wir haben in Bayern ein engmaschiges Sicherheitskonzept, verstärken jetzt aber nochmal die Präsenz der Polizei", sagt Söder laut NN. Und: "Garantien kann niemand geben. Aber unser Ziel ist es, unsere Märkte in Bayern sicherer zu machen."
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Wie überraschend...
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Statt höherer Polizeipräsenz physische Barrieren und zwar lückenlos, das bringt was!
Die Buden müssen täglich mit Lieferwagen angefahren werden um die Vorräte aufzufüllen. Und Für Notfälle braucht es eine Zufahrt für Rettungswagen oder Löschfahrzeuge.
Somit muss man eine Durchfahrt frei von Pollern lassen.
Die sich ergebenden Lücken müssten dann mit etwas Beweglichem, aber einem für zumindest PKW schwer zu durchbrechenden Hindernis zugestellt werden. Die Lösung wäre, dass in den Lücken dann ein Polizeiauto steht.
Soll so auch in Magdeburg vorgesehen gewesen. Nur stand da halt dann doch keins, als es gebraucht wurde.
Alternativ gingen auch dicke Stahlseile mit Vorhängeschlössern gesichert (gesehen am Kiliani-Volksfest) oder eine "Schikane" aus Beton, dass man jederzeit rein könnte, aber halt nicht mit 150 km/h.
Die absolute Sicherheit wird es aber nie geben können.
Wenn die Weihnachtsmärkte 100% abgeriegelt sind, weicht ein Attentäter halt auf andere Menschenansammlungen, etwa an nahen Haltestellen aus.