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Würzburg
Nach Angriff auf Frau in ihrer Wohnung:  Handwerker in Würzburg wegen versuchten Mordes angeklagt
Im Mai wurde eine 25-Jährige bei einer Attacke in einem Wohnhaus schwer verletzt. Wieso die Würzburger Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen einen 28-jährigen erhebt. 
Überfall bei Bauarbeiten: In einem der Wohnhäuser auf dem Gelände der ehemaligen US-Kaserne in der Rottendorfer Straße in Würzburg wurde im Mai 2022 eine 25-jährige Bewohnerin attackiert. 
Foto: Daniel Peter | Überfall bei Bauarbeiten: In einem der Wohnhäuser auf dem Gelände der ehemaligen US-Kaserne in der Rottendorfer Straße in Würzburg wurde im Mai 2022 eine 25-jährige Bewohnerin attackiert. 
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Ein halbes Jahr nach der lebensgefährlichen Attacke auf eine 25-Jährige in ihrer Wohnung in Würzburg soll ein Prozess die offene Frage klären: Warum ist die Frau in den eigenen vier Wänden attackiert worden? Der Handwerker, der in dem Haus in der Rottendorfer Straße gearbeitet hatte und festgenommen worden war, ist jetzt am Landgericht Würzburg des versuchten Mordes angeklagt.

Der 28-Jährige hatte behauptet, er habe der Frau nach der Attacke nur helfen wollen und den wahren Täter verfolgt. Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach aber geht davon aus, dass der Handwerker an jenem Tag im Mai 2022 selbst die Frau in ihrer Wohnung angegriffen hatte - möglicherweise mit sexuellen Absichten. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Würzburg bestätigte am Montag Informationen dieser Redaktion: Ja, er habe Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Seebach hält für denkbar, dass der Täter "zur Befriedigung des Geschlechtstriebes" die junge Frau attackierte.

Zwei Nachbarinnen eilten zu Hilfe

Zwei Nachbarinnen hatten Geräusche von dem Überfall gehört und waren der schwerverletzten 25-Jährigen zu Hilfe geeilt. Der 28-Jährige sollte im Auftrag der Hausverwaltung in dem Wohnblock zusammen mit einem Kollegen Fenster einbauen, berichtete eine der beiden Zeuginnen. Laut Polizei war er zum Zeitpunkt des Überfalls alleine mit der Frau in der Wohnung. 

Nachbarinnen leisteten Erste Hilfe

Der Beschuldigte hatte den Nachbarinnen gegenüber von einem dritten Mann gesprochen, als er ihnen im Haus entgegenkam. Er sei mit einem Hammer in der Hand eilig nach draußen unterwegs gewesen. Er habe gerufen, dass eine Frau verprügelt worden sei, berichteten die Zeuginnen. Retter und Polizei habe er schon angerufen, habe er gesagt.

Die beiden Nachbarinnen leisteten der Frau Erste Hilfe. Den Handwerker hörten sie ihren Schilderungen zufolge unten auf dem Parkplatz rufen: "Der ist da nach hinten abgehauen." Er selbst soll auch in diese Richtung gerannt, dann aber zurückgekehrt sein. Zur Verwunderung der Nachbarinnen soll er gefragt haben: "Haben Sie schon die 112 gerufen?"

Staatsanwaltschaft sieht "objektive Beweismittel und Zeugen"

Den Zeuginnen zufolge wartete der Handwerker mit ihnen auf das Eintreffen von Notarzt und Polizei. Alle wurden vernommen, der 28-Jährige sei von der Polizei mitgenommen worden. 

Das 25-jährige Opfer hatte schwere Kopfverletzungen erlitten und schwebte laut Polizei zunächst in Lebensgefahr. Die Ermittler fanden offenbar genug Indizien gegen den Handwerker, so dass der Ermittlungsrichter Haftbefehl erließ. Seitdem sitzt der Mann in Untersuchungshaft. 

Laut seinem Verteidiger Tilman Michler beteuerte der 28-Jährige seine Unschuld.  Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach erklärt indes auf Anfrage: "Wir haben objektive Beweismittel und Zeugen, die auf den Beschuldigten als Täter hinweisen." Mit einem Prozess ist im kommenden Jahr zu rechnen.

 
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