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Reichenberg
Nach acht Jahren Diskussion fiel in Reichenberg eine Entscheidung
Franziska Jahn
 |  aktualisiert: 28.09.2023 13:51 Uhr

Die Sanierung der Emil-von-Behring-Straße, die Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet Klingholz, stand in der Sitzung des Gemeinderats auf der Tagesordnung. Seit rund acht Jahren diskutieren die Gemeinde Markt Reichenberg und der Markt Giebelstadt über die Finanzierung der Sanierung. Jetzt hat die Gemeinde Reichenberg über ihre Beteiligung entschieden.

Die Gemeinde Giebelstadt sei der offizielle Straßenbaulastträger und somit für die Sanierung der Straße zuständig. "Es gibt keine rechtliche Grundlage dafür, dass sich Reichenberg finanziell an einer Sanierung der Straße beteiligen muss", erklärt Stefan Hemmerich, erster Bürgermeister von Markt Reichenberg. Das Gewerbegebiet, in dem sich unter anderem das Unternehmen HandyGames und das i-Park-Hotel befinden, liegt allerdings in naher Umgebung zum Markt Reichenberger Ortsteil Albertshausen. Der Schwerlastverkehr komme besonders von Reichenberger Seite aus. Im Sinne der guten Nachbarschaft und vor dem Hintergrund, auch weiterhin mit Giebelstadt zusammenarbeiten zu wollen, plädierte Hemmerich im Gemeinderat für eine finanzielle Beteiligung.

35.000 Euro Beteiligung statt 100.000 Euro

Gemeinderätin Sigrid Kranz (CSU) kritisierte die Haltung der in Klingholz ansässigen Unternehmen: "Ich finde es dreist, dass sich die Unternehmer gar nicht finanziell beteiligen wollen." Insgesamt koste die Sanierung der Emil-von-Behring-Straße rund 200.000 Euro. In Vorgesprächen hatte der Marktgemeinderat Giebelstadt verdeutlicht, eine Beteiligung Reichenbergs an der Sanierung in Höhe von 100.000 Euro für angemessen zu halten. Mit elf Stimmen und vier Gegenstimmen entschied sich der Marktgemeinderat Reichenberg für eine finanzielle Beteiligung an der Sanierung in Höhe von 35.000 Euro.

Die Gemeinde Giebelstadt hatte sich vorbehalten, erst nach der Entscheidung Markt Reichenbergs über eine Beteiligung an der Sanierung über den Umfang der Sanierung zu entscheiden. Nach dem Beschluss des Marktgemeinderates Reichenbergs von Dienstag liegt es nun an der Gemeinde Giebelstadt, zu entscheiden, wie es mit der Sanierung der Emil-von-Behring-Straße weitergeht.

Neben der Straßensanierung war außerdem die Gestaltung der Reichenberger Ortsmitte Thema der Gemeinderatssitzung. Die Gestaltungssatzung solle in diesem Gebiet durch eine Gestaltungsfibel ersetzt werden. Das bedeutet, die Richtlinien, wie Häuser im Sanierungsgebiet auszusehen haben, würden abgeschafft. "Wir wollen fördern, statt fordern.", so Hemmerich.

Gestaltungsfibel statt Gestaltungssatzung

Mit der Gestaltungsfibel könnten sich Anliegerinnen und Anlieger ihre Bauvorhaben von der Gemeinde fördern lassen. Wenn sich das Bauvorhaben an die Gestaltungsfibel und die darin beschriebenen Vorschläge halte, bekämen die Bauherren einen finanziellen Zuschuss. Ob das Bauvorhaben der Förderung entspricht, darüber entscheide letztlich der zuständige Sanierungsarchitekt.

Einen Vorschlag, wie die Gestaltungsfibel für Reichenberg aussehen könnte, stellte Thomas Wirth vom Landschaftsarchitektenbüro "arc.grün" vor. Darin werden beispielsweise die typisch fränkischen Biberschwanzziegel und steilen Hausdächer als Vorhaben aufgezählt, die gefördert würden. Welche konkreten Baumaßnahmen gefördert werden sollen und welche nicht, darüber wollen die Gemeinderatsmitglieder in einem Workshop beraten, der in naher Zukunft stattfinden soll. Bis dahin gilt noch die Gestaltungssatzung.

 
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