Der Titel des Herbstkonzertes der Musikfreunde Höchberg wurde von KI vorgeschlagen, aber sonst war alles handgemacht und live ohne Unterstützung von Computern oder weiterer künstlicher Hilfsmittel. Da sind sich Dirigent Günter Molz und Vorstand Bernhard Hupp einig. Die KI wurde nur bei der Namensfindung für das Konzert eingesetzt, weil dem Vorstand, dem auch Thomas Scheder angehört, kein griffiger Slogan einfallen wollte. Also gab man die Playlist in den Rechner ein und herauskam: "Legends of Music".
Der Name war gefunden, das Programm stand und die Proben liefen erfolgversprechend. Doch dann kam eine Krankheitswelle auf die Musiker und Musikerinnen zu, sodass man kurzfristig Benny Knorr als Verstärkung für die Trompeten einladen musste, um den Sound der Musikfreunde erhalten zu können. Andere hätten eigentlich auch ins Bett gehört, spielten aber trotzdem auf der Bühne mit. Für diese Disziplin gab es großes Lob von Vorstand Hupp und auch vom Publikum, das an diesem Abend wirklich nicht mit Beifall sparte.
Amerikanischer Militärmarsch
Los ging es mit "Ancor away", einem amerikanischen Militärmarsch, der vielen bekannt vorkam. Schließlich wird er in fast allen Filmen beim Ablegen von Schiffen gespielt. Danach gab es für die Musikerinnen und Musiker kein Halten mehr, getragen vom Publikum, das die TG-Halle bis auf den letzten Platz füllte. Das Orchester hat sich diesen Zulauf in den letzten Jahren erarbeitet und mehr als verdient, wie man nach dem Konzert von den Zuhörern und Zuhörerinnen vernehmen konnte.
Nachdem man mittlerweile mit zwei Tubisten auftreten kann, war in diesem Jahr klar, es durfte nicht bei der bloßen Begleitung des tiefsten Instruments im Orchester bleiben. Bernhard Hupp und Lea Kosmitzki zeigten bei "Let the tuba swing", was in dem Instrument steckt. Nicht umsonst ist die Tuba das Instrument des Jahres. Kosmitzki hat bei den Musikfreunden mit der Flöte angefangen, ist dann auf die Klarinette gewechselt und "weil ihr das noch immer nicht tief genug war" (Thomas Scheder), lernte sie auch noch das Tuba-Spielen. Wie gut sie das Instrument beherrscht, zeigte sie nicht nur bei den Soli mit Bernhard Hupp, sondern während des ganzen Konzertes.
Das wurde zur zweiten Halbzeit noch stimmgewaltiger, denn das Jugendorchester der Musikfreunde unterstützte die Erwachsenen. Der Nachwuchs hat sich in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt und selbst bei schweren Stücken gab es kein Abreißen der Klangfülle. Den Spannungsbogen hochhielt das Orchester über den gesamten Abend, der nach dem Wunsch des Publikums nicht enden sollte. Und so wurde der Schluss im Stehen begeistert mitgeklatscht, immer in der Vorfreude auf das Adventskonzert, der nächsten Möglichkeit, die Musikfreunde zu hören.